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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 5
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Wahle, Ernst: Battert, Aquae, Baden-Baden
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Heck, Karl: Bericht über die Niederlassung auf der Gemarkung Uehlingen: Amtsbezirk Bonndorf (Baden)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0148

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häufiger genannt toird. Dieser äilmstanö hängt nicht, oder doch nur zum
Teil. damit zusammen, dah die alten Aktsn öer heutigen Stadt im tvesent-
lichen dsr französischen Zerstörung zum Opser gefatlen sind,' öenn wenn die
Siedelung damals bereits bsdeutender gewesen wäre, dann mühte sie des
öfteren in den an anderen Stätten in öie Gegenwart hinüber geretteten
Arkunden erscheineir Auch in Handschuhsheim bei Heiöelberg fehlt infolge
französischer Zerstörung die örtliche pleberlieferung, unö öoch wirö öer Ort
während des 8. Oahrhunderts schon zu Duhenden von Malen im Codex des
Klosters Lorsch genannt!

Auch hinsichtlich des Ortsnamens Baden ist es nicht möglich, eine Brücke
zwischen der römerzeitlichen und öer mittelalterlichen Siedelung zu schlagen.
Der Aame Ladenburg ist von öem römerzeitlichen und sogar vorrömischen
Lopodunum abzuleiten,' öieser Zusa.mmenhang bekunöet die dauernde Be-
siedelung des Plahes troh der potitischen Wanölungen der Dölkerwan-
derungszeit. Auch ist die Dedeutung der Stätte als Derwaltungsmittelpunkt
des unteren Aeckarlandes in das Mittelalter hinüber gerettet worden. Die
Ortschaft bei den warmen Quellen hieh Aquae,' öie mittelalterliche Siede-
lung dagegen wird Daden oder Badon genannt. Fehlt so ein verbindender
Faden, so darf doch nicht vergessen werden, dah der aus der civitas Aquensis
entstandene mittelalterliche Oosgau hier seinen Dorort gehabt hat. Aber
ma.n wird wohl nicht annehmen dürfen, dah der römerzeitliche Derwaltungs-
begriff noch im frühen Mittelalter so lebendig war, dah unmittelbar an ihn
angeknüpft werden konnte. Diel eher kann man sich vvrstellen, dah der
römerzeitliche Zustand nur mittelbar, nämlich durch öie Lage öes Königs-
hofes daselbst, gewirkt hat. Der mittelalterliche Ortsname Daöen tft einer
ganzen Anzahl von Städten eigentümlich, welche neben heilkräftigen Quellen
auf provinzial-römischem Doden entstanden sind. Wir können Dadenweiler
nennen, dah bis 1365 lediglich Daden genannt wird und erst von 137l an
in der uns heute geläufigen Form erscheint,' ferner Wiesbaden, öas uns
als Wisibadun begegnet, Baden im Kanton Aargau und Daöen bei DZien
(ehemals Padun, Daduon, Paöen). Deutsch ist da überall öie Denerinung
der Stätte,' nirgends wird die römerzeitliche Bezeichnung übernommen, denn
keine der Siedelungen überdauert die römische Zeit. Die Erklärung. hierfür
ist nicht schwer. Ebenso wie den steinernen Bauten standen öie Germanen
dem ganzen römischen Dadewesen fremd gegenüber. Erst eine spätere Zeit
hat sie gelehrt, in den heihen Quellen eine köstliche Gabe der Mutter Erde
zu erkennen. Ernst Wahle, Heidelberg.

Vericht iiber die römische Mederlassung auf der Ge-
markung Uehlingen, Ämtsbezirk Vonndorf (Vaden).

Llnweit der Gemarkungsgrenze von Llehlingen gegenAiedern im Gewann
„Hard" wurden in der zweiten Hälfte des Monats August 1921 durch den
Landwirt Mvrath vom Stockenhof römische Ziegel und Mörtel auf den
Grundstücken Ar. 453 und 457 des Katasterplanes öer Gemeinde älehlingen
festgestellt. Aachdem eine Desichtigung der Stelle öurch Professor Leonhard
im Auftrage der Regierung stattgefunöen hatte (um Pfingsten 1922),
benutzte Llnterzeichneter die günstige Zeit nach öer Ernte, um durch Grabung
sich über die Ausdehnung und Wichtigkeit der Anlage eingehendere Kenntnis
zu verschaffen.

Die Grabung ergab sofort öas überraschende Resultat, daß man es mit
dem Hauptgebäuöe einer gröheren Anlage zu tun hat. (Abb. 1.) Es kamen
zunächst die' Fundamentmauern eines grohen rechteckigen Gebäudes zirka
30—40 cm unter der Oberfläche zum Dorschein. Die Längsausdehnung mit

22.60 m (22.30 m S.-Seite) erstreckt sich WSW—OAO, die Tiefenausdehnung

17.60 m SSO—AAW. Wie man sieht, ist das Rechteck etwas falsch angelegt,
da dle Südseite zirka 0.30 m kürzer 'ist, als die Aordseite. Andererseits lst
das Mauerwerk öer Fundamente recht gut ausgeführt. Die Dreite dieser
Llmfassungsfundamentmauer ist 0.75 m—2.5 römische Fuh. Sie ist aus
 
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