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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0135
Die beiden ersten Gordiane.
121
Kinn liegen doch eigentlich vielmehr Elemente des Gegenteils. Wir
müssten durch stärkere Indicien auf Maximus gewiesen sein, um
diese Bezeichnung mit einigem Vertrauen adoptieren zu können. —
Anscheinend die gleiche Person ist in einer geringen Büste des
Dresdener Museums dar gestellt.
Von zwei sogenannten Maximusbiisten in Florenz, Uffizien
Nr. 210 u. 211 (Dütschke III. Nr. 199 u. 201), lässt sich wenig-
stens der einen Nr. 211, mit jugendlich bärtigem Kopf, eine gewisse
Formenschönheit nicht absprechen. Dass aber der Kopf besonders
stark an den Münztypus des Maximus erinnere -— er würde sich
am ehesten denen mit griechischem Profil anschliessen —- kann man
nicht sagen. Er hat einen höher gewölbten Schädel und ein zurück-
weichenderes Untergesicht. In der Person weder mit Nr. 210 noch
mit der capitolinischen Büste identisch. Sein Altertum zweifelhaft.
Eine Panzerstatue der Villa Albani (abg. Olarac pl. 936 D), deren Kopf
ein Bildnis des Maximus sein soll, vermag icb mit keiner der im Catalog
(Morcelli-Fea-Visconti) verzeichneten zu identificieren.
Die beiden ersten Gordiane.
(238.)
Das kurze Kaisertum Gordians I. und seines gleichnamigen
Sohnes fällt ins Jahr 238. Beide wurden mit einander in Afrika,
über welche Provinz der Vater Proconsul war, gegen den verhassten
Maximin zu Kaisern ausgerufen; der eine bereits 80, der andere
40 Jahre alt. Sie gehörten einem der reichsten und vornehmsten
Senatorenhäuser an, wie denn auch der Senat ihre Wahl sogleich
bestätigte: der Vater hervorragend durch Bildung und beliebt
wegen seiner Freigebigkeit und Gerechtigkeit; der Sohn, zwar dem
Wein und den Weibern ergehen, aber gutmütig und ausgestattet
mit mancherlei Vorzügen des Geistes und des Gemüts 1. Allein sie
trugen den Purpur nur wenige Wochen. Der mauretanische Statt-
halter Capellianus, dem Gordian I. einen Nachfolger geschickt,
rückte im Namen Maximins ergrimmt gegen Karthago. Der Sohn
1 Capit. Glordiani 18 ff.
121
Kinn liegen doch eigentlich vielmehr Elemente des Gegenteils. Wir
müssten durch stärkere Indicien auf Maximus gewiesen sein, um
diese Bezeichnung mit einigem Vertrauen adoptieren zu können. —
Anscheinend die gleiche Person ist in einer geringen Büste des
Dresdener Museums dar gestellt.
Von zwei sogenannten Maximusbiisten in Florenz, Uffizien
Nr. 210 u. 211 (Dütschke III. Nr. 199 u. 201), lässt sich wenig-
stens der einen Nr. 211, mit jugendlich bärtigem Kopf, eine gewisse
Formenschönheit nicht absprechen. Dass aber der Kopf besonders
stark an den Münztypus des Maximus erinnere -— er würde sich
am ehesten denen mit griechischem Profil anschliessen —- kann man
nicht sagen. Er hat einen höher gewölbten Schädel und ein zurück-
weichenderes Untergesicht. In der Person weder mit Nr. 210 noch
mit der capitolinischen Büste identisch. Sein Altertum zweifelhaft.
Eine Panzerstatue der Villa Albani (abg. Olarac pl. 936 D), deren Kopf
ein Bildnis des Maximus sein soll, vermag icb mit keiner der im Catalog
(Morcelli-Fea-Visconti) verzeichneten zu identificieren.
Die beiden ersten Gordiane.
(238.)
Das kurze Kaisertum Gordians I. und seines gleichnamigen
Sohnes fällt ins Jahr 238. Beide wurden mit einander in Afrika,
über welche Provinz der Vater Proconsul war, gegen den verhassten
Maximin zu Kaisern ausgerufen; der eine bereits 80, der andere
40 Jahre alt. Sie gehörten einem der reichsten und vornehmsten
Senatorenhäuser an, wie denn auch der Senat ihre Wahl sogleich
bestätigte: der Vater hervorragend durch Bildung und beliebt
wegen seiner Freigebigkeit und Gerechtigkeit; der Sohn, zwar dem
Wein und den Weibern ergehen, aber gutmütig und ausgestattet
mit mancherlei Vorzügen des Geistes und des Gemüts 1. Allein sie
trugen den Purpur nur wenige Wochen. Der mauretanische Statt-
halter Capellianus, dem Gordian I. einen Nachfolger geschickt,
rückte im Namen Maximins ergrimmt gegen Karthago. Der Sohn
1 Capit. Glordiani 18 ff.