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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0031
Geschnittene Steine.
17
Nr. 5): Bärtiger Kopf nach rechts, mit Inschrift, von ziemlich
guter Arbeit; verwandt mit dem sog. Didius Julianus im Yatican
(abg. Taf. Y), doch weder ihm noch den Münzen des Pescennius
völlig entsprechend; ca. 10 cm hoch.
b. Ein roter Jaspis-Intaglio im Cahinet des medailles, Chab.
Nr. 2099 (abgeh. Lenormant Icon. pl. 41. Nr. 8) mit Aufschrift in
griechischen Lettern, deren untere Zeile AKTIIENA auf die An-
fangsbuchstaben seines Namens gedeutet werden: AotoxpaTcopog Kai-
aapoc laioo ILaz-swioo Niypoo Aixaioo. Durch den Kopftypus mit
der gebogenen Nase und dem überschlanken Hals wird die Deu-
tung mehr dementiert als unterstützt.
c. Auch der Neapler Carneol Nr. 413 mit der Aufschrift
PESCENIO stimmt nur in ganz wenigen Punkten mit den Münzen:
Steile Stirn, starke, vortretende, gebogene Nase, gelocktes Haar und
Spitzbart. Ueber 3 cm hoch.
Viel eher könnte man, wie schon bemerkt, in dem bärtigen Kopf des
Petersburger Steins (oben p. 2) Aehnlichkeit mit Niger erkennen, wo dann
auch die Beischrift Atv. ihre natürliche Erklärung fände (C. Pescennius Niger
Justus). Indessen macht dann wieder Anderes Schwierigkeiten, was nur zu
Pertinax passt (die Beischriften Tit und Helvia), so dass die Hieherziehung der
Gemme nicht zulässig.
Albinus.
(193—197).
Decimus Clodius Albinus, von edlem Geschlecht, war zu
Hadrumet in Afrika geboren. Seine militärischen Yorzüge erwarben
ihm die Gunst zuerst des Marc Aurel und dann des Commodus,
unter welchem er eine ähnliche Stellung in Britannien einnahm,
wie Pescennius Niger in Syrien. Als er nach dem Tode des Per-
tinax neben Niger und Septimius Severus zum Kaiser ausgerufen
wurde (193), liess er sich durch die Versprechungen des letzteren,
dass er ihn zum Cäsar und Nachfolger machen werde x, anfangs
täuschen. Er war der erklärte Liebling des Senats, der ihm sogar
republikanische Gesinnungen zutraute. Nachdem jedoch Severus 1
1 Capit. Alb. cap. 10.
Bernoulli, Ikonographie. II. 3.
2
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Nr. 5): Bärtiger Kopf nach rechts, mit Inschrift, von ziemlich
guter Arbeit; verwandt mit dem sog. Didius Julianus im Yatican
(abg. Taf. Y), doch weder ihm noch den Münzen des Pescennius
völlig entsprechend; ca. 10 cm hoch.
b. Ein roter Jaspis-Intaglio im Cahinet des medailles, Chab.
Nr. 2099 (abgeh. Lenormant Icon. pl. 41. Nr. 8) mit Aufschrift in
griechischen Lettern, deren untere Zeile AKTIIENA auf die An-
fangsbuchstaben seines Namens gedeutet werden: AotoxpaTcopog Kai-
aapoc laioo ILaz-swioo Niypoo Aixaioo. Durch den Kopftypus mit
der gebogenen Nase und dem überschlanken Hals wird die Deu-
tung mehr dementiert als unterstützt.
c. Auch der Neapler Carneol Nr. 413 mit der Aufschrift
PESCENIO stimmt nur in ganz wenigen Punkten mit den Münzen:
Steile Stirn, starke, vortretende, gebogene Nase, gelocktes Haar und
Spitzbart. Ueber 3 cm hoch.
Viel eher könnte man, wie schon bemerkt, in dem bärtigen Kopf des
Petersburger Steins (oben p. 2) Aehnlichkeit mit Niger erkennen, wo dann
auch die Beischrift Atv. ihre natürliche Erklärung fände (C. Pescennius Niger
Justus). Indessen macht dann wieder Anderes Schwierigkeiten, was nur zu
Pertinax passt (die Beischriften Tit und Helvia), so dass die Hieherziehung der
Gemme nicht zulässig.
Albinus.
(193—197).
Decimus Clodius Albinus, von edlem Geschlecht, war zu
Hadrumet in Afrika geboren. Seine militärischen Yorzüge erwarben
ihm die Gunst zuerst des Marc Aurel und dann des Commodus,
unter welchem er eine ähnliche Stellung in Britannien einnahm,
wie Pescennius Niger in Syrien. Als er nach dem Tode des Per-
tinax neben Niger und Septimius Severus zum Kaiser ausgerufen
wurde (193), liess er sich durch die Versprechungen des letzteren,
dass er ihn zum Cäsar und Nachfolger machen werde x, anfangs
täuschen. Er war der erklärte Liebling des Senats, der ihm sogar
republikanische Gesinnungen zutraute. Nachdem jedoch Severus 1
1 Capit. Alb. cap. 10.
Bernoulli, Ikonographie. II. 3.
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