OFFENER BRIEF — VEREINSNACHRICHTEN
410
Prinzen von Homburg, erschienen in Berlin im
Jahre 1890, bekannt ist? Jedenfalls möchte ich
zur allgemeinen Kenntnis daraus hier mitteilen,
dafs der Landgraf, der in seinen jungen Jahren
in schwedischen Diensten stand, in erster Ehe eine
Gräfin Margaretha Brahe zur Gemahlin hatte.
Diese Margaretha war die Tochter des Reichsrats
Abraham Brahe und am 28. Juni 1603 auf Schlofs
Rydboholm geboren. Ihr erster Gemahl war Bengt
Oxenstjerna, der Sohn des grofsen Kanzlers, ge-
wesen. Die sehr reiche Dame war allerdings
30 Jahre älter als ihr zweiter Gemahl, der Land-
graf. Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden am
12. Mai 1661 auf dem Stockholmer Schlosse statt.
Nach acht Jahren löste der Tod der Gräfin die, trotz
dem Altersunterschiede, durchaus glückliche Ehe.
Die Erscheinung des Landgrafen ist uns in
verschiedenen Bildern, auf Münzen, vor allem in
VI. BAND
der schönen Bronzebüste im Homburger Schlosse,
dem sogenannten „schwarzen Männchen“, einem
Werke Andreas Schlüters, gegossen von Johann
Jacobi1), erhalten. Von seiner Gemahlin Marga-
retha befindet sich (nach Jungfer a. a. O. S. 121)
das einzige in Deutschland bekannte Bildnis —
sie ist, in Schwarz gekleidet, lebensgrofs darge-
stellt — gleichfalls im Schlosse zu Homburg vor
der Höhe, der späteren Residenz Friedrichs, dieses
berühmtesten Sprossen des homburgischen Zwei-
ges des alten hessischen Fürstenhauses.
Ihr sehr ergebener
Franz Weinitz.
Berlin, im November 1914.
') Siehe S. 12 in meiner Schrift über j.Jacobi, besprochen
im vorigen Hefte dieser Zeitschrift.
VEREINS-NACHRICHTEN
Die Mitglieder des Vereins für historische
Waffenkunde in Grofs-Berlin treffen sich in
zwangloser Weise am dritten Mittwoch eines
jeden Monats abends 8 Uhr c. t. im Pschorr-Bräu
an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnifskirche, I. Stock,
und würden sich sehr freuen, in Berlin anwesende
auswärlige Mitglieder in ihrem Kreise begrüfsen
zu können.
Veränderungen:
Lehrer Otto Mörtzsch, Dresden, ist zum
Oberlehrer befördert worden.
Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Dr. Erich Haenel in Dresden.
Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung in Dresden.
410
Prinzen von Homburg, erschienen in Berlin im
Jahre 1890, bekannt ist? Jedenfalls möchte ich
zur allgemeinen Kenntnis daraus hier mitteilen,
dafs der Landgraf, der in seinen jungen Jahren
in schwedischen Diensten stand, in erster Ehe eine
Gräfin Margaretha Brahe zur Gemahlin hatte.
Diese Margaretha war die Tochter des Reichsrats
Abraham Brahe und am 28. Juni 1603 auf Schlofs
Rydboholm geboren. Ihr erster Gemahl war Bengt
Oxenstjerna, der Sohn des grofsen Kanzlers, ge-
wesen. Die sehr reiche Dame war allerdings
30 Jahre älter als ihr zweiter Gemahl, der Land-
graf. Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden am
12. Mai 1661 auf dem Stockholmer Schlosse statt.
Nach acht Jahren löste der Tod der Gräfin die, trotz
dem Altersunterschiede, durchaus glückliche Ehe.
Die Erscheinung des Landgrafen ist uns in
verschiedenen Bildern, auf Münzen, vor allem in
VI. BAND
der schönen Bronzebüste im Homburger Schlosse,
dem sogenannten „schwarzen Männchen“, einem
Werke Andreas Schlüters, gegossen von Johann
Jacobi1), erhalten. Von seiner Gemahlin Marga-
retha befindet sich (nach Jungfer a. a. O. S. 121)
das einzige in Deutschland bekannte Bildnis —
sie ist, in Schwarz gekleidet, lebensgrofs darge-
stellt — gleichfalls im Schlosse zu Homburg vor
der Höhe, der späteren Residenz Friedrichs, dieses
berühmtesten Sprossen des homburgischen Zwei-
ges des alten hessischen Fürstenhauses.
Ihr sehr ergebener
Franz Weinitz.
Berlin, im November 1914.
') Siehe S. 12 in meiner Schrift über j.Jacobi, besprochen
im vorigen Hefte dieser Zeitschrift.
VEREINS-NACHRICHTEN
Die Mitglieder des Vereins für historische
Waffenkunde in Grofs-Berlin treffen sich in
zwangloser Weise am dritten Mittwoch eines
jeden Monats abends 8 Uhr c. t. im Pschorr-Bräu
an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnifskirche, I. Stock,
und würden sich sehr freuen, in Berlin anwesende
auswärlige Mitglieder in ihrem Kreise begrüfsen
zu können.
Veränderungen:
Lehrer Otto Mörtzsch, Dresden, ist zum
Oberlehrer befördert worden.
Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Dr. Erich Haenel in Dresden.
Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung in Dresden.