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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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4. Heft
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Gessler, Eduard Achilles: Waffengeschichtliche Studien aus der Schweiz
DOI Artikel:
Feldhaus, Franz Maria: Geschützkonstruktionen von Leonado da Vinci: aus den "Quellenforschungen zur Geschichte der Technik und der Naturwissenschaften, Berlin-Friedenau"
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0148

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128 E. A. GESSLER, WAFFENGESCHICHTLICHE STUDIEN AUS DER SCHWEIZ VI. BAND

aus dem Jahre 1638, dem Jahre der Belage-
rung von Breisach, und dürfte vielleicht gerade
zur Verstärkung des vor derbeinahe unbezwing-
lichen Feste Breisach liegenden schwedisch-
deutschen Belagerungsheeres gegossen worden
sein. Diese Belagerung dauerte vom 18. August
bis zum 19. Dezember 1638. Das mit E bezeich-
nete Rohr gehörte zu einer ABC-Geschütz-
folge. Als Giefsername zeigt sich uns Johann
Christian Quinkelberger in Benfelden. Quinkel-
berger war Zeugwart und Stückgiefser des
Weimarer Herzogs, er hatte Beziehungen zu
Zürich durch seinen Schüler Johannes Füessli
von Zürich, 1616 —1684, der längere Zeit als Ge-
schützgiefser in Benfelden weilte und am Gusse
der ABC-Geschütze mithalf; er machte auch die
Belagerung von Breisach mit und konnte seiner
Vaterstadt aus Augenschein später den Ankauf
der schwedischen Geschütze empfehlen. Das
Können Quinkelbergers vererbte sich auf diesen
Füessli, der in der Folgezeit für Zürich mehrere
grofse Geschütze, halbe und Viertelskarthaunen,
gofs, von denen einige ebenfalls im schweize-
rischen Landesmuseum ihre bleibende Stätte ge-
funden haben.
Q.F.Fq.S.
Aus Erkanntnufs höchsten Gewalts
Löblicher Stadt Zürich
Ist die Benfelder Armatur erkauft und diserem
Zeughaus beygefügt worden
Als diserem Löblichen freyen Stand als Häupter
vorgestanden:
Hr. Hans Rudolf Rahn |
Hr. Hans Heinrich Waser j urg'ermeister >
darauf folgen die Statthalter und die übrigen
Magistraten.
Nach der „Rechnung Einnehmens und Aus-
gebens um die Erkaufung und Bezahlung der

Benfelder Artillerie 1653 von Herrn Heinrich
Rahn Zeugmeister“ bestand diese aus folgenden
Stücken:
12 halbe Karthaunen (24-Pfünder, die ganze
Karthaune war ein 48-Pfünder):

H im
Gewicht
von
00
Zentner
G „
11
49
11
75 Pfd. {
(Das noch
E „
Q
11
«
45
erhaltene
Geschütz.)
11
1,
48
11
C „
11
11
40
11
b „
11
11
49
11
ß „
11
11
42
11
5° ..
c „
11
,1
44
11
7° »’
d(D)„
11
11
39
11
5° •>
L „
11
11
41
11
A „
11
11
41
11
1 „
11
11
39
11

3 Stück Vierteils-Karthaunen (12-Pfünder):
E im Gewicht von 32 Zentner 50 Pfd.
F „ „ 33 „ 50 „
N „ „ „ 27 75 »
4 halbe Kolubrinen (Schlangen, 8-Pfünder):

O
im
Gewichte
von
13
Zentner

Pfd,
p
11
11 .
11
H
11
IO
V
11
??
11
16
11
IO

X
11
11
11
16
11
16
11

4 Regimentsstücke (3-Pfünder):
L im Gewichte von 1 Zentner 61 Pfd.
Y „ „ „ 1 „ 72 „
R », », j» t ,» 65 ,,
Z „ ,, ,, 2 „ 20 „
1 gröfserer Mörser, 9 Zentner 70 Pfd.
1 kleinerer „ 7 „
x Feuer- „ 5 „ 85
(schiefst 50 Pfd.)

Geschützkonstruktionen von Leonardo da Vinci
Aus den „Quellenforschungen zur Geschichte der Technik und der Naturwissenschaften, Berlin-Friedenau“
Nachdruck verboten
Von F. M. Feldhaus, Friedenau

Tm Besitz des englischen Königshauses befindet
sich eine Zeichnung Leonardos da Vinci von
grofser Schönheit, die uns das Aufladen eines
riesigen Geschützrohres auf einen zu diesem Zweck
konstruierten Wagen zeigt. (Abb. 1) Im Hinter-
grund sieht man gröfsere und kleinere Rohre.
Im Vordergrund liegt die Wiege des Riesen-
rohres. Auf ihr wurde das Rohr bis unter den

Kran gerollt und dann von starken Seilen mit
Hilfe eines Flaschenzuges emporgezogen. Im
Augenblick fährt man den Vorderteil des Trans-
portwagens an das Geschütz heran. Das Rohr
legt sich mit Balken, die durch sein Inneres hin-
durch gehen, auf den Wagen auf. Der hintere
Teil des Wagens ist auf dem Bilde zwischen
grofsen Steinkugeln und Sturmgerät sichtbar. In
 
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