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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0174

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Volusianus.

160

man den Kopf noch als Gallien 1, die Deutung auf Trebonianus
Gallus rührt von Visconti her.

Im allgemeinen Contour etwas übereinstimmender, aber dem
Eindruck nach doch schwerlich Gallus, die Büste im Museo Tor-
lonia Nr. 510 (abg. Monum. Tori. 155. Nr. 598).

Eher erinnert an ihn (sehr stark z. B. an die Grossbronze
Münztaf. V. 2) und würde auch in Beziehung auf das Alter der
Person und den Stil der Arbeit stimmen der sogenannte Elorianus
in der Sammlung Jakobsen zu Kopenhagen (abg. Brunn-Arndt
Gr. u. röm. Portr. VI. Nr. 51. 52). Der am Hals herabgehende
Bart brauchte nicht als Hindernis angesehen werden.

Der angebliche Trebonian Gallus in München, Glypt. Nr. 273, bleibt
einstweilen richtiger namenlos.

Volusianus.

(252—253.)

C. Vibius Volusianus, der Sohn des Gallus, Caesar seit Nov.
251, nach dem Tode des Hostilianus an dessen Stelle zum Augustus
erhoben (252), wurde zugleich mit seinem Vater von den Soldaten
bei Interamna ermordet (253). Nach dem Alter des Gallus zu
schliessen (47 Jahre?), muss er eher jünger als Herennius und Ho-
stilianus gewesen sein. Doch erscheint er auf den Münzen ge-
wöhnlich bärtig und überhaupt manchmal wohl zu wenig jugendlich.
Kopfform und Profil sind denen seines Vaters ähnlich, die Nase
aber gerade und stumpf (Münztaf. V. 3. 4).

Wie kritiklos bei der Bezeichnung von Büsten aus dieser
späteren Zeit oft verfahren wurde, zeigen die beiden sogenannten
Volusiane der capitolinischen Kaisersammlung, von denen der
eine Nr. 74 (Bottari II. 76) mindestens einen Fünfziger, wo nicht
einen Sechziger, der andere Nr. 75 (Bottari II. 77) einen zwar
jüngeren, aber auch schon etwas verlebten Mann darstellt2. Beide

1 Winck. W. VI. 1. p. 336.

2 Bottari verwechselt die Beiden in Bezug auf das Alter.
 
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