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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 12
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Scholze, ...: Neufunde und Berichtigungen von Fundstätten und Funden im Amtsbezirk Ettlingen seit dem Jahre 1903
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0392

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Neufunde und Berichligungen von Zuudslätteu
und Zunden im Amlsbezirk Lttlingen seit dem äahre 190Z.

Den Aussühvungen ist als wesentlich vorauszuschicken, öah sie lediglich
den Auszug der Fundstätten und Funde aus oiner Gesamtübe>rsicht öes Der--
sassers darstellen, die seit öem Jahre 1923 zutage gefördert wurden. Es
werden hier also ausschliehlich Aeufunde und Berichtigungen früherer, an-
Lerweitiger Angaben angesührt werden.

Die im Ettlinger Amtsbezirk entdeckten Funde zergliedern sich in solche
aus öer Brvnzezeit, aus öer Römerzeit und der alemannisch-fränkischen Zeit.

I. Funde auf der Gemarkung Ettlingen.

K. Der lLronzezeit gehören an:

Durlacher Straße Ar. 25, Grundstück Ar. 666 c. Jm Iahre 1895
sand man beim Ausgraben eines Kellers einige Skelette und eine bronzene
Speerspihe, aus der Bronzezeit stammenö.

Aach Dildhauer Kiefer hier, dem Sohne öes von Wagner genannten
Stadtbaumeisters Kieser, soll öer Fund unter O.Z. 31 beim Aeubau des
Kast'schen Hauses, Durlacher Straße Ar. 5, Grundstück Nr. 625 a, gemacht
worden sein. Da dieses aber im Jahre 187? erbaut woröen ist, liegt ent-
weder ein Jrrtum vor, odgr es wurde hier noch sin anderer Fund gemacht.

Gemeindewald Voröerer Käthen'berg. Grundstück Nr. 7590. Jm
Wege nahe der Waldgrenze gegenüber öer Mitte zwischen den Waldgrenz-
steinen Ar. 1 und 2 machte man 1875 in einer Tiefe von ungesähr 80 cm einen
sogenannten Depotfund vvn Bronzen, der aus vier Vronzesicheln, einer
grochen Vronzebuckel, einem 2lrm- oder Fußring, einer sogenannten Quer-
Vronzeaxt und einem etwas verzierten Vronzerunömeißel bestand. (Der
Fund stammt entweöer aus der jüngeren Bronzeze,it oöer aus öem Ansang
der Hallstattzeit.) (S. Wagn-er, Bd. II S. 64 und die Akten des Landes-
museums.) Ein weiterer dort gesundener Bronzering wuröe von Fräulein
Henkenius 1926 dem Ettlinger Museum üb^ergeben.

6. Jn die Römerzeit sallen öie nachverzeichneten Funöe:

Gewann „Hofgarten", Grundstück Rr. 977. Dor einigen Jahrzehnten
fand man an der Hofgartenmauer gegenüber öem ehemaligen Kommandeur-
gebäude (Rastatter Straße Rr. 14) eine römische Münze mit dem Kops der
Lucilla, der Tochter öes Marc 2lurel. Die Münze besinöet sich im Besitze
des 2lltertumspflegers und Weinhändlers Karl Springer.

Göhringstrahe 2ir. 2. Grundstück 2ir. 1065 b. Veim Bau des Hauses
LinLenmann im Oahre 1904 sties; man auf römisches Strahenpflaster, auf
einen römischen Meilenstein und eine, römische Münze: Die römische Stratze
teilte sich am Fundorte, indem ein Teil geraöegus in der Richtung zum
Schlosse weiterführte, der an-dere Teil sich aber östlich ins 2llbtal wandte.
Die zwei Funüe hat vermutlich der Eigentümer öe-s Vauplahes, Reallehrer
Lindenmann, in Derwahrung genommen. Äber öie so wichtige 2lufschrist
auf dem Steine konnte leider nichts erfahren werden. (2kach einem Vriefe
des Kreisschulrats Dorer in Freiburg an ReLtor Rieöe in Ettlingen vom
5. Dezember 1926.)

Ortsetter (Schloßhof), Grundstück Rr. 976. Jn öen Jahren 1870—1880
sand man beim Legen einer Wasserleitung einige Meter östlich des Südost-
slügels des Schlosses im äutzeren Hofe nahe öer jehigen Färberei Gegen-
stän-de aus der Römerzeit. An gencme Einzel'heiitLN erinnert sich öer Ge-
währsmann, Schlosserm. Glasstetter, der die Leitung baute, nicht mehr.
 
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