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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0218

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Helena. Theodora. Galerius.

Ein spezielles kaiserliches Abzeichen weist allerdings weder der
Kopf in Kopenhagen noch der in Pisa auf, und so darf man unter
ihnen nicht ohne Weiteres höchststehende Personen vermuten. Aber
hei der Seltenheit von Frauenbildnissen, welche mit Wahrscheinlich-
keit auf die Zeit Constantins zurückgehen, ist doch die Annahme,
dass wir es mit Angehörigen des Kaiserhauses zu thun haben, mehr
oder weniger nahe gelegt.

Es steht zu hoffen, dass eine genauere Durchmusterung Con-
stantinopels und des (Orients überhaupt, und systematische Be-
sprechungen der stilverwandten Köpfe, wie eine solche von Prof.
Strzygowski in Aussicht gestellt wirdauch für das Bildnis der
Helena noch Bestimmteres zu Tage fördern werden.

Die zweite Gemahlin des Constantins Chlorus, Theodok.a, gebar
ihm drei Söhne und drei Töchter- unter den ersteren den Jul. Con-
stantius, Vater des Kaisers Julian; unter den letzteren die Con-
stantia, die spätere Gemahlin des Licinius (vgl. die Stammtafel
unten p. 232). Sonst ist sie so viel als unbekannt.

Eine kleine Bronzemünze zeigt ihr Bildnis mit dem Lorbeer-
kranz geschmückt (Münztaf. VIII. 3).

Galerius.

(Cäs. 293. Aug. 305—311.)

Galerius Maximianus nahm anfangs in der östlichen Reichs-
hälfte die gleiche Stelle ein wie Constantins im Westen. Er wurde
293 von Diocletian zum Cäsar erwählt und mit der Verwaltung der
Donauländer betraut. 305 folgte er ihm als Kaiser unter Beibehal-
tung seines Ländergebiets, während der Orient dem Maximinus Daza
übergeben wurde. Geistig war er das Gegenbild des Constantius,
ein Hirtensohn, ohne Sinn für Bildung und höhere Cultur, rück-
sichtslos, fanatisch und von Hochmut erfüllt. Er starb 311 an der
Läusesucht. Als Cäsar hatte er 12, als Augustus 0 Jahre regiert.

Ygl. Brunn-Arndt Gr. u. röm. Portr. 6. Lief.

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