Kreis die Farben der größken Scittigung
enkhält." W. sprichk dann davon, daß man statk des
Doppelkegels anch eine Doppelpyramide oder eine
Kupel wählen könne, deren einer Pol dem absoluten
Weiß, der andere dem absoluten Schwarz enkspreche,
„wenn wir unker diesen Bezeichnungen diejenigen
Empfindungen verskehen, die durch weikere Bermeh-
rung oder Berminderung der Lichkstärke nicht mehr
vermindert werden können. Auf der die beiden
Pole verbindenden Linie befinden sich dann dle
farblosen Lichkarten vom absoluken
W e i sz bis zum absoluken Schwarz in
stetigen Llbstufunge n".
Wundt korrigierk und präzisierk hier also den In
seinen Vorlesungen über die Menschen- und Tier-
seele noch nichk voll ausgereiften Farbkörper, er skellk
seine Doppelkegelform lwie auch die Verteilung sei-
ner Qualitäken klar und unmiszverskändlich fest. Er
bezeichnek sogar die Kegelspihen als die Orte des
absoluken Meisz und absoluten Schwarz,
sein Farbenkörper isk also die kheorekische
Figur aller farbigen und farblosen
L i ch t e m p f i n d u n g e n schlechth > n, während
der Ostwaldsche Doppelkegel nur eine Ordnungs-
figur für Färbemikkel innerhalb der Grenzen seines
Weisz, seineS Schwarz sowie seiner Vunkfarben sein
kann.
2. August Kirschmann, vr. pbil., zur Zeik
Professor der Philosopbie in Leipzig, geb. 1860 svon
1863—1S1S Prof. der Philosophie und Direkkor des
Psychologischen Inskikuks der Ilniversikäk Toronko-
Kanada, Schttler Wundks und einer seiner ersten
Assistenken im Mikke der 86er stahre gegründeken
Lelpziger IlniversikäkSInskikut für ez'perimenkelle Psy-
chologie) enkdeckke das umgekehrte Spekkrum* und
verbesferke Wundks Farbendoppelkegel, indem er die
Grundkaksachen des Purkinjeschen Phänomens** be-
rücksichkigke.
Er schuf den schiefen Farben-Doppelkegel und ver-
öffentiichke nnd beschrieb ihn wiederholk; zum ersten
Male 1863 in Vand VII des American stournal of
Psychologie und zwar auf Seike 362 in einer Ab-
handlung über „Farben-Säkkigung und ihre guanki-
kakiven Verhältnisse", ferner 1806 im Band VI des
Archiv für die gesamke Psychologle S. 407 in einer
* Das » mgekes> rte Spektrum oder Lichtbleudcuspek-
trum, wtedcrholt vcröskeutlicht — zuerlt IßUö iiu Americau Iour-
uul os Pspchölogic Vd. VIi, S. 388 kf., dnuu rooo i» Iluiversit»
os Torouto StudieZ, Psychological SerieI Aol. I, S. 07 („Addi-
tiounl remarks ou color-bliuducss"), 1800 tu Vd. VI des Archiv
f. d. ges. Psychologic I82it, Zeitschr. s. Instrumeuteu-Kuude >11 S.I73.
l„d. umgek. Spektrum u. d. Spektralaualyse") nud WLÜ Nene
Piycholog. Stud.Vd.II S.INI <„Das umgekcbrteSpcktrum u. scine
Harbeu, sowie scius Veücutung f. d. optische Wissenschakt") —
zeigt die Iarbe» Alnu — Violett — Purpur — Rot — Orauge
— Gelb im Gcgeusaii zum uormalcu Spektrum oder Lichtspalt-
spektrum mit dcu ldarbeu Not — Ornuge — Gelb — Griiu —
Plau — Aiolett. Wabrsnd beim uormalcu Spektrum dns Purvur
sehlt, fehleu bcim umgekehrteu die griineu Farbeu. Veide Spektra
verhalteu sich nbsolut komplcmeutär zu eiuauderj d.h. durch Spiegsl
iibereiuauder gelegt, ergnnzcu sie sich zu völlig sarbloscm Lichte
iu allcu ihreu homologeu Tctlcu.
-Das umgckehrte Spektrum wird wahrscheiulich auch für die
Spektralaualvse, iusbesondcre bei cölestijcheu Objckte» noch vou
Bcdeutnug werdeu.
** Ioh. Purkinje, Or. der Medizin uud Prof. der Phy»
siologic zu Vrcsla» am Aukang deS 18. Iahrhdts., schrieb u. a.
„Veobachtuuqcn »ud Acrsuchc zur Phhsiologie der Siuue (1818—
I8S3. Dort (II. Vändcheu S.I88 ss.) wird u. a. geschildcrt, dah iu
dcr Dämmernug allo bei schwnchcr tzelligkeit die blaueu Farbeu-
töue z. V. au Gcmälden uoch (schon) dcntlich empsuuden werdeu.
währeud die roteu schon (uoch) schwarz ausseheii.
Abhandlung über „Normale und anomale Farben-
systeme", späker im Band II der Neuen Psycholo-
gifchen Skudien (München 1626) !n einem Aufsah
über „Farbenkerminologie" sowie zulehk in Abder-
haldens Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden
lVerlin 1627) in einer Arbeit über „Psychologische
Opkik". 3n allen den genannlen Aufsähen sind Ab-
bildungen des schiefen Farbenkegels gebracl)t wor-
den, von denen die älkeste von 1865 hier wieder-
gegeben werden soll.
OL,
A. Kirschmauus erste Perösfentlichung des schtessn Farbeu-
keaels bei dem Anssatz „Lolor- Saturatiou aud its quantitativs
relations" im Ani srt'can Iournal os Psychology
Vaud VII. S. 38Ü/-M v. I. 1888".
3n der Arbeit von 1865 sagk Kirschmann auf
S. 386: „Es isl ein Orrkum, an die Enden der Achse
der Farbenkugel oder des Doppelkegels Meih und
Schwarz zu sehen, denn diese Ausdrücke bezeichnen
nicht korrekt die Extreme der achromatischen Reihe
der Lichtempfindungen." .... „Wir dürfen diese
Grenzen in unseren weiteren Erläuterungen und in
unserer Flgur als die farblosen Lichtempfindungen
von der Zntensikät O und o-o bezeichnen."
Aeber den Ort der farbigen Lichkempfindungen*
* K. erkeuut, wie vorhsr schon Wuudt, keiue Eruud- uud Ur-
sarben an. Als Systeme der Lichtqualitäten smd uach ihm un-
möglich das achromatische, die dichromatische» und die polychro-
matischeu. Sbeuso siud nach K. Schwarz und Weitz uicht eiusache
Smpsiudungsqualitäteu (Wahruehmuugeu), soudern komplizierte
Avrstsllungeii, wie durch viele erperimsntelle Untersuchungeu be-
legt wurde.
enkhält." W. sprichk dann davon, daß man statk des
Doppelkegels anch eine Doppelpyramide oder eine
Kupel wählen könne, deren einer Pol dem absoluten
Weiß, der andere dem absoluten Schwarz enkspreche,
„wenn wir unker diesen Bezeichnungen diejenigen
Empfindungen verskehen, die durch weikere Bermeh-
rung oder Berminderung der Lichkstärke nicht mehr
vermindert werden können. Auf der die beiden
Pole verbindenden Linie befinden sich dann dle
farblosen Lichkarten vom absoluken
W e i sz bis zum absoluken Schwarz in
stetigen Llbstufunge n".
Wundt korrigierk und präzisierk hier also den In
seinen Vorlesungen über die Menschen- und Tier-
seele noch nichk voll ausgereiften Farbkörper, er skellk
seine Doppelkegelform lwie auch die Verteilung sei-
ner Qualitäken klar und unmiszverskändlich fest. Er
bezeichnek sogar die Kegelspihen als die Orte des
absoluken Meisz und absoluten Schwarz,
sein Farbenkörper isk also die kheorekische
Figur aller farbigen und farblosen
L i ch t e m p f i n d u n g e n schlechth > n, während
der Ostwaldsche Doppelkegel nur eine Ordnungs-
figur für Färbemikkel innerhalb der Grenzen seines
Weisz, seineS Schwarz sowie seiner Vunkfarben sein
kann.
2. August Kirschmann, vr. pbil., zur Zeik
Professor der Philosopbie in Leipzig, geb. 1860 svon
1863—1S1S Prof. der Philosophie und Direkkor des
Psychologischen Inskikuks der Ilniversikäk Toronko-
Kanada, Schttler Wundks und einer seiner ersten
Assistenken im Mikke der 86er stahre gegründeken
Lelpziger IlniversikäkSInskikut für ez'perimenkelle Psy-
chologie) enkdeckke das umgekehrte Spekkrum* und
verbesferke Wundks Farbendoppelkegel, indem er die
Grundkaksachen des Purkinjeschen Phänomens** be-
rücksichkigke.
Er schuf den schiefen Farben-Doppelkegel und ver-
öffentiichke nnd beschrieb ihn wiederholk; zum ersten
Male 1863 in Vand VII des American stournal of
Psychologie und zwar auf Seike 362 in einer Ab-
handlung über „Farben-Säkkigung und ihre guanki-
kakiven Verhältnisse", ferner 1806 im Band VI des
Archiv für die gesamke Psychologle S. 407 in einer
* Das » mgekes> rte Spektrum oder Lichtbleudcuspek-
trum, wtedcrholt vcröskeutlicht — zuerlt IßUö iiu Americau Iour-
uul os Pspchölogic Vd. VIi, S. 388 kf., dnuu rooo i» Iluiversit»
os Torouto StudieZ, Psychological SerieI Aol. I, S. 07 („Addi-
tiounl remarks ou color-bliuducss"), 1800 tu Vd. VI des Archiv
f. d. ges. Psychologic I82it, Zeitschr. s. Instrumeuteu-Kuude >11 S.I73.
l„d. umgek. Spektrum u. d. Spektralaualyse") nud WLÜ Nene
Piycholog. Stud.Vd.II S.INI <„Das umgekcbrteSpcktrum u. scine
Harbeu, sowie scius Veücutung f. d. optische Wissenschakt") —
zeigt die Iarbe» Alnu — Violett — Purpur — Rot — Orauge
— Gelb im Gcgeusaii zum uormalcu Spektrum oder Lichtspalt-
spektrum mit dcu ldarbeu Not — Ornuge — Gelb — Griiu —
Plau — Aiolett. Wabrsnd beim uormalcu Spektrum dns Purvur
sehlt, fehleu bcim umgekehrteu die griineu Farbeu. Veide Spektra
verhalteu sich nbsolut komplcmeutär zu eiuauderj d.h. durch Spiegsl
iibereiuauder gelegt, ergnnzcu sie sich zu völlig sarbloscm Lichte
iu allcu ihreu homologeu Tctlcu.
-Das umgckehrte Spektrum wird wahrscheiulich auch für die
Spektralaualvse, iusbesondcre bei cölestijcheu Objckte» noch vou
Bcdeutnug werdeu.
** Ioh. Purkinje, Or. der Medizin uud Prof. der Phy»
siologic zu Vrcsla» am Aukang deS 18. Iahrhdts., schrieb u. a.
„Veobachtuuqcn »ud Acrsuchc zur Phhsiologie der Siuue (1818—
I8S3. Dort (II. Vändcheu S.I88 ss.) wird u. a. geschildcrt, dah iu
dcr Dämmernug allo bei schwnchcr tzelligkeit die blaueu Farbeu-
töue z. V. au Gcmälden uoch (schon) dcntlich empsuuden werdeu.
währeud die roteu schon (uoch) schwarz ausseheii.
Abhandlung über „Normale und anomale Farben-
systeme", späker im Band II der Neuen Psycholo-
gifchen Skudien (München 1626) !n einem Aufsah
über „Farbenkerminologie" sowie zulehk in Abder-
haldens Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden
lVerlin 1627) in einer Arbeit über „Psychologische
Opkik". 3n allen den genannlen Aufsähen sind Ab-
bildungen des schiefen Farbenkegels gebracl)t wor-
den, von denen die älkeste von 1865 hier wieder-
gegeben werden soll.
OL,
A. Kirschmauus erste Perösfentlichung des schtessn Farbeu-
keaels bei dem Anssatz „Lolor- Saturatiou aud its quantitativs
relations" im Ani srt'can Iournal os Psychology
Vaud VII. S. 38Ü/-M v. I. 1888".
3n der Arbeit von 1865 sagk Kirschmann auf
S. 386: „Es isl ein Orrkum, an die Enden der Achse
der Farbenkugel oder des Doppelkegels Meih und
Schwarz zu sehen, denn diese Ausdrücke bezeichnen
nicht korrekt die Extreme der achromatischen Reihe
der Lichtempfindungen." .... „Wir dürfen diese
Grenzen in unseren weiteren Erläuterungen und in
unserer Flgur als die farblosen Lichtempfindungen
von der Zntensikät O und o-o bezeichnen."
Aeber den Ort der farbigen Lichkempfindungen*
* K. erkeuut, wie vorhsr schon Wuudt, keiue Eruud- uud Ur-
sarben an. Als Systeme der Lichtqualitäten smd uach ihm un-
möglich das achromatische, die dichromatische» und die polychro-
matischeu. Sbeuso siud nach K. Schwarz und Weitz uicht eiusache
Smpsiudungsqualitäteu (Wahruehmuugeu), soudern komplizierte
Avrstsllungeii, wie durch viele erperimsntelle Untersuchungeu be-
legt wurde.