preichllche Skädkebaugeseh — das Denkrmalpflege-
geseh — daS Kölner Hochhaus — die Neckarregu-
lieruna — die Farbe im Siadkbild — die Sichecung
des Mainzer Domes, des Kölner Domcs und die
Umbavung des Ulmer Mönskers — die Marienburg
— dle Wariburg. Als neues Organ der Bewegung
jsi neben der bereitS besiehenden, vom preujzischen
ANnisicrium herauSgegebenen Zeitschrift fllr Deick-
malpslcge und üeimatschuh (Berlag Aackebeil) eine
neuc grosze „Zeikschrlfk fllr Denkmalpflege" geschaf-
fen worden, die im Bundesdenliinalamt in Wien
herausgegeben wlrd.^ Zur Borbereilung auf die
Borkrüge und Führungen und zur Bertiefuna waren
drn Tcilnchmern eine Anzahl werkvoller Schrifken
nnd Bücher gestifket wordeni-besondere Erwähnung
verdienl das vom preuMschen Minlsterium flir Wis-
senschafk, Kunst und Volksbildung herausgegebene
Büchlein: Die Kunst in Schlesien.
Ls zeigt überzeugend, dasz Schlesien eine alte
üeutsche Kulkur besiht und eine grofze Reihe bedeu-
kender Kunskwerke bereits im Mikkelalker hervor-
gebrachl hat. Die ganze Tagung stand ja im Zel-
chen der Ehrenrettung des Ostens, der leider von
den West- und Süddeukschen so oft mibachtet wird,
weil alke Vorurkeile üas Kennenlernen verhindern.
Sehr werlvolle Arbeik leisteken In dieser Veziehung
die in Berbindung mik der Tagung von der Stadt
Breslau veranstalketen Ausstellungen auf dem Aus-
slellungsgelände in Breslau-Scheiknig: Schlesische
Malerei und Plnstik des Mikkelalkers, Siedlung und
Skadkplanung in Schlesien und Kunst und Kunst-
gewerbe aus Oesterreich und Säzlesien. Die erft-
genannke Ausstellung bildeke die notwendige Nlu-
stration zu dem ersken Neferak des ersten Verhand-
lungStageS: Denkmalpflege und kirchliche Lolzskulp-
lur (Museuiiis-Direkkor Dr. Demmler-Berlin). lln
den kirchlichen Holzbildwerken besitzen wir noch
cinen reichen Schah mtkkelalkerlich-naiver Kunsk,
deren Werke sich einer immer noch skeigenden Wert-
schähung erfrsuen. Leider hak das 19. llahrhunderk
aus Mangel an Ehrfurchk und Erkennknis des ur-
sprünglichen Zuskandes mik unkünstlerischer Neu-
bemalung und barbarischer „Neinigung" der Schnitz-
werke sich schwer an ihnen versündigk (der auch in
andern Kunskzweigen bekannke Neskaurakionsunfug).
Heuke kann als Haupkgrundsatz gelken: nur erhalken,
nichk meiskern. Zur Sicherung der gefährdeken Kunst-
werke mutz man nakllrlich die Techniken früberer
Zeiken skudieren (was in dem Korreserat von Prof.
Schmudercr-München ausführlich erörkert wurde).
Schlletzlich wird man unrekkbare alke Merke lieber
Museen überweisen und durch Werke von Künst-
lern unserer Zeik ersetzen, als zu Zmikakion und
Reskaurakion zu greifen. Hier ergibk sich wieder eine
überaus wichkige und nokwendige Pionierarbeit des
Denkmalpflegers am kleinen und kleinsten Orke, wo
gerade werkvolle Holzskulpkuren noch am häufigsken
anzukreffen stnd. (stch erinnere nur an die alken
Schnitzalkäre in den Dorfkirchen, beispielsweise auch
der Mark Brandenburg).
lln dem Li6)kbilöervorkrag„von Provinzialkonser-
vaker Dr. Aurgemeister-Vreslau'ilbet den „Orgel-
prospekk" kani haupksäcklich die Erkennknis zum
Ausdruck, datz hier dle Elnfilgung in den Kirchen-
rnnm wichkiger ist als stilistische Einzelheiken, und
dasz nlke guke Lösungen dieses Problems vor Ber-
schandelungcn durch Amba» und Erweikerung der
Orgel oder der Orgelempore geschützt werden mllssen.
Der Bortrag von Prof. Gurlilk-Freiburg i. B. über
den musikalischen Denkmalswert der alten Musik-
instrumente behandelte rein musikalische und musik-
wissenschaftliche Probleme, aber krohdem erweckte er
allgemein grotzes llnkecesse, weil er zeigte, wie man
auch hier zu den gleichen Grundsähen der Denkmal-
pflege kommk: den Formidealen vergangener Zeiten
nachgehen und sie als Ausdruck ihcer Zeik werken,
erhalten und nicht meistern. Das bedeukek in der
Musik vor allem das Aufgeben des bisher herrschen-
den Fortschritksglaubens, Anerkennung der linearen
Klarheit der alten Musik; in der Beurteilung der
musikalischen stnstrumente die 'Lrkenntnis, datz die
Klangiöeale vergangener Zeiten nur nach eigenen
Gesetzen unversälscht forkleben, also nur mit Hilse
der seinerzelt üblichen önstrumenke zu Gehör gebracht
werden können, zumal unsere heutigen Klaviere und
Orgeln einseitig dem stdeal der Kraftenlwickelung
zuliebe „vervollkommnek" sind. Dah solche Erkennt-
nisse auch die neue Musikllbung befruchten können
und bereits stark beeinfluht haben, will ich nur
nebenbei erwähnen unter Hinwels auf die HIn-
neigung zum polyphonen Stil der bachischen und vor-
bachischen Zeit.
Lebendiger neuer Geist wehte auch aus den Bor-
Lrägen des zweiken TageS. Professor Kloeppel-Dan-
zig skellke in seinem Borkrag über „Siedlung und
Stadkplanung im deukschen Osien" der raumkllnst-
lerischen Klarheit der deukschen Siedlungs- und Vau-
kunst in dem ostdeukschen Kolonialgebiet ein glün-
zendes Zeugnis aus. Die klare Schönheit ekwa der
Anlage von Schloh und Skadt Neidenburg in Osk-
preutzen kann jeden Vergleich mit gleichzeikigen oder
späkeren Lösungen Im Wesken oder Süden aushalken,
und vor allem kann sie uns für unsere heukigen
Aufgaben besserWege weisenals diemalerischeSchön-
heik der alken Siedelungen im übrigen Dsukschland.
Äanz besonders nokwenüig ist uns dle straffe Ein-
hsitlichkeit und freiwillige Unkerordnung zum Nutzen
des Ganzen, wie sie aus den mikkelalkerlichen und
dann wieder den frlderlzianischen Siedelungen des
Ostens spricht.
Bei der heuiigen Zerrissenheik des Dolkskörpers
und dem Mangel einer einheiklichen Welkanschau-
ung siehk der Äeferenk allerdings nicht sehr opki-
mlstlsch in die Zukunft unserer Äaukulkur.
Aber: „Man muh an eine Zukunft glauben, um
ihr dlenen zu können." Mit diesem Work Skrese-
manns gab der Korreferent, Skadibaudirekkor Beh-
rendk-Breslau seinem Borkrage das Leikmokiv. Und
wirklich gewann man aus dem Beispiele der Skadk
Breslau, das er ausführlich behandelke, die Ueber-
zeugung, datz krotz derVebauungssünden des 19. llahr-
hunoerks auch ln einer Grohstadk wle Breslau Wege
zur Gesundung gefunden werden können. Allerdings
ist dazu die Erkennknls nokwendig, datz die Woh-
nungs- und Baufragen eine öffenkliche Angelegen-
heit sind, in der sich auch der Baukünstler zum
Wohle des Ganzen einem einheiilichen Plane be-
scheiden unkerordnen mutz, wie das die enisprechende
vorher bereiks genannke Ausstellung von Modesten
der neu enkstandenen Siedelungen am Nande von
Breslau in zum Teil vorbildlicher Weise zeigke. Die
Periode der wild wachsenden Stadt, die in Breslau
ganz besonders ungünsklge Ergebnijse gezeikigk hak,
ist zu Ende. Der grvtzzüglge Bebauungsplan, nach
dem jetzt gearbeikek wird, stellt Schlichkheit und klare
Gliederung als stdeal auf, so datz hypermoderne
geseh — daS Kölner Hochhaus — die Neckarregu-
lieruna — die Farbe im Siadkbild — die Sichecung
des Mainzer Domes, des Kölner Domcs und die
Umbavung des Ulmer Mönskers — die Marienburg
— dle Wariburg. Als neues Organ der Bewegung
jsi neben der bereitS besiehenden, vom preujzischen
ANnisicrium herauSgegebenen Zeitschrift fllr Deick-
malpslcge und üeimatschuh (Berlag Aackebeil) eine
neuc grosze „Zeikschrlfk fllr Denkmalpflege" geschaf-
fen worden, die im Bundesdenliinalamt in Wien
herausgegeben wlrd.^ Zur Borbereilung auf die
Borkrüge und Führungen und zur Bertiefuna waren
drn Tcilnchmern eine Anzahl werkvoller Schrifken
nnd Bücher gestifket wordeni-besondere Erwähnung
verdienl das vom preuMschen Minlsterium flir Wis-
senschafk, Kunst und Volksbildung herausgegebene
Büchlein: Die Kunst in Schlesien.
Ls zeigt überzeugend, dasz Schlesien eine alte
üeutsche Kulkur besiht und eine grofze Reihe bedeu-
kender Kunskwerke bereits im Mikkelalker hervor-
gebrachl hat. Die ganze Tagung stand ja im Zel-
chen der Ehrenrettung des Ostens, der leider von
den West- und Süddeukschen so oft mibachtet wird,
weil alke Vorurkeile üas Kennenlernen verhindern.
Sehr werlvolle Arbeik leisteken In dieser Veziehung
die in Berbindung mik der Tagung von der Stadt
Breslau veranstalketen Ausstellungen auf dem Aus-
slellungsgelände in Breslau-Scheiknig: Schlesische
Malerei und Plnstik des Mikkelalkers, Siedlung und
Skadkplanung in Schlesien und Kunst und Kunst-
gewerbe aus Oesterreich und Säzlesien. Die erft-
genannke Ausstellung bildeke die notwendige Nlu-
stration zu dem ersken Neferak des ersten Verhand-
lungStageS: Denkmalpflege und kirchliche Lolzskulp-
lur (Museuiiis-Direkkor Dr. Demmler-Berlin). lln
den kirchlichen Holzbildwerken besitzen wir noch
cinen reichen Schah mtkkelalkerlich-naiver Kunsk,
deren Werke sich einer immer noch skeigenden Wert-
schähung erfrsuen. Leider hak das 19. llahrhunderk
aus Mangel an Ehrfurchk und Erkennknis des ur-
sprünglichen Zuskandes mik unkünstlerischer Neu-
bemalung und barbarischer „Neinigung" der Schnitz-
werke sich schwer an ihnen versündigk (der auch in
andern Kunskzweigen bekannke Neskaurakionsunfug).
Heuke kann als Haupkgrundsatz gelken: nur erhalken,
nichk meiskern. Zur Sicherung der gefährdeken Kunst-
werke mutz man nakllrlich die Techniken früberer
Zeiken skudieren (was in dem Korreserat von Prof.
Schmudercr-München ausführlich erörkert wurde).
Schlletzlich wird man unrekkbare alke Merke lieber
Museen überweisen und durch Werke von Künst-
lern unserer Zeik ersetzen, als zu Zmikakion und
Reskaurakion zu greifen. Hier ergibk sich wieder eine
überaus wichkige und nokwendige Pionierarbeit des
Denkmalpflegers am kleinen und kleinsten Orke, wo
gerade werkvolle Holzskulpkuren noch am häufigsken
anzukreffen stnd. (stch erinnere nur an die alken
Schnitzalkäre in den Dorfkirchen, beispielsweise auch
der Mark Brandenburg).
lln dem Li6)kbilöervorkrag„von Provinzialkonser-
vaker Dr. Aurgemeister-Vreslau'ilbet den „Orgel-
prospekk" kani haupksäcklich die Erkennknis zum
Ausdruck, datz hier dle Elnfilgung in den Kirchen-
rnnm wichkiger ist als stilistische Einzelheiken, und
dasz nlke guke Lösungen dieses Problems vor Ber-
schandelungcn durch Amba» und Erweikerung der
Orgel oder der Orgelempore geschützt werden mllssen.
Der Bortrag von Prof. Gurlilk-Freiburg i. B. über
den musikalischen Denkmalswert der alten Musik-
instrumente behandelte rein musikalische und musik-
wissenschaftliche Probleme, aber krohdem erweckte er
allgemein grotzes llnkecesse, weil er zeigte, wie man
auch hier zu den gleichen Grundsähen der Denkmal-
pflege kommk: den Formidealen vergangener Zeiten
nachgehen und sie als Ausdruck ihcer Zeik werken,
erhalten und nicht meistern. Das bedeukek in der
Musik vor allem das Aufgeben des bisher herrschen-
den Fortschritksglaubens, Anerkennung der linearen
Klarheit der alten Musik; in der Beurteilung der
musikalischen stnstrumente die 'Lrkenntnis, datz die
Klangiöeale vergangener Zeiten nur nach eigenen
Gesetzen unversälscht forkleben, also nur mit Hilse
der seinerzelt üblichen önstrumenke zu Gehör gebracht
werden können, zumal unsere heutigen Klaviere und
Orgeln einseitig dem stdeal der Kraftenlwickelung
zuliebe „vervollkommnek" sind. Dah solche Erkennt-
nisse auch die neue Musikllbung befruchten können
und bereits stark beeinfluht haben, will ich nur
nebenbei erwähnen unter Hinwels auf die HIn-
neigung zum polyphonen Stil der bachischen und vor-
bachischen Zeit.
Lebendiger neuer Geist wehte auch aus den Bor-
Lrägen des zweiken TageS. Professor Kloeppel-Dan-
zig skellke in seinem Borkrag über „Siedlung und
Stadkplanung im deukschen Osien" der raumkllnst-
lerischen Klarheit der deukschen Siedlungs- und Vau-
kunst in dem ostdeukschen Kolonialgebiet ein glün-
zendes Zeugnis aus. Die klare Schönheit ekwa der
Anlage von Schloh und Skadt Neidenburg in Osk-
preutzen kann jeden Vergleich mit gleichzeikigen oder
späkeren Lösungen Im Wesken oder Süden aushalken,
und vor allem kann sie uns für unsere heukigen
Aufgaben besserWege weisenals diemalerischeSchön-
heik der alken Siedelungen im übrigen Dsukschland.
Äanz besonders nokwenüig ist uns dle straffe Ein-
hsitlichkeit und freiwillige Unkerordnung zum Nutzen
des Ganzen, wie sie aus den mikkelalkerlichen und
dann wieder den frlderlzianischen Siedelungen des
Ostens spricht.
Bei der heuiigen Zerrissenheik des Dolkskörpers
und dem Mangel einer einheiklichen Welkanschau-
ung siehk der Äeferenk allerdings nicht sehr opki-
mlstlsch in die Zukunft unserer Äaukulkur.
Aber: „Man muh an eine Zukunft glauben, um
ihr dlenen zu können." Mit diesem Work Skrese-
manns gab der Korreferent, Skadibaudirekkor Beh-
rendk-Breslau seinem Borkrage das Leikmokiv. Und
wirklich gewann man aus dem Beispiele der Skadk
Breslau, das er ausführlich behandelke, die Ueber-
zeugung, datz krotz derVebauungssünden des 19. llahr-
hunoerks auch ln einer Grohstadk wle Breslau Wege
zur Gesundung gefunden werden können. Allerdings
ist dazu die Erkennknls nokwendig, datz die Woh-
nungs- und Baufragen eine öffenkliche Angelegen-
heit sind, in der sich auch der Baukünstler zum
Wohle des Ganzen einem einheiilichen Plane be-
scheiden unkerordnen mutz, wie das die enisprechende
vorher bereiks genannke Ausstellung von Modesten
der neu enkstandenen Siedelungen am Nande von
Breslau in zum Teil vorbildlicher Weise zeigke. Die
Periode der wild wachsenden Stadt, die in Breslau
ganz besonders ungünsklge Ergebnijse gezeikigk hak,
ist zu Ende. Der grvtzzüglge Bebauungsplan, nach
dem jetzt gearbeikek wird, stellt Schlichkheit und klare
Gliederung als stdeal auf, so datz hypermoderne