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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0220

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206

Severus. Maximinus Daza.

Rom wieder auftretenden alten Maximian und seinen Sohn Maxen-
tius ziehen, wurde aber von seinen Truppen im Stich gelassen und
floh nach Ravenna, wo er sich dem Maximian ergehen musste.
Maxentius liess ihn bald darauf töten (307).

Sein Münzbild (Münztaf. VIII. 6) hat nichts Eigentümliches,
da der scharfe Winkel heim Zusammenstoss von Stirn- und Scheitel-
linie und der dicke Hals den meisten illyrischen Kaisern gemein.

Maximinus Daza.

(305—313.)

Valerius Maximinus Daza, ein Neffe des Galerius, hatte 305
als Cäsar Syrien und Aegypten erhalten. Er ist hauptsächlich be-
kannt durch seinen Kampf mit Licinius am Bosporus um die Herr-
schaft im Osten, welcher schliesslich zu seinen Ungunsten ausfiel.
Besiegt und flüchtig starb er zu Tarsus, verhältnismässig noch
jung (313).

An ikonischen Denkmälern hat es natürlich ihm so wenig wie
irgend einem Kaiser gefehlt, selbst in Rom nicht, wo sein geheimer
Bundesgenosse Maxentius ihm Statuen errichtete 1. Von einer
solchen zu Antiochien, die zu Jovianus Zeiten noch stand, erfahren
wir, dass sie eine eherne Himmelskugel trug 2. Die Mehrzahl in-
dessen war schon gleich nach seinem Tode wieder zerstört worden
oder musste sich nach der in solchen Fällen herkömmlichen Uebung
die Umwandlung zu andern Kaiserbildnissen gefallen lassen.

Zur Wiedererkennung etwa noch erhaltener sind die ziemlich
barbarischen Münzen (Münztaf. VIII. 7 —8) 3 ein wenig brauch-
bares Hilfsmittel.

1 Lactant. de xnort. persec. 43.

2 Nam et Maximini statua Caesaris, quae locata est in vestibulo regiae,
amisit repente sphaeram auream, formatam in speciem poli, quam gestabat. Amm.
Marc. XXV. 10. 2.

3 Lenormant Iconogr. pl. 56. 9—11.
 
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