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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0082

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68

Greta.

holungen cles Kopfes vorkämen, als was die andere sogenannte
Plautilla in Florenz Kr. 174 (Diitschke III. 243) jedenfalls nicht
gefasst werden kann, müsste man eine höher gestellte Persönlich-
keit, aber doch vielleicht eher eine griechische Prinzessin als eine
römische Kaiserin, darunter vermuten. Ob etwa die Büste im
Braccio Kuovo Kr. 66 oder die in Wien (v. Sack. u. Kenn.
Kr. 204 a) damit identisch, wäre noch zu untersuchen.

Melonenhaar und aufwärts gekämmte Stirnscheitel, was auf den
Münzen der Plautilla nur getrennt vorkommt, vereinigt das ihr zu-
gesprochene Köpfchen im Museo Torionia Kr. 483 (abg. Monum.
Tori. Taf. 147. Kr. 570), für welches übrigens dasselbe gilt, was
wir vom vorigen bemerkt: es hat den Charakter eines Privat-
bildnisses.

Ebenso ungenügend motiviert ist der Karne Plautilla bei einer
Keapler Büste, 1. Corrid., Gerb. Kr. 168 (abg. Mus. borb. XIII.
52), mit Frisur der Mamaea, an der nur die Partie hinter den Ohren
etwas weiter herabfällt. Sie hat, wie die gabinische Julia (soge-
nannte Plautilla) und wie auch das Florentiner Köpfchen, zusammen-
laufende Brauen. Wiederholungen kenne ich keine.

Köpfe von ähnlich geringer Anwartschaft wären noch ver-
schiedene zu nennen. Die historischen Prämissen für Plautilla sind
aber der Art, dass leicht gar keine Bildnisse mehr von ihr vor-
handen sein dürften.

Geta.

(211—212.)

L. Publius Septimius Geta, der um ein Jahr jüngere Bruder
des Caracalla, wurde 189 zu Mailand geboren und wuchs in fast
gleichen Ehren auf wie jener. Als Severus den älteren Bruder im
Jahre 198 zum Augustus machte, gab er dem jüngeren den Titel
Cäsar; 209 stellte er sogar beide einander gleich. Doch herrschte
von Jugend an Zwietracht zwischen den Brüdern, die sich mit den
Jahren zum bittersten Hass entwickelte. Geta war, obgleich eben-
falls von schlechten Sitten, der gemässigtere und weniger leiden-
schaftliche; zugleich widmete er sich auch edleren und ernsteren
 
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