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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0007

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V 0 R W 0 R T.

Mit dem vorliegenden Bande findet meine Römische Ikono-
graphie, nachdem fast dreizehn Jahre über dem Erscheinen verflossen
sind, ihren endlichen Abschluss. Dieser Schlussband umfasst die
meist in kurzen Regierungen aufeinander folgenden Kaiser des
3. und 4. Jahrhunderts, ohne die Cäsaren und Kaiserfrauen und die
unbedeutenderen Usurpatoren ca. 50 bis 55 Kamen. Die Ikono-
graphie derselben ist bekanntlich trotz den wegleitenden Münzen
und dem reichlich vorhandenen Büstenmaterial überaus lückenhaft,
und Fernerstehende werden leicht geneigt sein, erwartungsvolle
Ansprüche an eine Neubearbeitung zu stellen. Ich bedaüre, nicht
im Stande gewesen zu sein, dergleichen Hoffnungen und Ansprüche
zu erfüllen. Wohl konnte die Liste der bis auf Visconti und Mongez
bekannten Bildnisse um einige (Maximinus, Philippus sen., Trajanus
Decius) vermehrt und können jetzt ganz andere, umfassendere Ver-
zeichnisse der einzelnen Exemplare aufgestellt werden. Aber gar
Manches, und mehr als das neu Hinzugekommene, hat sich auch
als falsch erwiesen (Pertinax, Didius Julianus, Macrinus, Elagabalus,
Pupienus, Philippus jun., Julianus Apostata), und nicht immer ist
es gelungen, wie bei Pupienus, die Lücke wieder auszufüllen und
das Richtige an die Stelle des Falschen zu setzen. Auch jetzt noch,
muss man sagen, hört die Reihe der bekannten Bildnisse, nachdem
sie sich schon von Alexander Severus an zu lichten beginnt, mit
Gfallienus völlig auf, um nur in Constantin noch ein spätes Anhängsel
zu finden. Für die ganze Serie der kraftvollen illyrischen Herrscher
von Claudius Gothicus bis auf Diocletian, für die Mitkaiser und
Nachfolger Constantins, für sämmtliche Kaiserinnen ausser Julia
Domna und Marnaea und ebenso für alle Cäsaren sind wir auf
precäre Vermutungen angewiesen, von denen kaum die eine oder
die andere (Theodosius d. Grosse?) Aussicht auf allgemeine An-
erkennung hat. Ob die Forschung an diesem Resultat noch viel
 
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