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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Wolf, Max: Die Empfindlichkeit einiger Plattenfabrikate
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0310

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Die Empfindlichkeit einiger Plattenfabrikate.

Die Empfindlichkeit einiger Plattenfabrikate.
Von Prof. Dr. Max Wolf in Heidelberg.
Vor einigen Jahren erhielten die französischen Astronomen
P. und P. Henry in Paris aus Nord-Amerika als Proben
einige der empfindlichsten dortigen Platten (Seed) und fanden,
dass diese Platten den von ihnen benutzten französischen an
Empfindlichkeit beträchtlich überlegen waren.
Als ich in diesem Sommer selbst einen Ausflug nach Nord-
Amerika machen konnte, benutzte ich diese Gelegenheit, die
dortigen Platten kennen zu lernen, um mir, im Falle es sich
wirklich so verhielt, wie die beiden französischen Forscher
glaubten, für mein Institut ständig von dort Platten liefern zu
lassen.
Unter den Platten, die ich drüben auf Sternwarten und
in den Geschäften fand, waren es besonders zwei Sorten,
■welche eine höhere Empfindlichkeit besassen. Es waren dies
Cramer’s Lightning (Crown) und Seed’s Nr. 26. Diese
Sorten habe ich nun mit einander resp. mit den mir zu
Hause zur Verfügung stehenden Platten sensitometrisch ver-
glichen. Das Resultat der Vergleichung fiel zu Gunsten der
europäischen Platten aus.
Die eine meiner Vergleichungsmethoden eignet sich auch
für den Ateliergebrauch und deshalb benutze ich die Gelegen-
heit, sie hier zu beschreiben.
Ein fest aufgestellter Photographenapparat mit Objectiv
und Cassette ist alles, was man benöthigt. Jede zu unter-
suchende Platte wird in dem fest aufgestellten Apparate
auf dasselbe Object belichtet. Der Cassettenschieber ist mit
einer Eintheilung versehen, z. B. in acht Theile, sodass beim
Herausziehen des Schiebers von Theilstrich zu Theilstricli
nach und nach alle Theile der Platte streifenweise belichtet
werden. Der Cassettenschieber wird zuerst bis zum ersten
Theilstrich herausgezogen, dadurch wird innen ein Streifen
der Platte frei. Hierauf wird eine bestimmte Zeitdauer
belichtet. Dann wird der Cassettenschieber bis zum zweiten
Theilstrich herausgezogen, es wird ein zweiter Streifen der
Platte frei, aber auch der zuerst belichtete bleibt frei. Es
wird wieder eine bestimmte Zeitdauer belichtet; dann erhält
der erste Streifen zu seiner früheren Belichtung noch diese
neue hinzu, während der hinzu gekommene Streifen nur diese
zweite Belichtung erhält. Wurde z. B. der erste Streifen
64 Secunden belichtet, dann der Schieber um einen Theilstrich
 
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