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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 1.1857

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6. Heft
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Vorschlag über einen zu gründenden Paramentenverein
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Reichensperger, August: Die neuen Wandteppiche für den Chor des Kölner Domes
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https://doi.org/10.11588/diglit.18467#0107

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88



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L.

(Organisation des Vereins.)

Mirglieber des Vereins sind die Aktionäre
und die „nter dem Ausschuß wirkenden weib-
lichen Arbeitövereine. An der Spitze desselben
steht ein Alisschuß. Je 30 Aktien haben das
Recht, ein Ausschußmitglied zu wähleu.

§. 4.

Der Ausschuß besorgt die Großeinkäufe,
die Aiifertigung der Gewänder im Namen des
Vereins, sowie alle Sußeren Beziehungen.

§. 5.

(Mittel des Vercins.)

Die Geldmittel werden in folgender Weise
befchaffr:

L) durch Aktienzeichnuug in kleineren Be-
lrägen von je 5 vder i0 fl.;
b) durch freiwillige Gaben, uneutgeltliche
Arbeitsleistung, frommeVermächtniffe.

§. 6.

Von den Eiulagen werden bestritten:
s.) die Materialeiukäufe;
b) der Arbeitslohn, foweit nichr beide
durch freiwillige Geschenke unv Arbeit
gedeckt sind;

o) Portorien und sonstige kleinere Aus-
gaben für Verwaltung;
cl) zur Ansammlung eines Vereiusgrund-
stocks wird eiue jährliche Summe aus-
geschiedeu.

§. 7.

(Leistimgeii des Vereins.)

Der Verein leistet

a) an reiche Kirchen alle Arbeiten unter
Bereckmung des bloßen Herstellungs-
preiseS uud eines Zlffchlags von 10
Prvzeut;

b) an arme Kirche» die rheilweise oder
ganz unenlgelilicbe Ueberlassung aller
einschlägigen Arlikel.

§- 8.

Die durch den Prozeutaufschlag (§. 7) ge-

! wvunenen Eelder fallen als Dividende zur
! Hälfte der Vcreinskasse (^. bck), zur Hälfte
den Akiivnären zu.

§. 9.

Es wird auf alsbaldige Rückzahlung der
Aktien Bedacht geiioiumen.

-t: *

Wir hegen die Zuversicht, daß tüchkigere
Kräfte, als die unserigen, die Sache in die
Hand nehmen werdeu. GvtteS Segen wird
uicht fehlen eiuem Werke, das zu seiner Ehre
begonnen wird. Ib. 8—^.

Die neuen Wandieppiche sür den Chor
des Kölner Domes.

l Vor etwa 6 Jahreu hat Einseuder öffeui-
^ lich auf das vvrstehend bezeichneie Unierneh-
j meii und seine Bedeutung für die wieder auf-
! lebeude christliche Kunst hingewiesen. * Was
damals als Hoffnung ausgesprochen ward, ist
jetzt verwirklicht: das großariige, von edelster
Opferwilligkeit und unermüdlicher Ausdauer j
zeugende Werk ist vollcndet und wtrd bald am
Orte seiner Bestimmung prangen. Das frü-
her von mir über deu Gedanken und die Be-
handlungsweise im Ganzen, sowie über die
Durchführung im Eiuzelnen bereits Gesagte
will ich hier uui fo weniger wiederholen, als
selbst die ausführlichste Beschreibung eine auch
uur auuähernde Vorstelluug vou der Wirkung
LesherrlicheiiSchniuckesnichlgewährenwürde.

Es fey aber nur hinsichilich der befolgten Tech- i
uik bemerkt, daß in niusivischer Art, ganz
analog der Zusammensetzung der Farbenfen-
ster, alle Lokalfarben mittelst auf Futkerlein-
wand befestigter Seidenstoffe, die Konrurcu
aber sowohl als die Schattiruugen dnrch Sti- ^
ckerei hergestellr sind. Unr eine Vvrstellung
von dem Umfange des Werkes zu gewähren,

^ sev bemerkt, daß dasselbe eiuen Flächenraum
^ von etwa 95l> Ouadratfuß umfaßt und mii
» S. nieine Vermischten Schriftcii uber christ-
liche Kunst, S. 446—44S.
 
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