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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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3. Heft
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0126

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FACHNOTIZEN

106

FACHNOTIZEN

Die Feuerwaffen auf der historischen Aus-
stellung des 17. Deutschen Bundes- und Gol-
denen Jubiläumsschiefsens 1912 zu Frankfurt
a. M. Auf dem lauten Festplatz des Bundesschiefsens
gab es eine stille Ecke: eine historische Ausstellung,
die von der Direktion des Frankfurter stadtgeschicht-
lichen Museums veranstaltet worden war. Als Ein-
leitung zu den vielerlei, mit Bedacht und grofsem

VI. BAND

suchen, mit knappen Worten andere zu belehren.
Nur wenn man in den Stoff gut eingearbeitet ist,
kann solch eine aphoristische Arbeit glücken.
Hans Müller-Hickler ist sie geglückt. Er hatte
aus acht verschiedenen Sammlungen so viel zusammen-
gebracht, dafs die Grundzüge der Entwicklung klar
hervortraten, hatte sich, so lockend es gerade bei
Handfeuerwaffen ist, davon fern gehalten, allerlei
Finessen herauszuarbeiten, die die Besucher dieser
Ausstellung nur abgelenkt haben würden, hatte mit
pädagogischem Geschick knappe, treffende Erklärungen
gegeben und Anfang und Endpunkt der Entwicklung


Historische Ausstellung des 77. Deutschen Bundes- und Goldenen Jubiläumsschiefsens zu Frankfurt a. M. 1912

Fleifs ausgewählten Schützenerinnerungen hatte man
eine Übersicht über die Entwicklung der Handfeuer-
waffen vorangestellt. Ich weifs aus eigener Erinnerung
an eine mir vor 15 Jahren in Erfurt übertragen ge-
wesene Ausstellung, wie schwierig die Aufgabe ist,
auf engem Rahmen und mit den einfachsten Hilfs-
mitteln solch eine Übersicht zu bieten, weifs auch,
wie undankbar das ist, da bei Schützenfesten die
Leute gemeiniglich nicht viel von der Wissenschaft
hören und sehen wollen. Gewifs hat man selbst
am meisten davon, denn man lernt immer dabei
etwas hinzu, da man den Stoff von ganz neuen Ge-
sichtspunkten aus sieht; man ist gezwungen, sich bei
der Auswahl kurz zu fassen, und man mul's ver-

sehr drastisch dadurch verdeutlicht, dafs er eines der
ältesten Feuerrohre mit der neuesten Infanterieschuls-
waffe zusammenstellte. Die Handhabung der Gewehre
wurde auf plakatartig stilisierten Bildern, die die
Schützen der verschiedenen Epochen zeigten, klar
gemacht. Aber nicht nur die wissenschaftliche Arbeit
lag ihm ob. Er hatte sich auch um jede Einzelheit
der Aufstellung zu kümmern, also auch zu beweisen,
dafs er über museumstechnische Erfahrungen verfüge.
Nach eigenem Entwurf liefs er gefällige und zweck-
mäfsige Gestelle zimmern, die dem provisorischen
Charakter der Veranstaltung Rechnung trugen, und
an ihnen befestigte er, dem Vorgang des Darmstädter
Landesmuseums folgend, die Gegenstände mit kreuz-
 
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