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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0049
Statuenschemata. Material und Massstab.
35
Goldschmiede (85. Taf. XV) trägt Severus die Toga, auf den
Reliefs seines Triumphbogens (84) den Panzer oder die auf-
geschiirzte Tunica sammt Mantel. Was für ein Schema die Bronze-
figur der Sammlung Hertz in London (83a) repräsentiert, kann
ich nicht sagen.
Als Kopfschmuck treffen wir bloss einmal den Lorbeer-
(Pal. Pitti 35) und einmal den Eichenkranz (Toulouse 58), auf dem
Pariser Cameo mit der Familie des Kaisers (a) auch die Strahlen-
krone.
Material und Massstab. — Von Bronze sind ausser der mehr-
fach genannten Sciarrastatue (23) und der kleinen Hertz’schen
Figur (83a) je ein Kopf in der vaticanischen Bibliothek (11) und
im Pal. Bospigliosi (22), der letztere jedoch von anfechtbarem
Altertum.
In Beziehung auf Grösse wird wohl der verstümmelte Kopf
von Cherchel (83) obenan stehen, doch sind mir seine genaueren
Masse nicht bekannt. Sonst ist nichts erhalten, was über eine
mässige Colossalität wie z. B. die des Statuenkopfes von Markouna
im Louvre (56) hinausgeht.
Julia Domna.
Julia Domna, die zweite Gemahlin des Septimius Severus, war
aus niedrigem Stande zu Emesa in Syrien geboren; ihr Vater hiess
Bassianus. Severus heiratete sie noch als Privatmann, angeblich
weil ihr geweissagt war, dass sie einen König zum Gemahl haben
werde, und zwar geschah dies vor dem Tode der Kaiserin Faustina
(175), welche ihr noch das Ehebett bereitet haben soll. Da Severus
erst 193 zur Regierung gelangte, so musste Julia als Kaiserin die
Dreissig bereits zurückgelegt haben. Ihr Gemahl bewahrte ihr seine
Gunst zeitlebens, obgleich sie es weder durch besondere Treue noch
Ergebenheit verdiente. Dagegen rühmen die Geschichtschreiber
ihre Schönheit und die lange Dauer derselben, sowie die glänzenden
Eigenschaften ihres Geistes. Sie überlebte den Severus noch um
sechs Jahre und starb 217, indem sie sich nach der Ermordung
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Goldschmiede (85. Taf. XV) trägt Severus die Toga, auf den
Reliefs seines Triumphbogens (84) den Panzer oder die auf-
geschiirzte Tunica sammt Mantel. Was für ein Schema die Bronze-
figur der Sammlung Hertz in London (83a) repräsentiert, kann
ich nicht sagen.
Als Kopfschmuck treffen wir bloss einmal den Lorbeer-
(Pal. Pitti 35) und einmal den Eichenkranz (Toulouse 58), auf dem
Pariser Cameo mit der Familie des Kaisers (a) auch die Strahlen-
krone.
Material und Massstab. — Von Bronze sind ausser der mehr-
fach genannten Sciarrastatue (23) und der kleinen Hertz’schen
Figur (83a) je ein Kopf in der vaticanischen Bibliothek (11) und
im Pal. Bospigliosi (22), der letztere jedoch von anfechtbarem
Altertum.
In Beziehung auf Grösse wird wohl der verstümmelte Kopf
von Cherchel (83) obenan stehen, doch sind mir seine genaueren
Masse nicht bekannt. Sonst ist nichts erhalten, was über eine
mässige Colossalität wie z. B. die des Statuenkopfes von Markouna
im Louvre (56) hinausgeht.
Julia Domna.
Julia Domna, die zweite Gemahlin des Septimius Severus, war
aus niedrigem Stande zu Emesa in Syrien geboren; ihr Vater hiess
Bassianus. Severus heiratete sie noch als Privatmann, angeblich
weil ihr geweissagt war, dass sie einen König zum Gemahl haben
werde, und zwar geschah dies vor dem Tode der Kaiserin Faustina
(175), welche ihr noch das Ehebett bereitet haben soll. Da Severus
erst 193 zur Regierung gelangte, so musste Julia als Kaiserin die
Dreissig bereits zurückgelegt haben. Ihr Gemahl bewahrte ihr seine
Gunst zeitlebens, obgleich sie es weder durch besondere Treue noch
Ergebenheit verdiente. Dagegen rühmen die Geschichtschreiber
ihre Schönheit und die lange Dauer derselben, sowie die glänzenden
Eigenschaften ihres Geistes. Sie überlebte den Severus noch um
sechs Jahre und starb 217, indem sie sich nach der Ermordung