DOI Heft:
1. Heft
DOI Artikel:Stöcklein, Hans: Erläuternde Beiträge zu Th. Hampe: Archivalische Forschungen zur Waffenkunde Band V Heft 12, S. 407 ff.: Die Meister der ehemaligen Herzoglich Pfalz-Zweibrückener Gewehrkammer
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0045
1. HEFT STÖCKLEIN, ERLÄUTERNDE BEITRÄGE ZU HAMPE: ARCHIVAL. FORSCHUNGEN
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Erläuternde Beiträge
zu Th. Hampe: Archivalische Forschungen zur Waffenkunde Band V Heft 12, S. 407 ff.
Die Meister der ehemaligen Herzoglich Pfalz-Zweibrückener Gewehrkammer
Von Dr. Hans Stöcklein
Zu der interessanten und verdienstvollen
Publikation dieses Inventarauszuges möge
mir der Verfasser einige Ergänzungen
gestatten. Seit Jahren mit der Bearbeitung von
Bayrisch - Pfälzischen Inventaren von Kunst-
Harnisch- und Gewehrkammern sowie Zeughäusern
beschäftigt, bedeutet dieses Inventar für mich
die Schliefsung einer wichtigen Lücke.
Ich hatte zwar ältere bayrische und pfälzische
Inventare, aber es fehlte noch ein aus der Zeit
der Vereinigung von Bayern und Pfalz datieren-
des Inventar vor der Plünderung durch die Fran-
zosen. Aus der Zeit nachher ist ein Inventar
vorhanden, welches die kümmerlichen Reste der
Gewehrkammer in gleicherweise und mit gleichen
Provenienzen beschreibt, wie Hampe es eingangs
seines Artikels in einigen Beispielen zeigt. Dieses
Inventar ist in den Akten des Nat.-Museums
München und bezeichnet:
„Inventar über die im ehemaligen Gallerie-
gebäude am Hofgarten ausgestellten Sammlungen
VII. Abteilung-. Aufgenommen durch den k.
Central-Gallerie-Direktor Langer im Jahre 1844.“
Über diese sogenannten „Vereinigten Samm-
lungen“, die den Grundstock des National- und
Ethnographischen Museums bilden, erschien auch
ein fast ganz vergessener Katalog- (München
1846—7) in 7 Abteilungen, dessen 6. Abteilung
der Waffenkatalog bildet. Dabei sind aber auch
andere Waffen mit aufgeführt, welche aus den
bei der Flucht vor den Franzosen zurückgelas-
senen Restbeständen der Ambraser Sammlung
stammen. (Tirol war damals bayrischer Staats-
besitz.)
In folgendem halte ich mich an die alpha-
betische Reihenfolge bei Hampe.
Barth. Eine Steinschlofsflinte, gezeichnet
Barth ä Colmar im Nat.-Mus. München.
Basler, F. J. soll wohl Bosler heifsen. 2 Pistolen
von F. Jakob Bosler (oder Bossler) im Armee-
museum München.
Bau mann, Anton, München. 1 Pistole im
Armeemuseum, 1 Jagdflinte im Nat.-Mus. München.
Becker, Leopold. Vielleicht ist hier Leopold
Becker in Karlsbad gemeint, von dem Arbeiten
in Wien, Kopenhagen, Darmstadt usw. zu finden
sind.
Behr, Johann Jakob. Steinschlofsbüchse (M
705) Musee d’Armee Paris.
Bergsträsser wohl Jakob Bergsträsser in
Fürstenau (Arbeiten in Erbach).
Bernsdörfer. 2 Pistolen bezeichnet Berns-
dorffer ä Anspac, im Armeemuseum München.
Beyer, wohl identisch mit Michael Bayer
von dem ein Gewehr im Nat.-Mus. Florenz zu
finden ist.
B1 e ch e n g, vielleicht verschrieben für L. Blek-
berg in Jönköping, von dem 1 Flinte (R 1001) in
der Leibrüstkammer Stockholm.
Bongarde. 1 Flinte (M 585) im Musee d’Ar-
mee Paris.
Chasteau. 4 Pistolen im Armeemuseum
2 Pistolen im Nat.-Mus. München.
Cominazzo, Lazarino. 2 Gewehre im Armee-
museum, 1 Pistole im Nat.-Mus. München. La-
zarino Lazarino ist wohl nicht verschrieben aus
Lazarino-Cominazzo, sondern aus Lazaro Lazarino
Cominazzo, dessen 2 Pistolen im Armeemuseum
München zu finden sind.
Dax. 2 Radschlösser im Nat.-Mus.München.
1 Radschlofsbüchse (M 296) im Musee d’Armee
Paris.
Duon war nicht nur Schlofsschmied, sein
Name steht auch auf dem Lauf einer Doppelflinte
in Darmstadt.
Engelhard, wohl J. B. Engelhardt, von dem
1 Flinte (Auktion Aumüller München 1896 Nr. 625),
1 Windbüchse (Auktion Graf L. Th. Köln 1893
Nr. 483) usw. bekannt sind.
Felber. 1 Gewehr im Nat.-Mus. München.
Freund. 1 Gewehr im Nat.-Mus. München.
Frey. 2 Pistolen im Nat.-Mus.München, 1 Rad-
schlofsbüchse (M 301) und 2 Steinschlofsflinten
(M 564/565 im Musee d’Armee Paris.
Gans. Flinte (M 615) im Musee d’Armee
Paris.
Grifen wohl Griffin. 2 Pistolen (Auktion
Hammer-Köln 1892 Nr. 1065) und Flinte in Darm-
stadt mit diesem Namen.
Gruche = Gruche. Flinte im Inventar 1778
der Münchner Gewehrkammer.
G. EtAlgera— Gabriel el Algora inMadrid
Gewehr von 1736 datiert im Nat.-Mus. München
(Armeria Madrid K 145 —148).
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Erläuternde Beiträge
zu Th. Hampe: Archivalische Forschungen zur Waffenkunde Band V Heft 12, S. 407 ff.
Die Meister der ehemaligen Herzoglich Pfalz-Zweibrückener Gewehrkammer
Von Dr. Hans Stöcklein
Zu der interessanten und verdienstvollen
Publikation dieses Inventarauszuges möge
mir der Verfasser einige Ergänzungen
gestatten. Seit Jahren mit der Bearbeitung von
Bayrisch - Pfälzischen Inventaren von Kunst-
Harnisch- und Gewehrkammern sowie Zeughäusern
beschäftigt, bedeutet dieses Inventar für mich
die Schliefsung einer wichtigen Lücke.
Ich hatte zwar ältere bayrische und pfälzische
Inventare, aber es fehlte noch ein aus der Zeit
der Vereinigung von Bayern und Pfalz datieren-
des Inventar vor der Plünderung durch die Fran-
zosen. Aus der Zeit nachher ist ein Inventar
vorhanden, welches die kümmerlichen Reste der
Gewehrkammer in gleicherweise und mit gleichen
Provenienzen beschreibt, wie Hampe es eingangs
seines Artikels in einigen Beispielen zeigt. Dieses
Inventar ist in den Akten des Nat.-Museums
München und bezeichnet:
„Inventar über die im ehemaligen Gallerie-
gebäude am Hofgarten ausgestellten Sammlungen
VII. Abteilung-. Aufgenommen durch den k.
Central-Gallerie-Direktor Langer im Jahre 1844.“
Über diese sogenannten „Vereinigten Samm-
lungen“, die den Grundstock des National- und
Ethnographischen Museums bilden, erschien auch
ein fast ganz vergessener Katalog- (München
1846—7) in 7 Abteilungen, dessen 6. Abteilung
der Waffenkatalog bildet. Dabei sind aber auch
andere Waffen mit aufgeführt, welche aus den
bei der Flucht vor den Franzosen zurückgelas-
senen Restbeständen der Ambraser Sammlung
stammen. (Tirol war damals bayrischer Staats-
besitz.)
In folgendem halte ich mich an die alpha-
betische Reihenfolge bei Hampe.
Barth. Eine Steinschlofsflinte, gezeichnet
Barth ä Colmar im Nat.-Mus. München.
Basler, F. J. soll wohl Bosler heifsen. 2 Pistolen
von F. Jakob Bosler (oder Bossler) im Armee-
museum München.
Bau mann, Anton, München. 1 Pistole im
Armeemuseum, 1 Jagdflinte im Nat.-Mus. München.
Becker, Leopold. Vielleicht ist hier Leopold
Becker in Karlsbad gemeint, von dem Arbeiten
in Wien, Kopenhagen, Darmstadt usw. zu finden
sind.
Behr, Johann Jakob. Steinschlofsbüchse (M
705) Musee d’Armee Paris.
Bergsträsser wohl Jakob Bergsträsser in
Fürstenau (Arbeiten in Erbach).
Bernsdörfer. 2 Pistolen bezeichnet Berns-
dorffer ä Anspac, im Armeemuseum München.
Beyer, wohl identisch mit Michael Bayer
von dem ein Gewehr im Nat.-Mus. Florenz zu
finden ist.
B1 e ch e n g, vielleicht verschrieben für L. Blek-
berg in Jönköping, von dem 1 Flinte (R 1001) in
der Leibrüstkammer Stockholm.
Bongarde. 1 Flinte (M 585) im Musee d’Ar-
mee Paris.
Chasteau. 4 Pistolen im Armeemuseum
2 Pistolen im Nat.-Mus. München.
Cominazzo, Lazarino. 2 Gewehre im Armee-
museum, 1 Pistole im Nat.-Mus. München. La-
zarino Lazarino ist wohl nicht verschrieben aus
Lazarino-Cominazzo, sondern aus Lazaro Lazarino
Cominazzo, dessen 2 Pistolen im Armeemuseum
München zu finden sind.
Dax. 2 Radschlösser im Nat.-Mus.München.
1 Radschlofsbüchse (M 296) im Musee d’Armee
Paris.
Duon war nicht nur Schlofsschmied, sein
Name steht auch auf dem Lauf einer Doppelflinte
in Darmstadt.
Engelhard, wohl J. B. Engelhardt, von dem
1 Flinte (Auktion Aumüller München 1896 Nr. 625),
1 Windbüchse (Auktion Graf L. Th. Köln 1893
Nr. 483) usw. bekannt sind.
Felber. 1 Gewehr im Nat.-Mus. München.
Freund. 1 Gewehr im Nat.-Mus. München.
Frey. 2 Pistolen im Nat.-Mus.München, 1 Rad-
schlofsbüchse (M 301) und 2 Steinschlofsflinten
(M 564/565 im Musee d’Armee Paris.
Gans. Flinte (M 615) im Musee d’Armee
Paris.
Grifen wohl Griffin. 2 Pistolen (Auktion
Hammer-Köln 1892 Nr. 1065) und Flinte in Darm-
stadt mit diesem Namen.
Gruche = Gruche. Flinte im Inventar 1778
der Münchner Gewehrkammer.
G. EtAlgera— Gabriel el Algora inMadrid
Gewehr von 1736 datiert im Nat.-Mus. München
(Armeria Madrid K 145 —148).
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