Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]: Kunst und Jugend (N.F. 7.1927)

bildung, zu dem gemlmien Vorgaiig elnes trcins-
zeiidenl seiii solieiideii Lebeiis, steht, malen mir uns
einen Film ans, der nichts anderes sein soll, als
das durch eine Maschine wledergegebene Sinnbild
iinserer teilmeise inaschinisierten, jedenfalls unroinan-
iischen uiid zmeckgebiindenen Kultur, dann haben
mir mirlilich einen reinen Film, allerdings in der
Abnrt der Lhaplin'schen Grokeslie vor unS, der sich
init Morlen ebön so schwer erlilären läszi, Diese Lha-
pijii'schen Grokeslien, die in ihrem hämmernden Ab-
iciuf Lusliges und Ernstes zu einer im Grunde ernlten
iind sachlichen Spnthese vereinigen, und die von liei-
iiem der vielen Ainerilianer, die vielleichk mancher ein-
mal gesehen hak, auch nur enlfernt nachgeahmt wer-

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den liönnen, sind von solchem Schwung und Tempo
und dorarliger Eindringlichkeik, üah sie alles er-
drücken, was neben ihnen bestehen will. Sie sind
durck ein zeitgemähes Miklel so bezeichnende Aus-
druckswerle unserer und besonders amerikanischer
Kulkur geworden, dah ihr Wesen sich durch das
Wesen unserer Zeli dem Verftändnis sinngemäh er-
gibk, und dah man sie nichk genug skudieren kann,
um auch Ihre früher vder später einmal allgemein
einkretende Elgengesetzlichkeit im Vergleich zum Wort-
kheaker zu begreifen. Äenn sogar eine doch litera-
risch so gebundene Zeikschrift, wie der „Kunstwark",
nichk eindringliche Worke genug finden kann, um
Lhaplins filmisch eigenartigen „Goldrausch" zu er-

MMV. geb. geichenlohrerlil Siisabeth Kellermmin. Mlidchenlyzenm Itzshoe in Holstein. Sigene Arbeit