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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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12. Heft
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Bericht über die 10. Hauptversammlung des Vereins für historische Waffenkunde: in Stockholm, 14. bis 18. Juli 1914
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Weinitz, Franz: Offener Brief an Herrn Freiherrn Rudolf von Cederström, Direktor der Königl. Leibrüstkammer in Stockholm
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0429

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12. HEFT HAUPTVERSAMMLUNGSBERICHT 409

hierauf zunächst Herr Dr. K. K. Meinander vom
Museum in Helsingfors über „Finnische Fahnen
vor 1808“, von denen sich aufser in dem dortigen
Museum noch mehrere in den Sammlungen der
Kgl. Leibrüstkammer in Stockholm, in Kopen-
hagen und in Petersburg erhalten haben. Die
sehr lehrreichen Ausführungen des Vortragenden
wurden durch die Beigabe zahlreicher farben-
prächtiger Aquarellbilder, welche die einzelnen
Formtypen veranschaulichten, auf das Beste
unterstützt.
Als nächstfolgender Redner hielt ferner Herr
Major Spak einen auch vom artilleristischen und
technischen Standpunkte aus höchst interessanten
Vortrag über „Herstellung von Eisenkanonen in
Schweden für Landesbedarf und für Export“,
wobei er ein umfassendes Bild der Entwicklung
dieser einheimischen Industrie von 1600 an ent-
warf, die schon damals nicht nur die Deckung
des eigenen Landesbedarfs, sondern sogar einen
ausgebreiteten Export nach den Nachbarländern
ermöglichte.
Beide Vorträge fanden den lebhaften Beifall
der Versammlung.
Nachdem hiermit das offizielle Programm der
wissenschaftlichen Sitzungen dieser Hauptver-
sammlung beendet war, sprach zum Schlüsse der-
selben Herr Professor Montelius mit anerkennen-
den Worten für das vortreffliche Gelingen der
Tagung den Erschienenen wärmsten Dank aus,
worauf namens der letzteren der Unterzeichnete
der aufrichtigen Freude aller Gäste über die
ihnen in so hervorragender Weise dargebotenen
geistigen und leiblichen Genüsse Ausdruck gab.
Um 12 '/2 Uhr fand sodann im Grand Hotel
Royal ein von den auswärtigen Mitgliedern zu
Ehren ihrer liebenswürdigen schwedischen Gast-
geber veranstaltetes gemeinsames Essen statt, bei
welchem gleichzeitig der grofsen Verdienste des

Herrn Barons Rudolf Cederström und des Herrn
Reichsantiquars Professor Dr. Montelius um das
so erfolgreiche Zustandekommen dieser Haupt-
versammlung, sowie auch der Frau Baronin Ceder-
ström wegen ihrer unermüdlichen gütigen Für-
sorge für die Damen der Gäste mit herzlichen
Dankesworten gedacht wurde.
Hierauf erfolgte gegen 3 */g Uhr die Besich-
tigung des Kgl. Schlosses, wobei der Herr Ober-
intendant Dr. John Böttiger selbst die grofse Güte
hatte, die Führung durch die Prachträume dieses,
von Nicodemus Tessin dem Jüngeren und dessen
Sohne Karl Gustav errichteten Monumentalbaues
zu übernehmen und dessen grandiose Schätze
näher zu erläutern.
Im Anschlufs hieran statteten die noch ver-
bliebenen Mitglieder auch noch der aus den
Jahren 1636—1642 stammenden, nach dem Brande
von 1878 durch den Berliner Dombaumeister
Raschdorff erneuerten Deutschen Kirche (St. Ger-
trud) einen Besuch ab, über deren reiche Sehens-
würdigkeiten der deutsche Pastor Herr Johann
Matthes freundlichst Auskunft erteilte.
So hat die diesjährige Hauptversammlung
die längste seit dem Bestehen des Vereins, einen
glücklichen Verlauf genommen, und wenn auch
das umfangreiche Programm derselben bei der
damals herrschenden abnormen Hitze nicht ganz
ohne Anstrengungen zu bewältigen war, so werden
doch diese schönen und für die Förderung unserer
edlen Waffen Wissenschaft so wertvollen Tage
sicherlich allen Teilnehmern unvergefslich sein.
Als ein hocherfreuliches Zeichen ist es ferner
zu begrüfsen, dafs auch die sämtlichen hochan-
gesehenen Stockholmer Zeitungen über alle ein-
zelnen Tage der Versammlung in der ehrendsten
und anerkennendsten Weise eingehend berichtet
haben. Dr. Rose, Geh. Reg.-Rat.
I. Schriftführer.

Offener Brief
an Herrn Freiherrn Rudolf von Cederström, Direktor der König!. Leibrüstkammer
in Stockholm

Hochverehrter Herr von Cederström!
Bei unserem Besuche des prächtigen, durch
seine Lage, seine Geschichte und seine zahlreichen
Kunstschätze hochberühmten Gräflichen Brahe-
schen Schlosses Skokloster — ein Besuch, der
den Teilnehmern an der diesjährigen Hauptver-
sammlung des Vereins gewifs unvergefslich bleiben

wird — hatten Sie die Güte, mich auf ein Bild-
nis (Ölgemälde) des Landgrafen Friedrich II. von
Hessen-Homburg (es ist der Kleistsche „Prinz von
Homburg“) aufmerksam zu machen. Ich weifs
nicht — vielleicht darf ich es bezweifeln —, ob
Ihnen das Buch des Dr. Joh. Jungfer über den
 
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