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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

DOI Heft:
10. Heft
DOI Artikel:
Bohlmann, Robert: Die Braunschweigischen Waffen auf Schloß Blankenburg am Harz
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0372

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352

R. BOHLMANN, DIE BRAUNSCHWEIG. WAFFEN AUF SCHLOSS BLANKENBURG VI BAND



abgeschlossenen Querfrieses, die geschlossenen Arm-
zeuge mit kleinen Muscheln, die sich ohne Wulste
oben drehen, sodafs man die Spangröls beliebig weit
darüber schnallen
kann und Form und
Abschlufs der
Schöfse, die ohne
Kniekacheln sind.
Der Rücken (Abb.2 9)
zeigt im oberen Ab-
schnitt wie auf den
Borden Jagdtiere
und auf den Streifen
Faune.
Der folgende Har-
nischNr.9 (Abb. 29),
ist nicht vollständig.
Sein Helm (Abb. 31)
ist ähnlich dem von
Harnisch 7 mit Jagd-
szenen versehen. Die
Brust ist sehr schön
geätzt, oben rechts
mit dem Sündenfall
und mit der Austrei-
bung aus dem Para-
diese links. Der
Mittelstreif ist mit
Faunen, die Seiten-
streifen mit nackten
Mädchen mit
Abb. 38. Harnisch 20 Schleiern in reichem
Laubwerk geschmückt; Armeinsätze und alle Bor-
den haben die Hasenjagd. Der schöne Rücken
(Abb. 30) trägt oben eine
Jag d auf Sauen mit Spiefs
und Hunden. Der breite
Mittelstreif trägt eine
geflügelte bekleidete
Frauengestalt mit drei
Kindern. AuchdieSeiten-
streifen sind mit Engeln
belebt. Die Schöfse ge-
hören nicht hierzu, son-
dern dürften nach dem
Ornament zu dem noch
zu erwähnenden Helm
von 1539 passen. Statt
des fehlenden Spangröls
sind kleine Braunschwei-
gische Achseln ohne
Vorderflüge verwendet
und Schwebescheiben angehängt. Diese kleinen
Achseln sind hier durchweg zu finden. Aufser
diesen vier mehr oder weniger vollständigen hal-
ben Harnischen sind noch zwei Brustharnische mit

dem „Daniel“ und dem Hochzeitszeichen sowie
einige Armstücke in Blankenburg. Die Brusthar-
nische tragen beide oben den Jagdfries und wie

Abb. 39. Harnisch 21
Harnisch 8 u. 9: IVLIVS-H • H • Z • B • V-L. — Im
Anschlufs an die geätzten Harnische mögen hier
erst noch zwei geätzte
Helme erwähnt werden.
Zunächst ein geschlosse-
ner Helm (Abb. 32) von
sehr schöner Form mit ab-
schlächtigern aus einem
Stück stark vorgetriebe-
nem Visier, mit Schirm
statt des Stirnstulps,
schön geätzten Borden
und der Jahreszahl 1539.
Die Glocke ist zu einer
leicht nach hinten geboge -
nen vierkantigen Spitze
ausgezogen. Ähnlich war
die Burgunderhaube
(Abb. 33) mit Wangen-
klappen, der ein Zeug-
hausschmied das grofsartig getriebene Schembart-
visier von einem geätzten Maximilianshelm ange-
flickt hat.
Damit ist die Reihe der geätzten Schutzwaffen

Abb. 40
 
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