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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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1. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0037

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1. HEFT W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS

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dere Ständer bildet das Widerlag; er und ist auf der
Schlagseite mit Holzfutter versehen. Damit man
verschiedene Erhöhungen und hierdurch verschie-
dene Schufsweiten erreichen kann, haben die
Führungsschienen in Abständen von 12 cm Durch-
lochungen für einen Bolzen, der den Wurfhebel
i n drei verschiedenen Stellungen in der Ladestellung
festhalten kann.

fenden Schwellen, in denen vorn je ein Ständer ein-
gezapft ist. Diese drei Ständer tragen eine runde
Welle in Zapfenlagern. Durch die Welle sind
die Wurfhebel gesteckt, die Fufsenden derselben
stützen sich gegen die Zähne eines Zahnkranzes
auf dem Vorderriegel des Gestells. Im oberen Ende
desWurf hebels ist durch je drei Stifte ein Geschofs-
lager gebildet. Mittelst des Zahnkranzes können

■*

Fig 66b. Modell eines Wurfzeuges. Zürich, Schweizer Landesmuseum


Die Kufen sind 67 cm lang, 24 cm hoch und
stehen 20 cm auseinander, der Wurflöffel ist 42 cm
lang.
Die Herkunft dieser Maschine ist nicht be-
kannt, ebensowenig ihr Alter, wahrscheinlich ist
sie ein Versuch vom Ende des 18. oder Anfang
des 19. Jahrhunderts. (Fig. 65 u. 65 a.)
Bei einer Reihe anderer Wurfmaschinen wird
allein die Elastizität des Materials des Wurf-
hebels zum Fortschleudern des Geschosses
benutzt.
Zu dieser Gattung sind zwei im Museum
zu Zürich befindliche Modelle zu rechnen, „ein
Wurfzeug mit 2 und ein Wurfzeug mit 7 Bogen“,
die im Zeughausinventar der Stadt bereits im
Jahre 1637 nachgewiesen sind.
DasWurfzeug mit. 2 Bogen (Fig. 66a u. b)
besteht aus einem Untergestell von drei gleichlau-

dem Wurfhebel verschiedene Erhöhungen gegeben
werden, wodurch man die Wurfweiten regeln
kann.
Das Fufsende des rechten Wurfhebels (von
hinten betrachtet) ist mit einem Gelenk versehen,
an dem ein beweglicher keilförmiger .Schuh sitzt.
Diese Einrichtung hat scheinbar den Zweck, das
Fufsende des Bogens und das Gestell an dieser
Stelle zu schonen; der linke Bogen ist ohne Ge-
lenk und Schuh und wird durch einen eisernen
Vorstecker im Schuh festgehalten.
Das Spannen der Bogen wird durch Zugtaue
bewirkt, die durch je eine Haspel am Untergestell
angezogen werden. Auf der linken Seite des
Gestells sind für die Haspelwelle zwei Lager, auf
der rechten Seite nur ein Lager, hinten, an-
PhotographienundMafsangabe vomHerrnDr.W egely,
dem ich auch hier verbindlichsten Dank sage.

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