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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0177

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Cornelia Supera. Valerianus.

163

Cornelia Supera.

Gaja Cornelia Supera, deren Namen wir bloss durch die Münzen
kennen, gilt seit Eckhel (D. N. II. Bd. VII. p. 374 ff.) für die Ge-
mahlin des Aemilian. Derselbe war, wie wir gesehen, als Kaiser
etwa 40 Jahre alt, wonach vermutungsweise auch das Alter der
Supera bemessen werden kann.

Auf den wenigen noch erhaltenen römischen Münzen mit ihrem
Bildnis (lauter Denare) hat sie die Frisur der damaligen Kaiserinnen,
das Nackenhaar über den ganzen Kopf bis zu dem kleinen Diadem
nach vorn gelegt, die Scheitel gewellt. Am Brohl scheint die spitze
Nase charakteristisch.

Da von den alten Autoren Niemand etwas von ihr weiss und
ihr Gemahl nur 3 oder 4 Monate den Kaiserthron inne hatte, so
ist es nicht wahrscheinlich, dass noch Denkmäler von ihr vorhanden.
Jedenfalls ist es von allen Kaiserinnen mit der gleichen Frisur die-
jenige, an die man zuletzt denken wird. Eventuell müssten den
Münzen nach am ehesten Büsten wie die sogenannte Tranquillina
in München, Glypt. Nr. 194 und die damit übereinstimmende im
Museo Torlonia Nr. 87 (abg. Mon. Tori. XXII. 87)ferner wie
die in Madrid (Hübner Nr. 273), oder wie der Kopf einer Frauen-
statue in Villa Borghese, Zimmer des Fauns Nr. 18 (ob noch?),
für Bildnisse von ihr genommen werden. Die Münchener zeigt
eine Frau von mittlerem Alter, etwas mager, mit herabgewölbten
Brauen, hängender Nase (ergänzt) und spitzem Kinn- das hinter
die Ohren gelegte Haar seitwärts ausladend.

Valerianus.

(253—260.)

P. Licinius Valerianus, im Gegensatz zu Aemilian von vor-
nehmer Abkunft, war seiner Tüchtigkeit und Sittenreinheit wegen

1 Vitali II. 46.
 
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