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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 1.1857

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2. Heft
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Miszellen / Korrespondenzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18467#0043

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32

8> 4. Einc heil. Messe, bei ausgesetztem Hech-
würdigsten Gute, wird >im erstcn Doimerstage cines
jeden Monats in der Abtct- nnd Pfarrkirche des
heil. Bvnifacius nach dcr Meinnng der Mitqlieder
dargebracht nnd bei derselben ein kurzer Vortrag,
welcher das Allcrhcil. Altarsakramcnt znin Gegen-
stande hat, gehaltcn. Dcn Mitgliedern wird an-
empfohlen, bei diescr heiligen Messe die heilige
Kommunivn zu empfangen.

Währcnd der heil. Meffe soll eine Sammlnng
znm Bcstcn armer Kirchcn oeranstaltet wcrden.

§. 5. Es liegt in der Anfgabe des Vercincs, daß
seine Mitgliedcr nnscrcm Gott, Erlöser nnd Nich-
tcr, wo immer Terselbe im Allerheiligstcn Altar-
Sakramente crscheint (z. B. bei Vcrschgängen,
Prozessionen, Aussetzungen u. s. w.), die Jhm ge-
bührenden Ehrfnrchts- und Liebesbeweise nicht nur
selbst bezcigen, svndern durch Bcispiel nnd Wort
anch bci Andcrn heroorziirnfen, zu befördern nnd
zu oerbreiten bcuiüht sepn werden.

§. 6. Der Eifcr dcr Mitglieder wird dahcr be-
svnders dazu ermnntert, bei öffentlichen, feierlichen
Aussetzungen des Hvchwnrdigsten Gutcs (z. B. in
der Charwoche, bcim 40stündigen Gebete ic.)
dassclbe mit ihrcr Andacht zu umgeben.

§. 7. Vor dcm Beginnc der Aiisschußsitznngcn
wird gemeinschaftlich derHpmnns: „VoniHimmel
stieg cinst Gottes Sohn" (Veidum suxeruum gru-
äisus) gebetet, nnd am Schlusse: „Unter deincn
Schutz und Schirm fliehcn wir ic." nebst eiiicm
„Vater unser" und dem Engl. Grnß. Das Gleiche
ist bei den Zusammenkünftcn dcr Gehilstnnen zu
beobachten.

§. 8. Es wird als bekannt angenommen, daß
kcine der Satzungen des Vereines unter eincr
Sünde verpflichtct.

L) Hilfsgnellen dcs Bcrcins zur Unterstützling
armer Kirchen.

§. g. Um dem Vcreine cinc ständige Einnahme
zu sichern, entrichtet jedes Mlitglied außer eincm
Eintrittöbeitrage oon 30 kr., ein jährliches Alnio-
sen pon gleichem Betrage zur Untersliitzung armer
Kirchen.

§. 10. Wenn währcnd des Gvttcsdienstes eine
Sammliing nicht stattfindet, sv kann eine solche bei
dem Zilsammciitritt dcr Gehilsinnen pvrgenonimen
werden. Anch bci dcn Sitznngen dcs Ansschusses
kann die Vorslcherin oder der geistl. Vvritand cine
Sammlnng veranstaltcn. Die freiwilligcn Gaben
wcrden in einer Büchse gesanlinelt.

§. 11. Jn cinein bestiinmten, üffcntlich bekannt
zu gebenden Lvkale werden zu gewisten Tagcn u»d
Stunden Geschenke von Gegensiäuden aller Art,
und zwar gebrauchte nicht weniger als neue, dic
man dem Zwecke des Vereincs widmcn will, angc-
nomnicn. Fast werthlos schcinende Gegenstände
können nvch nutzbar gemacht wcrden. Alles wird
mit Dank angenommen nndmitSorgfalt verwendct.

§.12. Wenigcr bemittclte Personen, welche
Ivenigstens ö kr. jährlich beisteuern, jedoch die mv-
natliche Anbetungsfluiide bcvbachtcn, könneu ciuc
Lesondere Abtheilung des Vereincs bilden und eben-
falls seiner Gnadenschätzc theilhaft wcrden.

§.13. Wohltbäter, wclche zu einem jährlichen
Beitrage für dic Zwecke des Vcreines sich ver-
pflichten wollen, haben an den Gcbetsfrüchtcn des
Vereines, svwie an den Gebeten, welche in den
unterstützten Gemcinden zum Dank für die den
Kirchcn gereichten Uiiterstützungen verrichtet wer-
den, «inen besondern Antheil.

§. 14. Außerordentliche Geldbeiträge, Legate
odcr Schelikungcn werden mit dankbarcm Gebete
vergolten nnd gewissenhaft nach der Mcinung der
Geber ihre Verwendung findcn.

§. 15. Weibliche Crziehungsanstalten können
sich als svlche, untcr Leitung ihrer Vorstandschaft
und nach besvnders zn treffenden Bcstiinmungen,
an dcn gottgefälligcn Zwccken dcs Vereins bethei-
ligcn. (Gliederung des Vereins und Geschäfts-
vrdnnng folgt in der nächsten Nummer.)

Aus Tyrol. (Kvrrespondcnz.) Jhrem Wun-
sche gemäß kann ich Jhncn vvn alten Paramen-
ten, die sich in unscrcr Gegeud nvch vorfinden,
namhaft niachen, cin sehr schönes Kaselkrcuz unge-
fähr aus der zwciten Hälfte dcs fünfzehnten Jahr-
hunderts mit Figuren auf Goldgrund, »nd zwar
zu unterst Joachim nnd Anna, weiter oben Maria,
sodann Christus am Kreuz nud oben Gott Vater,
allcs in Plattstich mit Seide schön ausgenäht.
Es befindct sich in der Pfarrkirche zu Matrey ini
Wippthal und könnte lcicht kopirt und auf nene
Meßklcider angewandt werden, auch wäre es eiiic
werthvolle Acqliisilivn fnr ein Diözesanmnseum.
Fcrncr bcfindet sich in der Spitalkapclle zu Hall
ein ganz neuniodisch geschnittcnes Meßgewand,
aus dcm Kleide der hciligen Hedwig gemacht.
Es ist cin höchst werthvvlles Webestück, vermuth-
lich aus ciiicr florcntinischen odcr vcnczianischen Ma-
niifaklur, zu Abbildung, genauer Niitersuchung
uild Wlittheiliing geeignet. Äußcrdem sind in Hall
noch mehrere Arbciten späterer Zeit, aus dem ehe-
maligen Damenstifte, die sich durch eine besonders
svrgfältige und knnstvolle Technik auszeichnen. Aus
demsclbcn Stift sind auch die mit wnnderbarer
Zarthcit ausgcführten Altarspitzcn, welche in der
Wcihcnburg bei Znnsbruck aufbcwahrt werden.
Dem Vernchmen nach svllen auch nvch im Kloster
Stams ciuige alte Paraincnte sich vvrfinden. Mehr
ist uns trvtz svrgfältiger Forschuug bis zur Stunde
nicht bekannt gewordcn.

Offene Bricse.

Nach München. Für das richtig Eingetrof-
fene besten Dank; die ergänzenden Mittheilnngcn,
wclche in Anssicht gestcllt worden, sind ganz er-
wünscht. Jhrem Begehren, Nathschläge für die Aus-
schmückung ärmercr Kirchcn zu erhalten, hoffen wir
bald zu entsprechen.

MitLetzterem beehren wir uns, auch die aus P a-
ris cingclaufene verehrtc Anfrage zu bcantwvrten.

Nach Aachen. Jhrc Sendung ist cingetroffcn.
Sie wird sichcr veröffentlicht. Zhre Zusage ersüllt
uns mit Dank.
 
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