6. HEFT
DR. E. A. GESSLER, DIE RITTERLICHE BEWAFFNUNG VON 1386
205
des Skelettes geschlungen und seine Reste
fanden sich rechts über dem ßeckenknochen und
links am Oberschenkel. Stückweise war der
Gürtel als solcher erhalten, er bestand aus einem
ix mm breiten, aus Schnüren satt geflochtenen
Riemen, der mit dicht aneinander gesetzten
Doppelknöpfen beschlagen war. Deren Aufsen-
seiten bilden silbervergoldete Halbkugeln, in
welche der unten eingesteckte Stift eingreift,
der an eine silberne auf der Halbkugel sitzende
Perle festgenietet ist. Der Durchmesser der
Knöpfe beträgt zehn, die Höhe ebensoviele
Abb. 21
Grabplatte Friedrichs von Greiffenstein in der Kloster-
kirche zu Königsfelden, f 1386 bei Sempach.
Aus Denkmäler des Hauses Habsburg in der Schweiz.
Die Glasgemälde zu Königsfelden von Ph. Liebenau-
A. W. Lübke, Zürich 1867. Taf. 40, 9
Millimeter. Die Zahl der gefundenen Stücke be-
trägt 122. An den Enden griff der Gürtel in je
eine messingene, vergoldete und reich ziselierte
Schliefse ein, deren längere 10, deren kürzere
8 cm mifst. (Abb. 20.)
Die Grabplatte dieser Gruft in Königsfelden
ist erhalten, eine Steinplatte, geschmückt mit dem in
Hochrelief gehauenen Wappen des Freiherrn, in
schwarzem Grund auf drei silbernen Hügeln einen
goldenen Greifen mit ausgebreiteten Flügeln. Der
Schild ist überhöht von einem Stechhelm, der mit
dem des Hohenklingers die gröfste Ähnlichkeit
zeigt, das Zimier über der Helmdecke ist durch einen
Kopf gebildet, darauf ein Hut mit Pfauenfeder-
busch. (Abb. 21.) Der Schild ist identisch mit
dem Walthers von Klingen und mit den Siegel-
schilden um 1386. Die nicht mehr vollständige
Inschriftlautet: ANN O DOMINI: MCCCLXXXVI:
NONA: DIE :JULII: OCCISUS: EST: DOMINUS:
Abb. 22
❖
Schwert Friedrichs von Tarant f 1386 bei Sempach,
aus der Klosterkirche von Königsfelden, Aargau.
Auf beiden Seiten der Klinge befindliche Marken
FRIDERICUS : GRIFFENSTAINER : MILES :
IN.(Sempach). Friedrich von Greiffenstein
war einer der reichsten und bedeutendsten Vasallen
DR. E. A. GESSLER, DIE RITTERLICHE BEWAFFNUNG VON 1386
205
des Skelettes geschlungen und seine Reste
fanden sich rechts über dem ßeckenknochen und
links am Oberschenkel. Stückweise war der
Gürtel als solcher erhalten, er bestand aus einem
ix mm breiten, aus Schnüren satt geflochtenen
Riemen, der mit dicht aneinander gesetzten
Doppelknöpfen beschlagen war. Deren Aufsen-
seiten bilden silbervergoldete Halbkugeln, in
welche der unten eingesteckte Stift eingreift,
der an eine silberne auf der Halbkugel sitzende
Perle festgenietet ist. Der Durchmesser der
Knöpfe beträgt zehn, die Höhe ebensoviele
Abb. 21
Grabplatte Friedrichs von Greiffenstein in der Kloster-
kirche zu Königsfelden, f 1386 bei Sempach.
Aus Denkmäler des Hauses Habsburg in der Schweiz.
Die Glasgemälde zu Königsfelden von Ph. Liebenau-
A. W. Lübke, Zürich 1867. Taf. 40, 9
Millimeter. Die Zahl der gefundenen Stücke be-
trägt 122. An den Enden griff der Gürtel in je
eine messingene, vergoldete und reich ziselierte
Schliefse ein, deren längere 10, deren kürzere
8 cm mifst. (Abb. 20.)
Die Grabplatte dieser Gruft in Königsfelden
ist erhalten, eine Steinplatte, geschmückt mit dem in
Hochrelief gehauenen Wappen des Freiherrn, in
schwarzem Grund auf drei silbernen Hügeln einen
goldenen Greifen mit ausgebreiteten Flügeln. Der
Schild ist überhöht von einem Stechhelm, der mit
dem des Hohenklingers die gröfste Ähnlichkeit
zeigt, das Zimier über der Helmdecke ist durch einen
Kopf gebildet, darauf ein Hut mit Pfauenfeder-
busch. (Abb. 21.) Der Schild ist identisch mit
dem Walthers von Klingen und mit den Siegel-
schilden um 1386. Die nicht mehr vollständige
Inschriftlautet: ANN O DOMINI: MCCCLXXXVI:
NONA: DIE :JULII: OCCISUS: EST: DOMINUS:
Abb. 22
❖
Schwert Friedrichs von Tarant f 1386 bei Sempach,
aus der Klosterkirche von Königsfelden, Aargau.
Auf beiden Seiten der Klinge befindliche Marken
FRIDERICUS : GRIFFENSTAINER : MILES :
IN.(Sempach). Friedrich von Greiffenstein
war einer der reichsten und bedeutendsten Vasallen