Velhagen & Klasings Monatshefte (Band 28, 2.1913/1914)

der Attika feſt, die wir etwa von klaſſiziſti-
ſchen Theaterbauten her gewohnt ſind.
Bauten wie die Elektrizitätswerke in
Straßburg i. E., von Löwe, wie das Wer-
nerwerk der A.⸗G. Siemens & Halske,
Berlin, oder wie Siebrechts Fabrikbau für
die Firma Bahlſen in Hannover ſchließen
ſich mit den Arbeiten von Mutheſius zu
einer Gruppe zuſammen. Zu ihr dürfen
wir auch das Verwaltungsgebäude der
Firma L. Löwe & Co. rechnen, nur mit dem



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Unterſchiede, daß bei einem Verwal-
tungs gebäude der engere Anſchluß an den
Typus des Hauſes in der Natur der
Sache liegt.

Die Zeiten ſind vorbei, da der Fabrik-
herr, der ſich mit dem Gedanken eines
Neubaues trug, nur auf vier Wände, ein
Dach, einen Schornſtein und die nötigen
Offnungen in den Wänden ausging. Wie
die Bauten jener Art ausſahen und noch
ausſehen — denn natürlich ſind ſie noch

nicht ganz ausgeſtorben,


erhalten auch gelegent-
lich noch immer Nach-
wuchs! — das iſt genü-
gend bekannt. Wären
ſie bei aller Einfachheit
nur ehrlich in der Form,
ſo wären ſie jedem ver-
künſtelten Fabrikbau vor-
zuziehen geweſen. Aber
ſie konnten auf Zinnen,
Bogenfrieſe, Türmchen,
auf gußeiſerne Ornamen-
tik nicht verzichten, da-
mit man doch von wei-
tem glauben konnte, es
handle ſich nicht um ein
Kraftwerk, ſondern um
ein Schloß oder ein Gar-
tenhaus. Indem ſich heute
wahrhafte Künſtler des
Induſtriebaues anneh-
men und von den Fabrik-
herren herangezogen wer-
den, ſind wir vor ähn-
lichen ſchlimmen Zuſtän-
den am ſicherſtenbewahrt.