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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0179

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Keine Bildnisse nachzuweisen. Gallienus.

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rechte Profil, obwohl ihre Bildnisse einander oft ausserordentlich
nahe kommen h Uebrigens wäre es schon ein ikonographisches
Resultat, Büsten namhaft machen zu können, die nur entweder
Valerian oder Baibin darstellen. Ich gestehe, dass mir keine der-
gleichen bekannt sind.

Der früher auf Valerian bezogene Kopf des Berliner Museums
Kr. 423 ist weder fett noch alt genug für ihn. Im Schnitt von
Haar und Bart ist er mit Gallien verwandt, ohne ihn wirklich
darzustellen.

Auch die Büste des Museo Torlonia Kr. 513 (abg. Monum.
Torlonia 156. 601) ist nach der glatten Stirn und dem nur kurz
sprossenden Bart zu jung für Valerian.

Gallienus.

(253—268.)

P. Licinius Egnatius Gallienus Avar der Sohn und Mitkaiser
des Valerian und nach dessen Gefangenschaft (260) noch 8 Jahre
lang Beherrscher des auseinander fallenden Reiches. Seine Thätig-
keit erstreckte sich ausschliesslich auf den Westen; den Orient
gab er nach dem Unglück seines Vaters preis. Da er weder die
Kraft noch den ernstlichen Willen hatte, sich den Einfällen der
Barbaren zu widersetzen, so übernahmen die Feldherren in den
Provinzen selbst die Verteidigung ihrer Länder und legten sich den
Augustustitel bei, in Gallien und den westlichen Provinzen Postu-
mus, Victorinus und seine Mutter Victorina, Laelianus, Marius,
Tetricus, im Osten Regalianus, Macrianus u. A. und die Gründer
des palmyrenischen Reichs, Odaenath und Zenobia. Gegen einen
dieser Usurpatoren, den Dacier Aureolus, fand Gallienus bei Mailand
seinen Tod, angeblich im 50. Lebensjahr (Aur. Vict. jun.), nach-
dem er 15 Jahre Kaiser geAvesen.

Wie Marc Anton, mit dem man ihn verglichen hat, Avar er

1 Vgl. z. B. die Imhoof’sche Grossbronze des Baibin (Münztaf. III. 18)
mit dem Pariser Bronzemedaillon des Valerian (Lenormant Iconogr. pl. 522. 2).
 
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