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Velhagen & Klasings Monatshefte — Band 28, 2.1913/​1914

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oberſte Kopf ſcheint mir nicht ganz von der
Hand des Goes zu ſein; jedenfalls iſt ſeine
Haube geſchmacklos, und im Ausdruck ſteht
er weit hinter den ergreifenden Geſichtern
der Maria, des Johannes und der Magda-
lena zurück. So ſcheint dies ſchwermütige
Bild uns von der Stimmung Kunde zu
geben, die den Maler im Kloſter vor dem ent-
ſcheidenden Ausbruch ſeiner Krankheit erfüllte.

Auch nach ſeinem Tode blieb Hugo van
der Goes vom Unglück verfolgt. Unter ſeinen
Werken müſſen die Bilderſtürmer furchtbar
gewütet haben; denn was ſich von ſeiner
Lebensarbeit erhalten hat, iſt kaum ein
Dutzend Gemälde. Bis vor kurzem befand
ſich in einem großen, weltbekannten Muſeum
nur ein einziges davon, das kleine Wiener
Diptychon, und auch bei dieſem war noch
vor wenigen Jahrzehnten der Meiſter nicht
erkannt. Seinen Namen kannten daher faſt
nur die Kunſtgelehrten; auch ſein umfang-
reichſtes Werk, an das allein er ſich zunächſt

Zugezogen iſt er die Nacht.

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knüpfte, den Portinari⸗Altar, ſahen nur
wenige, ehe er aus dem Kunſtbeſitz einer
frommen Körperſchaft in die Uffizien über-
ſiedeln durfte. Von dieſem ausgehend, hat
man dann die Bilder des Meiſters nach und
nach zuſammengefunden, natürlich nicht ohne


mochte ſie auch noch ſo ſchlagend ſein, kri-
tiſch anfochten. Und je mehr man von ihm
entdeckte, deſto höher wuchs die Bewunde-
rung für ihn, bis man ihm endlich den Platz
unmittelbar neben ſeinen hohen Vorbildern,
den Brüdern van Eyck, einräumte. Das
Berliner Muſeum hat das Verdienſt, nicht
weniger als drei ſeiner Werke, darunter
zwei der bedeutendſten, dem Dunkel ent-
riſſen zu haben. Daß ſie aus unbekannten
Privatſammlungen und verſteckten Winkeln
Spaniens ans Licht gebracht ſind, iſt nicht
nur ein köſtliches Geſchenk für alle Kunſt-
freunde, ſondern auch eine Sühne für das An-
denken des lange vergeſſenen großen Dulders.

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feſt. Die Wonne des Tages

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