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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 9
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Heck, K.; Kraft, Georg: Ein bronzezeitlicher Fund in Waldshut
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Gutmann, Carl: Die Helvetier-Siedlung von Hochstetten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0274

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engbegrenztes Gebiet sinnehmen, so ist daran zu erinnern, öah in öer West-
schweiz (Wallis) gerade in der älteren Brvnzezeit eine andere Kulturgrubpe
blüht; auch könnten Eigentümlichkeiten der Bevölkerung am Hochrhein mit-
spielen. Für eine endgültige Beantwvrtung solcher Fragen, soweit eine
solche überhaupt möglich ist, wären vor allem öie zahlreichen Depots Frank-
reichs heranzuziehen.

Jm einzelnen soll kurz auf öie Sicheln unö öie Bsile eingegangen wer-
den. Die Sicheln von BZaldshut und Grenchen gehören zu den ältesten,
die zeitlich überhaupt sestgelegt werden können, Jhr Borkommen beweist
zugleich, das) Ackerbau öamals recht eifrig betrieben wurde. Das ist um so
bemerkenswerter, als in Hügelgräbern Sicheln selten sinö, auf öer 2llb z. B.
erst in der jüngeren Bronzezeit unö dann spärlich beigegeben weröen. bZm
Gebiet des Hochrheins must also öer Ackerbau in öer älteven Bronzezeit von
beträchtlicher Bedeutung gewesen sein, öenn öie Sicheln sind nicht nur zahl-
reich, sondern die Altersverhältnisse lasssn mit der Möglichkeit rechnen, öast
öie Bronzesichel in diesem Gebiste, zwischen Hochrhein und oberer Ahone,
aus dem entsprechenden Feusrsteingerät entwickelt wurde

Die beiden Beile unterschsiden sich unter anderem öurch ihre Stärke.
Das eine ist ein schweres Arbeitsgerät, öas anöere eine schlanke Waffe. Jn
den grosten Zentren der Hügelgräbsr aus dieser Zsit finden sich nun leöiglich
öie schlanken Formen; öie andern kommen als Einzslfunöe nur auherhalb
jener Gebiete, häufig in waldrchchsn Gegenöen, vor. iZn der Walöshuter
Gieherei trifft sich nun je ein Dertrster der beiden sonst räumlich getrennten
Beilgruppen, was sich bei einem Hanöe-lsfunö lsicht erklärt.

Dadurch wird die Frage angeregt, wo öie Bsvölksrung sast, für öie
unsere Giesterei arbeitsts. So günstig öer Fundplatz selbst für eine solche
Anlage war - in einem sonnigen, windgeschützten, verborgenen Talwinkel,
in der Aähe eines alten grostsn Bsrkehrsweges und eines Talübergangs
bot öoch die unmittelbare chlmgebung zu wenig Raum für eine Siedlung,
wohl aber die Terrassen öes Rhsinss unö die Kalkhochflächen ösr Schwarz-
waldvorberge. Auf jenen liegt z. B. nächst Waldshut Zurzach, untsr össsen
Kastell bronzezeitliche Funde zutage gskommen sind und öie Durchforschung
der Kalkhöhen rechts des Rheines hat bereits an mehreren Stellen Stein-
bauten feststellen lassen, die höchstwahrschsinlich bronzezeitliche Grabhügel
öarstellen. So sind wir zu öer Hoffnung berechtigt, öast öie Arbsit öer
nächsten Jahre sowohl die bronzezeitlichs Bssieölung öes Hochrheintales im
allgemeinen klärt, als auch öie öurch öen Waldshuter Fund von neuem
angeschnittenen Probleme ihrer Lösung zuführt.

K. H sck-Waldshut.

G. K r a f t - Freiburg i. B.

Me Helvetier-Liedlung von Hochstetten.

Lleber die keltisch-helvetische Sieöelung von Hochstetten bei Breisach
(Abb. 111 u. 112) enthält öas Korresponöenzblatt öer Römisch-Germanischen
Kommission dss Kaiserl. Archäologischsn Jnstituts 1917, Heft 3, eine ein-
gshende Abhandlung, in der die Fuiröe von 1896 'bis 1916 besprochen sinö.
Seither kamen wieder mehrere Wohngruben bzw. Herdgruben im südlichen
Drsieck, Abb. 112, zur Aufdeckung und grösttenteils auch zur Llntersuchung,

s. H. Schmidt a. a. O. S. 444.
 
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