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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0088
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Geta. Macrinus.
Probe bei dem durchgängigen Mangel an Abbildungen doch nur
an Ort und Stelle gemacht werden kann. Die Panzerstatuette des
sogenannten Greta in Villa Albani Ar. 318 (abg. Clar. 936 D)
haben wir bei Anlass des Annius Veras besprochen (Röm. Ikon.
II. 2. p. 201. 5). Bei der heroisch bekleideten in Villa Borghese.
Galleria (Besehe. d. St. Rom III. 3. p. 249. 32). weist absolut
nichts auf Greta; man hat ihr offenbar nur des Globus wegen einen
Prinzennamen gegeben. Vollends verkehrt ist es, dergleichen Be-
nennungen ausdrücklich für richtig zu erklären, wie es bei einer
Florentiner Büste (Diitschke III. 241), bei einer zu Martres ge-
fundenen in Toulouse (Cat. von Roschach p. 35. Ar. 68) ge-
schieht. Die Münzvergleichung für sich allein kann in diesem Fall
überhaupt keine sicheren Resultate liefern. Selbst Knabenköpfe,
die vollständig mit den Miinztypen übereinstimmten, wären erst
verbürgt, wenn sie sich deutlich als ein früheres Altersstadium des
in den Büsten vorliegenden Jünglingstypus zu erkennen gäben.
Macrinus.
(217—218.)
M. Opelius Macrinus, der Mörder und Aachfolger des Caracalla,
war in Afrika (Algier) geboren und hatte sich durch Klugheit und
Talente aus niedrigem Stande emporgeschwungen. Doch glänzte
er weder durch hohe Eigenschaften noch durch einen seinem Ehr-
geiz entsprechenden Mut. Er war als Kaiser immer in Syrien be-
schäftigt und kam nie nach Rom k Aach der Schlacht bei An-
tiochia gegen Elagabal wurde er samint seinem 10jährigen Sohne
Diadumenian getödtet, 54 Jahre alt, nachdem er 14 Monate regiert.
Macrin scheint den Makel seiner niedern Herkunft an der
Stirn getragen zu haben; wenigstens nennt ihn Capitolinus: Animi
et oris inverecuncli1 2. Dafür suchte er sich durch Aeusserlichkeiten
ein ehrwürdiges Ansehen zu geben, besonders durch Aachalnnung
1 Dies kann aber kein Grund sein, etwa in Italien gefundene Büsten zu
verwerfen; denn man war ihm in Rom nicht abgeneigt. Jeder Nachfolger des
Caracalla musste den Senatoren erwünscht sein.
2 Capit. Macr. 2.
Geta. Macrinus.
Probe bei dem durchgängigen Mangel an Abbildungen doch nur
an Ort und Stelle gemacht werden kann. Die Panzerstatuette des
sogenannten Greta in Villa Albani Ar. 318 (abg. Clar. 936 D)
haben wir bei Anlass des Annius Veras besprochen (Röm. Ikon.
II. 2. p. 201. 5). Bei der heroisch bekleideten in Villa Borghese.
Galleria (Besehe. d. St. Rom III. 3. p. 249. 32). weist absolut
nichts auf Greta; man hat ihr offenbar nur des Globus wegen einen
Prinzennamen gegeben. Vollends verkehrt ist es, dergleichen Be-
nennungen ausdrücklich für richtig zu erklären, wie es bei einer
Florentiner Büste (Diitschke III. 241), bei einer zu Martres ge-
fundenen in Toulouse (Cat. von Roschach p. 35. Ar. 68) ge-
schieht. Die Münzvergleichung für sich allein kann in diesem Fall
überhaupt keine sicheren Resultate liefern. Selbst Knabenköpfe,
die vollständig mit den Miinztypen übereinstimmten, wären erst
verbürgt, wenn sie sich deutlich als ein früheres Altersstadium des
in den Büsten vorliegenden Jünglingstypus zu erkennen gäben.
Macrinus.
(217—218.)
M. Opelius Macrinus, der Mörder und Aachfolger des Caracalla,
war in Afrika (Algier) geboren und hatte sich durch Klugheit und
Talente aus niedrigem Stande emporgeschwungen. Doch glänzte
er weder durch hohe Eigenschaften noch durch einen seinem Ehr-
geiz entsprechenden Mut. Er war als Kaiser immer in Syrien be-
schäftigt und kam nie nach Rom k Aach der Schlacht bei An-
tiochia gegen Elagabal wurde er samint seinem 10jährigen Sohne
Diadumenian getödtet, 54 Jahre alt, nachdem er 14 Monate regiert.
Macrin scheint den Makel seiner niedern Herkunft an der
Stirn getragen zu haben; wenigstens nennt ihn Capitolinus: Animi
et oris inverecuncli1 2. Dafür suchte er sich durch Aeusserlichkeiten
ein ehrwürdiges Ansehen zu geben, besonders durch Aachalnnung
1 Dies kann aber kein Grund sein, etwa in Italien gefundene Büsten zu
verwerfen; denn man war ihm in Rom nicht abgeneigt. Jeder Nachfolger des
Caracalla musste den Senatoren erwünscht sein.
2 Capit. Macr. 2.