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Burkhardt, Johannes [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0189

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Kreis Merseburg.

wand zu machen, deren Beste mit dem Mauerwerk der letzteren in festem
Verband stehen. Dass es Spitzbogen waren, wird unbedenklich zugegeben werden
dürfen. Ist auch sonst aus ihnen über die Formen des Gebäudes im einzelnen
nichts herauszulesen, so ergiebt sich doch so viel, dass das letztere eine mindestens
dreischiffige anscheinend flach gedeckte Hallenkirche gewesen sei.

Die von Hunold angelegte Pfarrkirche wird keine allzu grosse Ausdehnung
gehabt haben. Wahrscheinlich musste dieselbe im 13. Jahrh. einer grösseren

Fig. 170.

weichen. Wenigstens ist nicht anzunehmen, dass erst die bei ihr 1327 einziehen-
den Stiftsmitglieder ihren Bedürfnissen entsprechende grössere Aenderungen vor-
genommen hätten, da ja gerade die für ihre Zwecke so wohl geeignete Beschaffen-
heit der Sixtikirche es war, welche sie dem Neu markt abwendig machte. Möglich,
dass das Unwetter von 1273, das nach dem Interpolator der Bischofschronik (1320)
XXIII,3 auch den Thurm der Sixtikirche arg mitnahm, den Anlass zu einem
Neubau gab. Dass seit 1327 dies und jenes geschah, ist nicht ausgeschlossen.
Altäre und Capellen wurden neu errichtet, auch der Kreuzgang, der in einer
Urkunde des Stifts erwähnt wird, wird erst dem Bedürfhiss der Canoniker seine
Entstehung verdanken. Jene ersteren waren in ziemlich reicher Anzahl vorhanden,
wie aus Anführungen in den Urkunden des Stifts hervorgeht. Es gab einen
Altar Stae. crucis, auf der Grenze zwischen Chor und Schiff, einen „der hochgelobten
Mutter und Mait Maria“; Altäre oder Capellen hatten Nicolaus, Sebastian, Kilian,
Andreas, Thomas, die h. drei Könige, die vier Evangelisten, die 11000 Jungfrauen,
Barbara, Catharina u. a. Ein altare Sancti Bartholomaei wird als „situm in arnbitu
Ecclesiae“ bezeichnet, Urk. Nr. 48, N. M. I. 4,103, aus dem Jahre 13G3.
 
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