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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0094

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Xonia Celsa. Diadumenian. .

und dessen Andenken Elagabal sehr bald .wieder zu vernichten
strebte.

Nonia Celsa. — In dem Vejentanum der Livia sollen zu-
sammen mit dem sogenannten Macrinus des Museo Torlonia (6) die
Büsten einer Frau und eines Jünglings (Cat. del Mus. Torlonia
Nr. 486 und 487) gefunden worden sein, welche eben deshalb als
die seiner Gattin Nonia Celsa 1 und seines Sohnes Diadumenianus
bezeichnet werden. Da aber die Deutung auf Macrin unrichtig, so
fallen auch die der beiden anderen Persönlichkeiten dahin. Die
weibliche Büste (abg. Monum. Tori. Taf. 148. Nr. 573) scheint viel-
mehr ein Bildnis der Julia Domna zu sein (s. oben p. 44).

Diadumenianus.

(218.)

Diadumenian, der Sohn des Macrin. war bei dessen Thron-
besteigung im April 217 noch ein kleiner Knabe (puerulus. Lampr.).
Er wurde damals zum Cäsar und princeps juventutis erhoben
und mit dem Beinamen Antoninus geehrt. Das Jahr darauf erhielt
er sogar den Titel Augustus. Aber damit war er auch am Ende
seiner Ehren und seiner Laufbahn angelangt. Nach der Schlacht
bei Antiochia (Juni 218) wurde er sammt seinem Vater getötet,
noch nicht völlig 10 Jahre alt.

Wenn wir den Kaiserbiographen glauben dürfen, so war Dia-
dumenian „ein Knabe von ungewöhnlicher Schönheit (puer omnium
speciosisshnus), ziemlich hoch aufgeschossen, blond, schwarzäugig,
mit vorstehender (?) Nase (naso deducto), einem zu allem Liebreiz
gerundeten Kinn und einem Mund zum Küssen. Er war zwar
kräftig von Natur, aber zur Ertragung von Anstrengungen zu zart
gebaut. Wie er zum ersten Mal in Scharlach und Purpur gekleidet
und mit den übrigen kaiserlichen Abzeichen im Lager erschien,
strahlte er wie ein himmlischer Stern, so dass er um seiner An-
mut willen von Allen geliebt wurde 2.“ Und im Circus wurde er
mit den vergilischen Worten begrüsst: „Was für ein herrlich schöner
Jüngling! Schade, dass Mezentius (Macrinus) sein Vater ist“ 3.

1 Lampr. Diad. 7. Der Verfasser des Oatalogs nennt sie Cornelia Celsa.

2 Lampr. Diad. 3.'

3 Capit. Macr. 12.
 
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