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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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4. Heft
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0165

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4. HEFT

FACHNOTIZEN

145

Bd.V, S. 114, auch mit Bezug auf Scacenis und
Descuris, ausführte, nicht möglich. Ein Familien-
name Monsit ist in Solingen nicht nachweisbar,
und bergisch lautet latinisiert montanus, welche
Bezeichnung sich in Hochschülerlisten aus jener
Zeit häufig findet.
Zu Johannes Wirsberg (1), vgl. Bd. I, S. 120,
141/42 und 168, und Bd. V, S. 1x4.
Peter. Mum der Jüngere meldete 1736 das
L B
Buchstabenzeichen p an (Bd. I, S. 21).
Wilhelm Mumm, 1746 Lizentdeputierter
(Stadt-Archiv Solingen u. L. P. A. 2).
Abr. Mum zum Stockdum, Messerschmied
1787 (Bd. I, S. 20).
Samuel Mumm sandte 1793 von Cöln, von
Mühlen (K. K. Artillerie-Zeugsubstitution) und
von Brüssel beträchtliche W affenaufträge an
seine Verwandten "Wilhelm und Peter (Gebrüder)
Weyersberg in Solingen (Kommissionsbuch v. W.
u. P. (Gebrüder) Wbg. v. 1783/98), zu Feld.
Joh. Wilhelm Weyersberg, 1759, 60, 63,
64 Lizentdeputierter.
Ein Brief des Handwerksgerichtsschreibers
Theod. Guilliume (Guilleaume8 9): v. 27. 3. 1764
ist überschrieben:
ä Monsieur
Monsieur Weyersberg, Marchand tres-
renomme ä Feld. (Familienpapiere Eick-
horn-Schulder.)
Henrich Reinhard u. Philipp Reinhard
Weyersberg auf’m Heid im Kirchspiel Cronen-
berg 1779/1782 (Bd. I., S. 203).
Zu Wilhelm (11), gest. 1793 (Bd. I, S. 311)
Die Überlieferung, Wilhelm sei auf seinen Reisen
bis nach Spanien gekommen, mag begründet sein.
Andauernde geschäftliche Verbindungen mit
Spanien sind aber durch ihn nicht angeknüpft
worden. Möglichenfalls liegt eine Verwechslung
mit Italien vor, da das von Wilhelm und Peter
Weyersberg in den Jahren 1783—1798 geführte
Kommissionsbuch sehr viele Bestellungen aus
Frankreich und Italien enthält. Die spanischen
Beziehungen begannen 1803/04 mit Cadix und
Barcelona, als Gebrüder Weyersberg neben der
Waffenfabrikation mehr und mehr zum Kom-
missionsgeschäft übergingen.
Auf Grund des erwähnten Kommissions-
buches und der Listen der Lizentgefälle von
I7^5/929) wissen wir nunmehr, dafs die Firma
„Ge'brüder Weyersberg“ am 1. Januar 1787 ihren
Anfang nahm und dafs Wilhem (11) bis dahin das
8) Joh. Holtmanns „Berg. Wappenbuch bürg. Familien“
1912. S. 88.
9) Solinger Stadtarchiv LR, B. 4.

väterliche Geschäft auf seinen Namen führte,
allerdings schon mit Hilfe seines noch minder-
jährigen Bruders Peter (14), geb. 1766; vgl. Bd. I,
S. 202 u. 311.
Das Kommissionsbuch führt Bestellungen auf
aus Augsburg, Basel, Bern, Bordeaux, Braun-
schweig, Brüssel, Cambray, Coblenz, Coburg, Cöln,
Copenhagen, Duisburg, Dürckheim (Türckheim),
Emmendingen, Erlangen, Frankfurt a. M., Frei-
burg (Schweiz), Genf, Gent, Genua, Gevelsberg,
Göttingen, Hannover, Ifenhagen (Isenhagen), Lau-
sanne, Lindau, Livorno, London, Lüttich, Lüttring-
hausen, Lyon, Mailand, Mannheim, Marseille,
Mecheln, Middelburg, Miltenberg, Mons, Mühlen
(K. K. Artillerie-Zeugsubstitution), München, Mün-
ster, Neapel, Nimwegen, Nürnberg, Paris (1790
viele Bestellungen), Parma, Remscheid: Gebr.
Hasenclever & Söhne, Ehringhausen, Joh. Hasen-
clever Franzen (?) Eydam a. d. Buckel, Arnold &
Peter Hasenclever auf Ehringhausen, Joh. Gottfr.
Hasenclever, Hasenclever Vater & Söhne (1789),
Gebr. Hilger, (Joh.) Gottlieb Haibach (1790 in
Brüssel), Ronsdorf: J. Friedrich Pieper (1789),
Schwelm, Solingen: P. Wilh. Baurmann in Clau-
berg, E. G. & A. Baurmann, Höffgen, E. G. Baur-
mann (Hendrichs Sohn) & Co. in Clauberg, Peter
Baurmann, Widdert, Hendr. Baurmann Hendr.
Sohn a. d. Kohlsberg, Joh. Wilh. Baurmann,
Joh. Pet. Baurmann, Pet. Arn. Mumm, Samuel
Mumm (1793 ab Cöln, Brüssel und Mühlen),
Abr. Schimmelbusch (Febr. 1790 in Brüssel), Solo-
thurn, Splügen (au pays des grisons), Strafsburg,
Tournay, Tours, Turin, Valenciennes, Venedig,
Verdun, Verona, Vevey, Wunstorff, Zürich.
Beachtung verdienen die zahlreichen Auf-
träge der Remscheid-Ehringhauser Kaufleute und
die, welche die Solinger Messerkauf leute Baurmann
von ihren Reisen mitbrachten. Da diesen selbst
die erst 1809 aufgehobenen Privilegien der Solinger
geschlossenen Bruderschaften den Klingenhandel
vorenthielten, mufsten sie die Bestellungen, die sie
aufnahmen, an Solinger Klingenkauf leute weiter-
geben undsich mit dem Vermittlergewinn begnügen.
1801 hatten Gebrüder Weyersberg auch Ab-
nehmer in Bonn, Cassel, Düsseidort, Hamburg,
Kaiserswerth, Lissabon, Luxemburg, Mainz, Metz,
Nancy, Regensburg, St. Petersburg, Stuttgart,
Winterthur und Würzburg. 1803/4 kamen solche
in Cadix und Barcelona hinzu, 1805 und 1806
stieg der Gesamtumsatz bedeutend. 1807 lagen
gröfsere Aufträge aus St. Petersburg vor.
Schliefslich seien einige Zahlen wiedergegeben,
die Herr Referendar Max Dransfeld aus den
Listen der Lizentgefälle (Solinger Stadtarchiv:
L. R., B. a) zusammenstellte und mir freundlichst
mitteilte.
 
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