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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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11. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Handbrandgeschosse aus Ton
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0399

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11. HEFT

W. GOHLKE, HANDBRANDGESCHOSSE AUS TON

379



Hier wurde bei einer späteren Verwendung in die
Öffnung eine mit Schlangenhaut überzogene Hand-
habe gesteckt, so dafs eine Streitkeule entstanden
ist, Fig. 4. Auch Nr. III des Kaiser-Friedrich-
Museums trägt drei Rundstempel mit Namenszug,
derlshak3) gelesen wird. Bemerkenswert ist der
Stempel auf Nr. II desselben Museums; er wird
Scheikh Pascha gedeutet. Sollte dieser rein mili-

fäfse waren leer, die in einigen aufgefundenen
Reste wurden chemisch untersucht. Herr Pro-
fessor Rathgen, der sich freundlichst der Mühe
unterzog, sie zu untersuchen, fand keine Spur
von Quecksilber. Der wenig lösbare Inhalt hatte
einen asphaltähnlichen Geruch und mufs als As-
phalt, mit Harz vermengt, angesprochen werden.
Aufserdem befanden sich Pflanzenfasern und Ge-

Fig. 1

Fig. 2

tärische Titel auf einen militärischen Zweck des
Gefäfses schliefsen lassen?
Bei den stattgefundenen Versuchen wollte ich
zunächst ermitteln, ob die Gefäfse zur Auf-
bewahrung und zum Transport von Queck-
silber gedient haben könnten.
In diesem Falle war es möglich, noch Reste
dieses Metalls in den Gefäfsen zu finden. Die
Mehrzahl der zur Untersuchung verfügbaren Ge-
3) Nach v. Lenz und nach Herren des Orientalischen
Seminars in Berlin ist statt M’hammud und Ishak bi Hama
zu lesen.

treidekörner darin, die Herr Professor Wittmark
von der landwirtschaftlichen Hochschule als sechs-
zeilige Gerste erkannte. Diese Körner sind wohl
nur zufällig in die Höhlung des Gefäfses geraten,
was dadurch erklärlich, dafs die Orientalen die
Gewohnheit haben, wie Herr Professor Moritz,
Kairo mitteilte, ihre Getreidevorräte in alle Zimmer
zu schütten, so dafs Munition und Proviant leicht
in demselben Raum untergebracht gewesen sein
konnten. Der Inhalt der Rathgenschen Gefäfse
Nr. I und IV wurde vom Militärversuchsamt Berlin
untersucht, Quecksilber liefs sichtrotz sehr empfind-
 
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