Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]: Kunst und Jugend (N.F. 7.1927)

So waren diese lrleinen Viereckfüllungen nun
eigenlleich schon die erslen selbständigen Flächenbe-
nrbeiiungen iin Nnhnien einer gegebenen grötzeren
Anordnung. Solcher Anforderung zeigk sich das
Kind gewnchsen, da es die Möglichlieit hat, mit
grosten Schiniickfoinien die lileinen Felder leicht
überspnnnen zu liönnen. Schwieriger geslallete sich
die Aufgnbe, bei gleichbleibender Gröste der
Schiniickforinen gröhere Aüunie zu füllen.

Die zweite Gliederung verlnngt beilpielsweise die
Schinüclliing in der Weise, dasz durch Füllung der

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Z» dc»> A»ssc>!!: 0rnm»s»tiers» mit Schwarzpapier-Schnitte»

eingrenzenden Nechtecke das Kreuz in der Mikte
zur Sichtbnrlieit gelnngt.

AUl eigenen Eleinenten nnch freier Wahl bnute
jeder Schüler die Flächen folgerichtig durch. Ecken
und Grenzlinien bildeken meist den Ausgang hierzu.
Bald wurde erliannt, dnsz zu eckigen Fornien auch
runde sehr wohl sich gesellken, schwere Forinen auch
leichte dünne erforderlich machken.

Die dritte Aufgabe verlangk die Füllung einer
grohen ungegliederken Aechkeclifläche alS Teppich,
wogegen ein uinsäuinender Aand zur mittleren
Fläche in Gegensah trikt.

Flnchen init lireisiunder oder vielecliiger Ae-
grenzung leiten bei strahlenarliger Gliederung nach

einem Miktelpunkt hinüber zur Bearbeikung In die-
sem zentralen Sinne.

Endlich beginnen wir zu ornnmentieren auf un-
gegliederter Fläche, von einem Mittelpunkt aus-
geyend zu zenkralen, symetrischen oder gänzlich frei-
organisierken ornamenkalen Vildungen.

Entschiedene Vorzüge des Schwarzpapierschnittes
liegen in der Ersparnis an Werkstoff bei der Mög-
lichkeit forkgesehten Veränderns und neuen An-
wendungen.

Z» dem Anssotz: ornanientiere» mit Schwarzpapier-Schnttts»

Wo sonsi erst das Vorhandensein einer künstle-
rischen Absicht die Vorausschung für ein ersprieh-
licheS Schaffen Vedingung ist, wird durch die Auf-
gabesteliung in diesem Faile zunächst überhaupt Tä-
Ligkeik angeregk, um erst in spielerischem Tun zu
Willensakten yinzuleiten zur bewußken absichtlichen
Gestaltung.

Schüler, die in der Bildsprache llber ihre Hem-
niungen nicht hinwegzukommen vermögen, die ihnen
dort zugebilligke Freiheik inanchmal als Last emp-
finden, sind froh, wenn ihnen hin und wieder
Räume und Elemente in die Zand gegeben wer-
den, um vor klarumrissenen Aufgaben zu stehen
und hier, ihrer anderen Veranlagung gemäh, gute
Durchschnitksleistungen zu erzielen.

MMW

g» dem Niissasj: Vriiamentteren mit Schwarzpapier-Schnittsn