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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Bothamley, C. H.: Gelbe Flecken auf Chlorsilber-Gelatine-Papier
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0293

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Gelbe Flecken auf Chlorsilber-Gelatine - Papier.

281

bemerkt, so hat dies nur darin seinen Grund, dass das letztere
bei Amateuren so stark in Gebrauch ist, deren Arbeiten in
vielen Fällen weder so sorgsam noch so zielbewusst ausgeführt
werden, wie es eigentlich angebracht wäre.
Die in Frage stehenden Flecken treten auf, wenn das
Tonungsbad ein anderes als das Fixirbad ist und so das Tonen
und das Fixiren zwei getrennte und einander folgende Ope-
rationen sind. In der Regel erscheinen die Flecken während
die Bilder ausgewaschen werden, nachdem man diese aus dem
Tonungsbade herausgenommen hat, und ihre Intensität nimmt
in dem Masse zu, wie das Auswaschen fortschreitet. Darin
und wann erscheinen die Flecken, wenn die Bilder noch im
Tonungsbade sind, und zuweilen hingegen, wie bekannt, erst
nach dem Fixiren.
In neuerer Zeit habe ich Gelegenheit genommen, zahlreiche
Versuche anzustellen, um Klarheit darüber zu schaffen, was
diese Flecken verursacht; eine gedrängte Uebersieht über die
dabei erzielten Resultate dürfte nicht ohne Interesse sein.
Von vorn herein mag hervorgehoben sein, dass die Flecken
nicht durch irgend einen Bestandtheil der im Handel käuflichen
Chlorsilber-Gelatine-Papiersorten von guter Qualität verursacht
werden und dass sie auch niemals auftreten, wenn das Papier
gehörig behandelt wird und das Tonungsbad wie auch das
zum Auswaschen benutzte Wasser frei von jeder Verunreinigung
sind. Ferner zeigt das directe Experiment, dass sie nicht durch
irgend eine Verunreinigung verursacht werden, die in ge-
wöhnlichen Sorten von Rhodanammonium, Borax, kohlensaurem
Natron oder irgend einer anderen bei Herstellung des Tonungs-
bades verwendeten Substanz etwa vorhanden sein könnte.
Die Flecken rühren auch nicht von irgend einem bestimmten
Säuregrade des Tonungsbades her, der etwa in der Praxis vor-
kommen könnte, und ebenso wenig vom unvollständigen Aus-
waschen vor dem Tonen; in der That können die meisten
Chlorsitber-Gelatine-Papiersorten, ohne dass man überhaupt
ein Auswaschen vorgenommen hat, ins Tonungsbad gebracht
werden, ohne dass eine üble Einwirkung zu erwarten steht;
jedoch ist wünschenswerth, dass dies vorherige Auswaschen
nicht unterbleibt, weil, wenngleich ein geringer Säurebetrag
zwar die Flecken nicht hervorruft, derselbe doch dazu führen
kann, sie zu verstärken, wenn sie auftreten.
Es war mir nicht möglich, irgendwie einen Anhalt dafür
festzustellen, dass alte Sulfocyanid-Tonungsbäder, welche zwar
vielfach benutzt, aber von Zeit zu Zeit wieder mit Goldzusatz
 
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