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Bestimmung der Expositionszeit von Verschlüssen.
Helligkeit des Objectives und von der Empfindlichkeit der
Platten abhängig ist, dass z. B. ein lichtstarkeres Objectiv
schon bei einer Oeffnung des Verschlusses auf der Platte ein
Bild erzeugt, bei welcher dies ein lichtschwächeres Objectiv
noch nicht thut, oder umgekehrt, dass hei ein und demselben
Objective und derselben Oeffnung des Verschlusses die empfind-
liche Schicht der einen Platte schon zersetzt wird, während
die der anderen Platte noch nicht angegriffen wird. Nimmt
man aber, wie vorher gesagt, immer dasselbe Objectiv und die
gleichen Platten oder gar dieselbe, so werden diese Fehler
eliminirt. Kommt es nur darauf an, verschiedene Verschlüsse
bezüglich ihrer Geschwindigkeit miteinander zu vergleichen,
so ist es nicht einmal nothwendig, dass man die Schwingungs-
zahl der Stimmgabel kennt, es ist einfach derjenige der
rascheste, welcher die wenigsten Wellenlängen photographirt.
Zum Schlüsse möchte ich noch ein Paar Vergleichsauf-
nahmen anführen, welche ich von einer Stimmgabel gemacht
habe, die 148 Schwingungen in der Secunde zeigt.
Fig. 92. Fig. 93. Fig. 94. Fig. 95.
Fig. 94 zeigt die Aufnahme mit dem Steinbeil’sehen
Universalverschluss IV von Pritschow. Man sieht 2,2 Wellen-
längen, d. h. die Expositionszeit betrug 1/67 oder Secunden.
Fig. 95 zeigt die Aufnahme mit der Nummer I desselben
Verschlusses. Man sieht 1,5 Wellenlängen, d. h. die Expositions-
zeit betrug 1/09 oder W/1COO Secunden.
Fig. 96 zeigt eine Aufnahme, welche mit einem von Herrn
Max Löhr construirten Verschluss gemacht wurde. Dieser
Verschluss besteht aus zwei übereinander gestülpten Cylindern,
welche beide elliptische Oeffnungen besitzen. Diese werden hei
der Exposition rasch aneinander, vorübergeführt. Der Verschluss
functionirt am raschesten von allen, die ich je in Händen gehabt,
doch hat er den grossen Nac-htheil, dass er das Objectiv im
Innern der Cylinder tragen muss und infolge dessen sehr gross
und schwer wird. Unsere Figur zeigt nur 1,0 Wellenlängen,
d. h. die Expositionszeit betrug 1/148 oder 7/]000 Secunden.
Nach Beendigung dieser Versuche fand ich, dass Herr
S. Brown’) schon im Jahre 1888 die Geschwindigkeit der
Verschlüsse auf ähnliche Weise bestimmte, da aber seine Arbeit
in verschiedenen Punkten von der meinigen abweicht, will ich
diese Zeilen doch zur Veröffentlichung bringen.
1) Photographisches Wochenblatt. 14. Jahrg., pag. 231.
Bestimmung der Expositionszeit von Verschlüssen.
Helligkeit des Objectives und von der Empfindlichkeit der
Platten abhängig ist, dass z. B. ein lichtstarkeres Objectiv
schon bei einer Oeffnung des Verschlusses auf der Platte ein
Bild erzeugt, bei welcher dies ein lichtschwächeres Objectiv
noch nicht thut, oder umgekehrt, dass hei ein und demselben
Objective und derselben Oeffnung des Verschlusses die empfind-
liche Schicht der einen Platte schon zersetzt wird, während
die der anderen Platte noch nicht angegriffen wird. Nimmt
man aber, wie vorher gesagt, immer dasselbe Objectiv und die
gleichen Platten oder gar dieselbe, so werden diese Fehler
eliminirt. Kommt es nur darauf an, verschiedene Verschlüsse
bezüglich ihrer Geschwindigkeit miteinander zu vergleichen,
so ist es nicht einmal nothwendig, dass man die Schwingungs-
zahl der Stimmgabel kennt, es ist einfach derjenige der
rascheste, welcher die wenigsten Wellenlängen photographirt.
Zum Schlüsse möchte ich noch ein Paar Vergleichsauf-
nahmen anführen, welche ich von einer Stimmgabel gemacht
habe, die 148 Schwingungen in der Secunde zeigt.
Fig. 92. Fig. 93. Fig. 94. Fig. 95.
Fig. 94 zeigt die Aufnahme mit dem Steinbeil’sehen
Universalverschluss IV von Pritschow. Man sieht 2,2 Wellen-
längen, d. h. die Expositionszeit betrug 1/67 oder Secunden.
Fig. 95 zeigt die Aufnahme mit der Nummer I desselben
Verschlusses. Man sieht 1,5 Wellenlängen, d. h. die Expositions-
zeit betrug 1/09 oder W/1COO Secunden.
Fig. 96 zeigt eine Aufnahme, welche mit einem von Herrn
Max Löhr construirten Verschluss gemacht wurde. Dieser
Verschluss besteht aus zwei übereinander gestülpten Cylindern,
welche beide elliptische Oeffnungen besitzen. Diese werden hei
der Exposition rasch aneinander, vorübergeführt. Der Verschluss
functionirt am raschesten von allen, die ich je in Händen gehabt,
doch hat er den grossen Nac-htheil, dass er das Objectiv im
Innern der Cylinder tragen muss und infolge dessen sehr gross
und schwer wird. Unsere Figur zeigt nur 1,0 Wellenlängen,
d. h. die Expositionszeit betrug 1/148 oder 7/]000 Secunden.
Nach Beendigung dieser Versuche fand ich, dass Herr
S. Brown’) schon im Jahre 1888 die Geschwindigkeit der
Verschlüsse auf ähnliche Weise bestimmte, da aber seine Arbeit
in verschiedenen Punkten von der meinigen abweicht, will ich
diese Zeilen doch zur Veröffentlichung bringen.
1) Photographisches Wochenblatt. 14. Jahrg., pag. 231.