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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 12./​13.1930/​31

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1./2. Märzheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Museumswelt / Aus der Kunstwelt / Deutsche Graphik in Amerika / Kokoschka-Ausstellung in Mannheim / Les faux van Gogh
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https://doi.org/10.11588/diglit.26236#0234

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Richtung hin einfach gar nichts unternimmt, ja offiziell jeden
solchen Schritt sogar zu entmutigen scheint. Daran kann unmög-
licli allein die schlechte finanzielle Lage schuld sein, denn für
Propaganda der deutschen Eisenbahnen usw. hierzulande wird ja
z. B. eine ganz erkleckliche Sunune ausgeworfen. Es muß viel-
mehr bei der betreffenden Stelle driiben an der nötigen Einsicht
fehlen, daß eine solche indirekte kulturell-künstlerische Arbeit im
Auslande mit der Zeit die besten, weil tiefstgehenden und bleibend-
sten Erfolge erzielt, und das gerade in den Kreisen, die hier vor
allem in Betracht kommen. Möge diese Einsicht endlich ge-
wonnen werden, es würde nicht bloß der deutschen Kunst und
deren lebenden Vertretern, sondern dem ganzen Deutschtum zu
großem Nutzen und auch zur Ehre gereichen.

F r e u n d.

Kok.oßbk.a=Ausffchung iti jviannbctm.

Mit einer Darbietung des gesammelten Werkes von Oskar
K o k o s c h k a setzt die Mannheimer Kunsthalle die Reihe der
planmäßigen Sammelausstellungen fort, die mit führenden Persön-
lichkeiten des modernen Kunstschaffens vertraut rnachen sollen.
Die Schau ist überaus reich. Sie bestätigt in der Uebersicht die
sonst nur verstreut zu sainmelnden Eindrücke: Der Wert der ein-
zelnen Schaffensperioden ist ungleich. Von den noch schulmäßig
befangenen Genialitätswerken der Frühzeit springt ein Bogen un-
mittelbar über den großen Landschaften und den naturdämoni-
sclien Porträtdeutungen der Reifeperiode. Was dazwischen liegt,
Zeiten großzügigen Experimentierens, läßt die volle Kiinstler-
persönlichkeit nur gehennnt, wie unter einer Maske, spiirbar wer-
den und wirkt selbst in dem nicht mehr recht fruchtbar, was einst
von Wichtigkeit war. Denn was als „Maske“ die unmittelbare
Lebensschau hemmt ist subjektiv, ein Ressentiment und sich
Zurückziehen vor der Welt ins bloß gedachte Sein, das ein Frei-
werden ins Allgeineingültige verhindert. Es ist zunächst jene
Periode der vorwiegend graublauen Tönung, anhebend mit der
fast eichendorffisch anmutenden Alpenlandschaft und gipfelnd in
den „Freunden“, angefüllt von einem lierben, in sich verschlosse-
uen Lyrismus gegen die Zeit. Dann im Gegensatz dazu die ge-
vvaltsame und programmatische Verselbständigung der Earbe in
grellen Durakkorden, die systematische Veruachläßigung des Kon-
tur und des Körperbewußtseins. Diesem abstrakten Jasagen-
Wollen folgt dann aber das konkrete Jasagen-Können und damit
eine Periode der Meisterschöpfungen aus einem neuen Land-
schafts- und Welterlebnis heraus. Natureindruck und geistige
Auffassung bekämpfen sich nicht mehr, sie sind Einheit geworden.
Aucli in den Porträts stelien nun Mensch und Natur im innigsten
Zusammenhang. Ein Weltlnmger befällt den Künstler und er
errafft sich reisend den Erdball. Der innere Höhepunkt der neuen
Produktivität liegt um 1926. Tiere, Menschen, Landschaften,
ßlumen werden gleicli gewichtig, oder richtiger gewichtslos, in
die Geistwelt der Kunst emporgehoben durch die Glut ihrer far-
bigen Bestätigung. Kaum ein Zweifel, daß in der Produktion der

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