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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 1.1857

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10. Heft
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Die zweite Generalsammlung des christlichen Kunstvereins für Deutschland am 15., 16, und 17., September 1857 in Regensburg, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18467#0181

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machen; endlich noch eine große Anzahl von
Gästen, theils Mitgliedern, thetls Nichtmit-
gliedern des Vereins, die, wenn auch ohne
Stimmrecht anwesend, doch aus ihrer An-
wesenheit Nutzen ziehen. Es ist billig, daß
alle diese nach Maßgabe ihrer Rechte und Vor-
theile zu den Lasten beigezogen werden. Und
wenn es nicht vermieden werden kann, daß
bei solchen Versammlungen auch negative
Kunstkräfte erscheinen, Abgesandte der ktrch-
lichen Freibeuterei, Säulen des schwankenden
Zopfregiments, welche nur kommen, um nach-
ber desto sicherer die christlichen Kunstbestre-
bungen zu unterwühlen: warum sollten diese
freigehalten werden? das wäre mehr als groß-
müthtg. Jedenfalls wären wir der cinzige un-
ter allen Vereinen, der.seine prinzipteÜen Geg-
ner tarfret zu Ehrenmitgliedern machte.

Daher dürfte eine Besteurung der Theil-
nehmer der Generalversammlungen nicht un-
billig erachtet und darin ein Mittel gefunden
werden, wenigstens einen Theil der Kosten zu
decken. Etn weiterer Zuschuß könnte von den
Ausstellungen gewonnen werden. Nach dem
Vorgang und Muster des Erzbischöflichen
Museums tn Köln hat der Regensburger Ver-
ein für die Zeit der Generalversammlung eine
werthvolle Sammlung kirchlicher Kunstgegen-
stände veranstaltet. Der Nutzen derarttger
Ausstellungen sprtngt so in die Augen, daß
die Generalversammlung sich veranlaßt sah,
sie zurRegel zu machen. Daher der Beschluß,
daß an dcm Orte der jedesmaligen General-
versammlung eine ylusstellung älterer und
neuerer Werke der christlichen Kunst veran-
staltet.werden solle.

Diese Ausstellungen kosten viele Mühe und
viel Geld. Warum sollte man sie aber nicht
derart ausbeuten, daß sie nicht blos ihre eige-
ncn Kosten decken, sondern auch noch einen
erklecklichen Beitrag zu dcn Vereinskosten bei-
tragen? Der Nutzen und das Jnteresse, das
ste jedem Beschauer gewähren, ist so groß, daß
Niemand durch einen mäßigen Eintrittspreis
vom Besuche derselben abgeschreckt würde.

Nach diesen Vorbemerkungen laffen wtr

einige unmaßgebliche Vorschläge folgen, wie
die Betreibung der nöthtgen Geldmittel ge-
schehen könnte:

1) Jeder Deputirte, der mit Berathungs-
und Abstimmungsrecht von einem Bischof
oder einem Vereine gesendet tst, bezahlt
eine gewisse, nicht zu große Summe,
welche ihm von seinemMandantenersetzt
werden mag.

2) Eine kleinere Summe bezahlt Jeder, der,
sey er Mitglied des Vereins oder nicht,
an den nichtöffentlichen Sitzungen durch
Berathung oder Anträge sich betheiligen
will. Ebenso die Produzenten, welche
von dem Verein eine Mitwirkung oder
Empfehlung zu Gunsten threr Produk-
tionen verlangen.

3) Die Ausstellung alter Kunstdenkmäler
ist den Vereinsmttgltedern unter Vor-
zeigung einer sür dte ganze Dauer der
Versammlung giltigen (umsonst oder)
gegen etne Bezahlung zu erhaltende Karte
offen. Nichtmitglteder bezahlen bei jedem
Besuch, und zwar einen höhern Eintritts-
preis.

4) Wird eine Ausstellung neuer Geräthe
u. dergl. veranstaltet, so behält sich der
Verein die Entscheidung über Zulassung
der Gegenstände und überhaupt dieOber-
aufstcht vor. Dte Kosten sind von den
Ausstellern selbst zu tragen.

5) Der zur Deckung der Kosten noch feh-
lende Rest wird auf die Einzelvereine
umgelegt.

Sosey einmalein Vorschlag gemacht. Bringt
Jemand einen andern, der besser und auöführ-
barer ist, so soll es uns freuen.

Um über das Gesammtwirken des christl.
Kunstvereins eine Uebersicht zu haben und zu
geben, muß der Ceutralausschuß im Besttze
der nöthigen Mittheilungen über die Einzel-
vereine, deren Statuten, Vorstände, Mitglie-
derzahl, sowie über eingetretene Veränderun-
gen seyn. Solche wentgstens jährltch einmal
einzusenden, werden die Einzelvereine mit
Recht aufgesordert.
 
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