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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Januar
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Josef Israel's 100. Geburtstag / Die Kunst im Theaterbau / Aus der Künstlerwelt / Aus der Museumswelt / Kopenhagener Kunstschau / Vom holländischen Kunstmarkt / Breslauer Kunstmesse / Jubiläum der Berliner Numismatischen Gesellschaft / Moderne Graphik / Neue Kunstbücher / Neues vom Antiquariat
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0157

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an deu Reichskunstwart Dr. Redslob gewandt um die Bildung einer
Auswahl-Jury zu veranlassen; diese hatte sich auch konstituiert,
Vorsitzende war der Reichskunstwart Dr. Redslob, Beisitzer die
Herren Prof. Dr. Lonbier, Direktorial-Assistent der Bibliothek des
Kunstgewerbemuseums Berlin und Herr Professor Schneckenberg,
Direktor der Kanstgewerbescir.de Berlin- Charlottenburg. Am
4. Januar fand die Urteilssitzung der Jury im Sitzungssale der
Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums statt; außer den Herren der
Jury waren ferner noch anwesend, der Ehrenvorsitzende des
Jakob Krausse-Bundes Prof. P. Kersten und der Schriftführer des
Bundes Herr Artur Schauer. Die nach strengster Musterung der
drei Juroren ausgewählten Arbeiten der Mitglieder des „J.K.B.“
wurden am Montag den 7. Jan. durch den Kurier der Deutschen
Gesandschaft nach den Haag gesandt.

Diese Ausstellung ist seit 10 Jahren wieder die erste ihrer
Art und man wird dort die Fortentwic-klung studieren können, die
auf diesem Gebiete die Fachleute der eingeladenen Länder aufzu-
weisen haben. In der Vorwärtsentwicklung des Schnitts und des
guten Geschmac.ks dürfte Deutschland nicht an letzter Stelle
stehen.

Bcesfaueü KunßmetTß.

Vom 8.—16. März 1924 wird in Breslau im Schle-
sischen Museum der bildenden Künste zugleich mit der
Breslauer Allgemeinen Frühjahrsmesse die 2. Breslauer Kunst-
messe stattfinden. Der große Erfolg, den die 1. derartige Messe
im Herbst 1923 gehabt hat, war Veranlassung, diese 2. Messe, die
wiederum unter Leitung von Dr. Alfred Schellenberg steht,
wesentlich zu erweitern. Sie ist friiher in die Abteilungen fiir
Malerei, Graphik, Plastik,. Buchkunst und Kunstgewerbe gegliedert.
zu denen als besondere Gruppen schlesische Miinzen, Autographen,
Werke der schlesischen Literatur in Erstausgaben von der ältesten
Zeit bis zur Gegenwart, sowie alte schlesische Ansichten in Origi-
nalzeichnungen, Radierungen und Stichen treten sollen. Der Jury
der Messe gehören u. a. die Herren Proffessor Braune, Direk-
tor des Schlesischen Museums der bildenden Kiinste und Professor
Dr. M a s n e r , Direktor des Museums für Kunstgewerbe und
Altertiimer an. Es werden nur verkäufliche Gegenstände aus dem
Besitz von Künstlern, Kunsthandel und privaten Sammlern zuge-
lassen. Auskiinfte, Prospekte usw. werden auf Anfragen kostenlos
durch das Meßamt Breslau versandt. Wie schon im Herbst 1923,
so ist auch für die 2. Breslauer Kunstmesse die Teilnahme des
fiihrenden Berliner und Dresdner Kunsthandels gesichert. Die
Einlieferung der Gegenstände beginnt in der 2. Woche des Januar,
letzter Termin der Einlieferung ist der 16. Februar 1924.

lubUäum det?

Beüimee ]Httmtsmati{eben öefeiiicbaft.

Am 5. Dezember beging dieBerlinerNumismatische
Gesellschaft, die älteste Vereinigung von Miinzfreunden in
Deutschland, die Feier ihres achtzigjährigen Bestehens.
Die Not der Zeit, w.ie überall äuch hier sich auswirkend, machte die
bei früheren ähnlichen Gelegenheiten erfolgte Herausgäbe einer
Festschrift unmöglich. So beschränikte man sich darauf, den
äußerst zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen der Gesell-
schaft in den Nachmittagsstunden die Berliner Staatsmiinze zu
zeigen, wo eben mit Hochdruck an der Herstellung der Renten-
pfennige und des Danziger Metallgeldes gearbeitet wurde.

Am Abend versammelte man sich zu einer Festsitzung. Hier
hielt zunächst der Berliner Numismatiker Dr. PhilippLederer
einen ausfiihrlichen Vortrag iiber das Münzwesen der griechisc.hen
Stadt Mende-, deren Prägungen vom Ende des 6. bis etwa Mitte
des 4. vorchristlichen Jahrhunderts reichend, durch Funde der
Ietzten Jahrzehnte immer größeren Zuwachs erfahren haben, und
demgemäß das Interesse der Gelehrten- und Sammlerwelt auf
sich zogen. Umsomehr als sie uns in ihrer Blütezeit, der 2. Hälftc

Die Neue Hamburger Zeitung schreibt; „Der Kunst-
vvanderer“ hat sich zur führenden Sammler-
zeitsclirift gemacht . . .

des 5. Jahrhunderts, früher unbekannte ganz wundervolle Gebilde
griechischer Kleinplastik bieten: Darstellungen des auf einem Esel
lagernden Dionysos und vornehmlich auf den Weinbau (der Wein
von Mende war im Altertum berühmt, und die Stadt betrieb be-
deutenden Handel damit) bezüglicher Symbole. An Gott- und
Tiergestaltung wird hier der grandiose Stil der athenischen
Parthenonskulpturen ereknntlich, wie der Berliner Ge-
lehrte Eegling in einer diesen Münzen letzthin gew.idmeten Mono-
graphie ausführt, während der Pariser Forscher Babelon, der sich
gleichfalls mit den Problemen der neuesten Münzfunde von Mende
beschäftigt hat, an den berühmten Bildhauer der Nike von Olym-
pia, P a i o n i o s von M e n d e , oder seinen Kreis denkt.

Sodann sprach der verdiente langjährige Vorsitzende des
Vereins D r. Emil Bahrfeldt über die Geschichte des
Berliner Münzwesens und gab ein interessantes Bild der
Entwicklung der Berliner Münze. Es folgte die Vorlage einer
Reihe von numismatischen Seltenheiten aus dem Besitze der Mit-
glieder: ein goldener Doppeltaler Alexanders des
G r o ß e n erläutert von Herrn Amtsgerichtsrat M a m r o t h ,
sächsische Renaissance-Münzen des Herrn Dr.
Lubowski, vor allem köstliche Brakteaten des Herrti
Erich Rappaport aus dem Lichtenberger Fund, welche durch Um-
schrift erwiesen neue Darstellungen Friedrich Babaros-
s a s und seiner Getnahlin Beatrice tiberliefern und zu
den schönsten deutschen Mittelaltermünzen gezählt werden dürfen,
erregten die meiste Aufmerksamke.it.

jvtodeüne öcapbiK.

Max Klingers „Zelt“, der letzte 1916 bei Amsler
& Ruthardt in Beriin erschienene radierte Zyklus des
Meisters, kam soeben in neuem und überraschenden Gewande her-
aus. Herbert Eulenberg hat zu dieser bedeutenden Folge von
46 Radierungen eine epische Dichtung geschrieben, die sich, wie
Franz S e r v a e s in einem vornehmen Prospekt, der dem Werke
beiliegt, mit Recht betont, „den dunklen und helleti Gängen der
Klingerschen Griffelphantastik in oft bewunderungswürdigem Maße

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