DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0196
182
Quintillus. Aurelianus.
Nach seinem Tode portierten die Truppen in Aquileja seinen
Bruder Quintillus (Münztaf. VI. 6), der aber schon nach 17 Tagen
vom Schauplatz verschwand, um dem von Sirmium heranrückenden
Aurelian, den sich die illyrischen Legionen auserkoren, Platz zu
machen.
Wenn in Florenz, Uffizien Nr. 237 (DütschkeIII. 220), die kurzlockige Büste
eines etwa 50jährigen Mannes Quintillus genannt wird, so ist dies der vergebliche
Versuch, etwas vielleicht gar nie vorhanden Gewesenes nachweisen zu wollen.
Aurelianus.
(270—275.)
L. Domitius Aurelianus aus Pannonien, im Mittelstände ge-
boren, war gleich seinem Vorgänger eine echte Soldatennatur, aber
ohne dessen Milde, vielmehr zu Zorn und blutiger Strenge geneigt,
die er sowohl den Feinden als den höhern Ständen der Börner
gegenüber übte. Unter seinen Thaten ist die glänzendste, aber auch
diese mit unnötigem Blutvergiessen befleckt, die Niederwerfung des
königlichen Palmyra, durch welche er die Wiederherstellung der
Beichseinheit vollendete. Nach 5- oder öjähriger Begierung wurde
er in Thracien ermordet, 61 Jahre alt. — Er war ein Mann von
gewaltiger Körperstärke und von majestätischer Gestaltwenn
man dem Malalas glauben will, mager, etwas kahl und grau, mit
kleinen Augen 1 2. Nach Aurelius Victor3 soll er zuerst unter den
Kaisern das Abzeichen der orientalischen Königswürde, das Diadem
getragen haben, nach Malalas (a. a. 0.) ein mit einem Stern ge-
schmücktes. Doch kommt dasselbe auf den Münzen noch nicht vor.
Sein Nachfolger Tacitus liess ihm 3 silberne Statuen setzen,
in der Curie, im Sonnentempel und auf dem Forum des Trajan,
und befahl, dass jeder ein gemaltes Bild von ihm haben sollte4.
Ein Mosaikbild im Palast des Tetricus auf dem cölischen Hügel
stellte ihn dar, wie er von Tetricus und seinem Sohn die Zeichen
1 Vop. Aurel 6.
2 Malal. XII. p. 399. 18.
3.Vict. Epit. 35. 5.
4 Vop. Tacit. 9.
Quintillus. Aurelianus.
Nach seinem Tode portierten die Truppen in Aquileja seinen
Bruder Quintillus (Münztaf. VI. 6), der aber schon nach 17 Tagen
vom Schauplatz verschwand, um dem von Sirmium heranrückenden
Aurelian, den sich die illyrischen Legionen auserkoren, Platz zu
machen.
Wenn in Florenz, Uffizien Nr. 237 (DütschkeIII. 220), die kurzlockige Büste
eines etwa 50jährigen Mannes Quintillus genannt wird, so ist dies der vergebliche
Versuch, etwas vielleicht gar nie vorhanden Gewesenes nachweisen zu wollen.
Aurelianus.
(270—275.)
L. Domitius Aurelianus aus Pannonien, im Mittelstände ge-
boren, war gleich seinem Vorgänger eine echte Soldatennatur, aber
ohne dessen Milde, vielmehr zu Zorn und blutiger Strenge geneigt,
die er sowohl den Feinden als den höhern Ständen der Börner
gegenüber übte. Unter seinen Thaten ist die glänzendste, aber auch
diese mit unnötigem Blutvergiessen befleckt, die Niederwerfung des
königlichen Palmyra, durch welche er die Wiederherstellung der
Beichseinheit vollendete. Nach 5- oder öjähriger Begierung wurde
er in Thracien ermordet, 61 Jahre alt. — Er war ein Mann von
gewaltiger Körperstärke und von majestätischer Gestaltwenn
man dem Malalas glauben will, mager, etwas kahl und grau, mit
kleinen Augen 1 2. Nach Aurelius Victor3 soll er zuerst unter den
Kaisern das Abzeichen der orientalischen Königswürde, das Diadem
getragen haben, nach Malalas (a. a. 0.) ein mit einem Stern ge-
schmücktes. Doch kommt dasselbe auf den Münzen noch nicht vor.
Sein Nachfolger Tacitus liess ihm 3 silberne Statuen setzen,
in der Curie, im Sonnentempel und auf dem Forum des Trajan,
und befahl, dass jeder ein gemaltes Bild von ihm haben sollte4.
Ein Mosaikbild im Palast des Tetricus auf dem cölischen Hügel
stellte ihn dar, wie er von Tetricus und seinem Sohn die Zeichen
1 Vop. Aurel 6.
2 Malal. XII. p. 399. 18.
3.Vict. Epit. 35. 5.
4 Vop. Tacit. 9.