s a ch l i ch u n b e r e ch t i g t e AmtSbezeich -
uuug, die auch durch die Verufsorgauiiakion der
Philologeu uud der „N i ch t p h i l o l o g e n
ohne belonderes Stndium" in Preußen
eingeführt worden ist für aüad. geb. Kunstlehrer
fZeichen- und Musilüehrer) und vor allein durch das
O b e r s ch u l l eh r e r - 2 a h r b u ch, das nicht die
Lehrer der höheren S ch u l e n insgesamt
umfaszt, sondecn nuc einen Teil, kunstakademisch ge-
bildete Lehrkrüfte und Lehrkräfle ohne Sonder-
studium. Dieses O b e r s ch u l l e h r e r - 2 a h r b u ch
trägt somit standespolitischen Stempel, ist sachlich
nicht auf gleicher Grundlage aufgebaut und geht über
sachlich berechtigte Einsprüche der Kunstlehrer glakt
hinweg.
Es mujz festgestellt werden, dah in den Ausschrei-
buugen der Zeichen- und Musiklehrerftellen nicht
eine einzige sich befindet, die einen akad. geb.
Zeichen- oder Musiklehrer für eine Oberschule
suchk. Der Wiüersinn kann nlcht in Sinn verwan-
delk werden, das Oberschullehrer-llahrbuch aber
bringk dergleichen mik souveräner Hintan-
seüung sachlicher Gründe zuwege.
Ilnü nun lasse man einmal auf Grund der von
der „Behöcde, den „Philologen" und „Nichtphilo-
loaen ohne Studium" geschaffenen Lage die Herren
Oberbürgermeister, Oberstudiendirekkoren u. a. aus-
schreiben. Was wird da gewünscht, zunächst nur der
A m t s b e z e! ch n u n g nach?
Line Z e i ch e n l e h r e r st e l l e, ein akad. geb.
Z e i ch e n l e h r e r, ein geprüfter Zeichen-
lehrer, ein Fachlehcer, ein Zeichenleh-
rer nach der Ordnung vom 31. 3anuar 1M2, ei»
Stuüienrat mit der Prüsung für das künsk-
lerische Lehramk an Höheren Schulen;
fernec eine O b e r s ch u l l e h r e r st e l l e mit...,
eine technische O h e r s ch u l l e h r e r i n mit...:
ferner ein akad. g e b. Z e i ch e n l e h r e r, der
auch akad. g e b. M u s I k l e h r e r sein musz:
ferner eine M u s i k l e h r e r st e l l e, Nebenbe-
fähigung Zeichnen:
eine G e s a n g l e h r e r st e l l e, mit Prüfung im
Zeichnen für Nolks- oder Mitkelschulen:
eine T u r n l eh r e r st e l l e, daneben Lehrbefähi-
gung im Zeichnen.
Die zulehk erwähnken Ausschreibungen geben nicht
nur nach der AmtSbezeichnung, sondern auch nach
den A n f o r d e r u n g e n an die Bewerber bemer-
kenswerke Hinweise.
?tur selken begnügt man sich mit den künstlerisch
vollwertig ausgebildeten Zeichenlehrerkräften: es
werüen allerhand anderweite Anforderungen gestellt,
die eben aus dem Aedürfnis der Anstalt entspringen
und die solche Anforderungen an die Vewerbec stel-
len, dasz ein zwei- und dreifach vollkom-
m enerNlensch verlangt wird bei mlnimaler An-
fangsbezahlung.
So ein kunstakademisch gebildeter Zeichenlehrer
in der staatlichen stakklichen Besvldungsklasse 8 muß
noch aufweisen Lehrbefähigung in Werkunterricht
und Turnen, eine dito Zeichenlehrerin, pardon „kech-
nische Oberschullehrerin" aujzer Zelchnen, Nadel-
nrbeit, auch Turnen: ein „Zeichenlehrer" d. i. also
ein akad. geb. Zeichenlehrer aujzer Lehrbefähigung
im Zeichnen und Werkunterricht auch Turnen oder
Singen oder die 1. und 2. Lehrerprüfung (dann
kann er an einem preujzischen Nefocm-Aealgymna-
sium Turnen oder Singen auch so gebeu!): da ist
man in Neuhaldensleben wenigstens konsequent, man
verlangt einen „akad. geb. Zeichenlehrer, der auch
akad. geb. Musiklehrer sein muß": einer solchen
gedoppelten Lehrkraft gewährt man die EingangS-
stuse 8, einen Lehrer an der Berufsfchule von Neu-
hatdensleben, der srüher kein besonderes jahrelanges
ausschliejzlicheS Skudium aufzuweisen hak, stuft man
in 9 anfangs ein!
Warum auch llber solche Dinge stolpern? Wenn
man sich der Kunsklehrer an höheren Schulen an
üen Zenkralstellen nicht annimmt, besteht noch kein
Grund, anderswo zu erhöhen, zumal ja die Philo-.
logen diese Einstufung ihrer Kollegen von der Kunst
als durchaus gerecht empfinden und auf diese Kl. 8
mit Nachdruck als Eingangsstufe im deutfchen Philo-
logenblatk hinweisen!
Vedenklicher aber sind folgende Fälie, die dem
Kunstunterrichk an höheren Schulen
Preujzens eine Skellung undWertung
zuweisen, die gegen allen Sinn der
Kunsterziehung gehen!
Ein Turnlehrer wird gesucht, daneben ist
Lehrberechtigung im Zeichnen erwllnscht.
Hat der Turnlehrer diese Lehrbesähigung „d a -
neben" nichk, dann gibt er eben noch Zeichen-
unterricht in -- Nowawes? Oder findet man eine
anderweike Lösung?
Eine M u s i k leh r e r st e l l e (an einer Ober-
realschule und einem Gymnasium), erwünscht ist Ne -
benhefähigung im Zeichnen. Gibt eS in
der preuszischen Prllsungsordnung fllr Musiklehrer
eine Nebenbefähigung im Zeichnen?
Oder soil damik die Täkigkeit der bekr. Krast gekenn-
zelchnek sein, so dajz man fllr Musik eine Bollkraft
wünscht, die nebenher auch Zeichnen geben kann
in — Waldenburg in Schlesien.
Für das Realgymnasium in Duisburg suchte der
Oberbürgermeister einen G e s a n g l e h r e r, der die
Volksschullehrerprüsung oder die Prüfung im Zeich-
nen fllr Volks- oder Milkelschulen abgelegt hat.
(„Diese haben den Vorzug.")
Das heißt also, der Zeichenunterricht an dem
Nealgymnasium in DuiSburg wlrd nicht von einem
akad. geb. Zeichenlehrer (alter oder neuer Ordnung)
ertellt, sondern auf Grund der Zeichenlehrerprüfung
für Mikkelschulen oder, wenn er diese Prüfung nichk
abgelegt hak, kann auch ein Herr Zeichnen an der
höyeren Schule erteilen, der auf dem preußischen Se-
minar Zeichenunkerrlchk von nichkgeprüfken Zelchen-
lehrern erhalken hakte. Das alles ist also aus Grund
der AuSschreibungen im Deukschen Philologenblatt
in den 3ahren 1925/28 möglich und wirkllchl
Es wird möglich und wirklich sein auch Im 3ahre
1927. Wir werden das nunmehr genau verfolgen
und vecöffentlichsn.
Kein Wunder, daß die Philologen selbst nicht wis-
sen, woran sie mik ihren Kollegen von der Kunft
sind, nach Amksbezeichnung, Besoldung und Bewer-
lung! Zumal dann nicht, wenn es an der höheren
Schule Preußens ein Fach gibk: Auch, daneben,
erwünscht, möglichst!
Alle Zeichenlehrer wollen auf solche Ausschreibun-
gen achken.
uuug, die auch durch die Verufsorgauiiakion der
Philologeu uud der „N i ch t p h i l o l o g e n
ohne belonderes Stndium" in Preußen
eingeführt worden ist für aüad. geb. Kunstlehrer
fZeichen- und Musilüehrer) und vor allein durch das
O b e r s ch u l l eh r e r - 2 a h r b u ch, das nicht die
Lehrer der höheren S ch u l e n insgesamt
umfaszt, sondecn nuc einen Teil, kunstakademisch ge-
bildete Lehrkrüfte und Lehrkräfle ohne Sonder-
studium. Dieses O b e r s ch u l l e h r e r - 2 a h r b u ch
trägt somit standespolitischen Stempel, ist sachlich
nicht auf gleicher Grundlage aufgebaut und geht über
sachlich berechtigte Einsprüche der Kunstlehrer glakt
hinweg.
Es mujz festgestellt werden, dah in den Ausschrei-
buugen der Zeichen- und Musiklehrerftellen nicht
eine einzige sich befindet, die einen akad. geb.
Zeichen- oder Musiklehrer für eine Oberschule
suchk. Der Wiüersinn kann nlcht in Sinn verwan-
delk werden, das Oberschullehrer-llahrbuch aber
bringk dergleichen mik souveräner Hintan-
seüung sachlicher Gründe zuwege.
Ilnü nun lasse man einmal auf Grund der von
der „Behöcde, den „Philologen" und „Nichtphilo-
loaen ohne Studium" geschaffenen Lage die Herren
Oberbürgermeister, Oberstudiendirekkoren u. a. aus-
schreiben. Was wird da gewünscht, zunächst nur der
A m t s b e z e! ch n u n g nach?
Line Z e i ch e n l e h r e r st e l l e, ein akad. geb.
Z e i ch e n l e h r e r, ein geprüfter Zeichen-
lehrer, ein Fachlehcer, ein Zeichenleh-
rer nach der Ordnung vom 31. 3anuar 1M2, ei»
Stuüienrat mit der Prüsung für das künsk-
lerische Lehramk an Höheren Schulen;
fernec eine O b e r s ch u l l e h r e r st e l l e mit...,
eine technische O h e r s ch u l l e h r e r i n mit...:
ferner ein akad. g e b. Z e i ch e n l e h r e r, der
auch akad. g e b. M u s I k l e h r e r sein musz:
ferner eine M u s i k l e h r e r st e l l e, Nebenbe-
fähigung Zeichnen:
eine G e s a n g l e h r e r st e l l e, mit Prüfung im
Zeichnen für Nolks- oder Mitkelschulen:
eine T u r n l eh r e r st e l l e, daneben Lehrbefähi-
gung im Zeichnen.
Die zulehk erwähnken Ausschreibungen geben nicht
nur nach der AmtSbezeichnung, sondern auch nach
den A n f o r d e r u n g e n an die Bewerber bemer-
kenswerke Hinweise.
?tur selken begnügt man sich mit den künstlerisch
vollwertig ausgebildeten Zeichenlehrerkräften: es
werüen allerhand anderweite Anforderungen gestellt,
die eben aus dem Aedürfnis der Anstalt entspringen
und die solche Anforderungen an die Vewerbec stel-
len, dasz ein zwei- und dreifach vollkom-
m enerNlensch verlangt wird bei mlnimaler An-
fangsbezahlung.
So ein kunstakademisch gebildeter Zeichenlehrer
in der staatlichen stakklichen Besvldungsklasse 8 muß
noch aufweisen Lehrbefähigung in Werkunterricht
und Turnen, eine dito Zeichenlehrerin, pardon „kech-
nische Oberschullehrerin" aujzer Zelchnen, Nadel-
nrbeit, auch Turnen: ein „Zeichenlehrer" d. i. also
ein akad. geb. Zeichenlehrer aujzer Lehrbefähigung
im Zeichnen und Werkunterricht auch Turnen oder
Singen oder die 1. und 2. Lehrerprüfung (dann
kann er an einem preujzischen Nefocm-Aealgymna-
sium Turnen oder Singen auch so gebeu!): da ist
man in Neuhaldensleben wenigstens konsequent, man
verlangt einen „akad. geb. Zeichenlehrer, der auch
akad. geb. Musiklehrer sein muß": einer solchen
gedoppelten Lehrkraft gewährt man die EingangS-
stuse 8, einen Lehrer an der Berufsfchule von Neu-
hatdensleben, der srüher kein besonderes jahrelanges
ausschliejzlicheS Skudium aufzuweisen hak, stuft man
in 9 anfangs ein!
Warum auch llber solche Dinge stolpern? Wenn
man sich der Kunsklehrer an höheren Schulen an
üen Zenkralstellen nicht annimmt, besteht noch kein
Grund, anderswo zu erhöhen, zumal ja die Philo-.
logen diese Einstufung ihrer Kollegen von der Kunst
als durchaus gerecht empfinden und auf diese Kl. 8
mit Nachdruck als Eingangsstufe im deutfchen Philo-
logenblatk hinweisen!
Vedenklicher aber sind folgende Fälie, die dem
Kunstunterrichk an höheren Schulen
Preujzens eine Skellung undWertung
zuweisen, die gegen allen Sinn der
Kunsterziehung gehen!
Ein Turnlehrer wird gesucht, daneben ist
Lehrberechtigung im Zeichnen erwllnscht.
Hat der Turnlehrer diese Lehrbesähigung „d a -
neben" nichk, dann gibt er eben noch Zeichen-
unterricht in -- Nowawes? Oder findet man eine
anderweike Lösung?
Eine M u s i k leh r e r st e l l e (an einer Ober-
realschule und einem Gymnasium), erwünscht ist Ne -
benhefähigung im Zeichnen. Gibt eS in
der preuszischen Prllsungsordnung fllr Musiklehrer
eine Nebenbefähigung im Zeichnen?
Oder soil damik die Täkigkeit der bekr. Krast gekenn-
zelchnek sein, so dajz man fllr Musik eine Bollkraft
wünscht, die nebenher auch Zeichnen geben kann
in — Waldenburg in Schlesien.
Für das Realgymnasium in Duisburg suchte der
Oberbürgermeister einen G e s a n g l e h r e r, der die
Volksschullehrerprüsung oder die Prüfung im Zeich-
nen fllr Volks- oder Milkelschulen abgelegt hat.
(„Diese haben den Vorzug.")
Das heißt also, der Zeichenunterricht an dem
Nealgymnasium in DuiSburg wlrd nicht von einem
akad. geb. Zeichenlehrer (alter oder neuer Ordnung)
ertellt, sondern auf Grund der Zeichenlehrerprüfung
für Mikkelschulen oder, wenn er diese Prüfung nichk
abgelegt hak, kann auch ein Herr Zeichnen an der
höyeren Schule erteilen, der auf dem preußischen Se-
minar Zeichenunkerrlchk von nichkgeprüfken Zelchen-
lehrern erhalken hakte. Das alles ist also aus Grund
der AuSschreibungen im Deukschen Philologenblatt
in den 3ahren 1925/28 möglich und wirkllchl
Es wird möglich und wirklich sein auch Im 3ahre
1927. Wir werden das nunmehr genau verfolgen
und vecöffentlichsn.
Kein Wunder, daß die Philologen selbst nicht wis-
sen, woran sie mik ihren Kollegen von der Kunft
sind, nach Amksbezeichnung, Besoldung und Bewer-
lung! Zumal dann nicht, wenn es an der höheren
Schule Preußens ein Fach gibk: Auch, daneben,
erwünscht, möglichst!
Alle Zeichenlehrer wollen auf solche Ausschreibun-
gen achken.