336 R. BOHLMANN, DIE BRAUNSCHWEIG. WAFFEN AUF SCHLOSS BLANKENBURG VI. BAND
späteren Kaiser Carl VI., die Grafschaft zum rüstet gewesen, aber davon ist nichts dageblie-
Fürstentum erhoben wurde, da entfaltete sich ben. Im Landeshauptarchiv zu Wolfenbüttel be-
ider ein reiches Hofleben, das aber 1731 ein Ende finden sich drei Inventare, die über die Waffen
Abb. 3. Der Laubengang im Schlofs Blankenburg
fand, als Ludwig Rudolf die Regierungsnach-
folge seines verstorbenen Bruders August Wil-
helm in Braunschweig antreten mufste. Seitdem
hat das Schlofs nur vor-
übergehend zur Som-
mers- oder zur Jagdzeit
fürstliche Hofhaltung, in
seinem Innern aber birgt
es noch viele Erinne-
rungen an seine früheren
Glanzzeiten.
Zu diesen Erinne-
rungsstücken gehören
nun von den Waffen, die
uns hier zumeist inter-
essieren (wir kommen
noch später darauf zu-
rück), nur eigentlich
zehn Hellebarden mit
dem Namenszug von Ludwig Rudolf; die anderen
Waffen sind erst 1868 nach Blankenburg über-
führt worden. Zwar ist die alte Burg der Grafen
von Blankenburg mit Harnischen wohl ausge-
auf der Blankenburg das Folgende berichten.
Das älteste, der Schrift nach von etwa 1550,
meldet unter — „In der kleinen Rüstkapellen:
17 blanke Reuterhar-
nisch mit Henschen und
15 blanken Hauben mit
Beinscheeren *)
13 schwarze geetzete
Flämisch mit Armben-
dern 2), Sturmhauben,
Henschen und Bein-
scheeren
4 blanke Kürifshar-
nisch mit aller ihrer Zu-
behörung
21 gemeineSoldaten-
harnisch mit Hauben und
Henschen
') Beinscheeren ist der hier zu Lande übliche Aus-
druck für Dichlinge, der wohl auf die Ähnlichkeit der Form
mit Krebsscheren zurückzuführen ist.
2) Mit „Armbendern“ sind vielleicht lange Spangröls
gemeint.
Abb. 4. Vor dem Kaisersaale
späteren Kaiser Carl VI., die Grafschaft zum rüstet gewesen, aber davon ist nichts dageblie-
Fürstentum erhoben wurde, da entfaltete sich ben. Im Landeshauptarchiv zu Wolfenbüttel be-
ider ein reiches Hofleben, das aber 1731 ein Ende finden sich drei Inventare, die über die Waffen
Abb. 3. Der Laubengang im Schlofs Blankenburg
fand, als Ludwig Rudolf die Regierungsnach-
folge seines verstorbenen Bruders August Wil-
helm in Braunschweig antreten mufste. Seitdem
hat das Schlofs nur vor-
übergehend zur Som-
mers- oder zur Jagdzeit
fürstliche Hofhaltung, in
seinem Innern aber birgt
es noch viele Erinne-
rungen an seine früheren
Glanzzeiten.
Zu diesen Erinne-
rungsstücken gehören
nun von den Waffen, die
uns hier zumeist inter-
essieren (wir kommen
noch später darauf zu-
rück), nur eigentlich
zehn Hellebarden mit
dem Namenszug von Ludwig Rudolf; die anderen
Waffen sind erst 1868 nach Blankenburg über-
führt worden. Zwar ist die alte Burg der Grafen
von Blankenburg mit Harnischen wohl ausge-
auf der Blankenburg das Folgende berichten.
Das älteste, der Schrift nach von etwa 1550,
meldet unter — „In der kleinen Rüstkapellen:
17 blanke Reuterhar-
nisch mit Henschen und
15 blanken Hauben mit
Beinscheeren *)
13 schwarze geetzete
Flämisch mit Armben-
dern 2), Sturmhauben,
Henschen und Bein-
scheeren
4 blanke Kürifshar-
nisch mit aller ihrer Zu-
behörung
21 gemeineSoldaten-
harnisch mit Hauben und
Henschen
') Beinscheeren ist der hier zu Lande übliche Aus-
druck für Dichlinge, der wohl auf die Ähnlichkeit der Form
mit Krebsscheren zurückzuführen ist.
2) Mit „Armbendern“ sind vielleicht lange Spangröls
gemeint.
Abb. 4. Vor dem Kaisersaale