Abb. i. Schlots Blankenburg am Harz
Die Braunschweigischen Waffen auf Schloß
Blankenburg am Harz
Von Robert Bohlmann
In landschaftlich hervorragend schöner Gegend,
auf einem der letzten Ausläufer des Harzge-
birges gegen Nordost, liegt der ausgedehnte,
schlichte Bau des Herzoglichen Schlosses Blanken-
burg. Zu seinen Füfsen und durch die alte Stadt-
mauer mit ihm verbun-
den, dehnt sich das
Städtchen gleichen Na-
mens. Von den nahen
steilen Erhebun gen land-
einwärts grüfsen die
Reste der Heimburgund
der Felsenburg Regen-
stein, und weiterhin sieht
man die vieltürmigen
Städte Quedlinburg und
Halberstadt und viel
reiche Dörfer und, bei
klarerLuft, noch Magde-
burg. Weit leuchtet das
Schlofs mit seinen gel-
ben Gebäuden ins Land hinein, und es ist leicht
verständlich, dafs der weifse Kalkfelsen, der
„Blankenstein“, schon frühe zur Anlegung einer
festen Burg eingeladen hat. Lassen wir auch
aufser Betracht, was ältere Geschichtsschreiber
zu erzählen wissen, so ist doch urkundlich be-
legt, dafs ums Jahr noo Graf Lothar von Süpp-
lingenburg, der nachmalige Deutsche Kaiser, die
Blankenburg besafs, durch dessen Schwiegersohn,
Heinrich den Stolzen, die Lehnshoheit über die
Grafschaft Blankenburg an das Weifenhaus
fiel. Als Heinrichs Sohn,
Heinrich der Löwe, der
Reichsacht verfallen war,
da widerstand von allen
Harzvesten nur die
Blankenburg, „die Allein-
treue“, den Feinden des
Herzogs. Die Lehns-
träger der Herzoge, die
Grafen von Blanken-
burg, starben 1599 aus,
und die Grafschaft fiel
an Braunschweigzurück.
Herzog Ludwig Rudolf,
der 1690 als jüngster
Sohn die Grafschaft er-
hielt, baute die Burg zu dem Schlosse um, wie
wir es jetzt noch sehen. Der Bergfried wurde
niedergelegt, und kleinere Türme und Türmchen
beseitigt, mindestens ihre Bedachungen. Als infolge
der Verlobung der ältesten Tochter, Elisabeth
Christine, mit König Carl III. von Spanien, dem
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