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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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Berichte aus Deutschland
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BERICHTE AUS DEUSCHLAND


RUDOLF HOFMANN-WÜRZBURG: INNERES DER ST.-BARBARA-KIRCHE IN WURZBURG

Rundschau

Berichte aus Deutschland
AUSSTELLUNG FÜR KIRCHEN-
ARCHITEKTUR IN DRESDEN
TAer »K u n s t d i e n s t«, Arbeitsgemeinschaft für
evangelische Gestaltung, zeigt in seinen neu-
eröffneten Räumen, Walpurgisstr. 15, eine Aus-
stellungmoderner kirchlicherArchitek-
tur. Es handelt sich dabei durchweg um Bauten
oder Pläne der Nachkriegszeit, die allermeisten sind
sogar erst in den letzten fünf oder sechs Jahren
entstanden. Katholische und evangelische
Kirchen sind gleichmäßig vertreten; damit ist
Gelegenheit gegeben, sich in ständigem Vergleich
der Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten im
katholischen und protestantischen Kirchenbau der
Neuzeit bewußt zu werden. Leider liegen nicht
von allen in Frage kommenden Architekten Ein-
sendungen vor und bei einzelnen war es nicht
möglich, die jüngsten und wesentlichsten Arbeiten
zu erlangen, die heute ihre künstlerische Physio-
gnomie am besten bezeichnen. Trotzdem hat sich
eine ansehnliche Reihe von Namen zusammengefun-
den und man kann dem Arbeitsausschuß des »Kunst-
dienstes« für mannigfaltige Anregungen und Ein-
drücke Dank wissen. Es wäre zu wünschen, daß seine
Bestrebungen allseits ihr verdienteslnteresse fänden.
Zur Ausstellung kommen Arbeiten von: O. Bart-
ning, P. Behrens, D. Böhm, K. Eichhorn, E. Fahren-

kamp, A. Fischer, O. Hempel, H. Herkommer,
W. Holzmeister, W. Jost, Mich. Kurz, O. O. Kurz,
L.Lottermoser, E. Mendelsohn, K. Moser, A. Mues-
mann, J. H. Pinand, G. Salzmann, P. Schaeffer,
E. Schuchardt, H. Soeder, Strunck und Wentzler,
K. Wach, M. Weber.
Das Grundproblem aller modernen Archi-
tektur ist für den katholischen und evangelischen
Kirchenbau zunächst das gleiche: Loslösung von
den historischen, imitativen Stilen, in denen die
weitaus überwiegende Zahl der Kirchenbauten der
letzten Jahrzehnte errichtet worden war, und Neu-
gestaltung einer im eigentlichsten Sinne »zeit-
gemäßen«, d. h. aus dem Denken und Fühlen un-
serer Tage geborenen kirchlichen Architektur.
Man stand an einem gemeinsamen Ausgangspunkt
und man strebt in derselben Richtung, in gewis-
sem Sinne sogar nach demselben Ziel. Ein äußeres
Anzeichen dafür ist, daß verschiedentlich die glei-
chen Architekten sich an katholischen und evan-
gelischen Kirchenbauten versucht haben. Erst
durch die verschiedenartigen Forderungen der
speziellen Aufgaben führen die Wege — aber immer
noch eine gemeinsame Richtung innehaltend — aus-
einander und zeigt sich etwas wie katholische und
evangelische Sonderart. Gemeinsamkeiten und Ver-
schiedenheiten halten sich die Wage. Die theore-
tischen Forderungen und kultischen Bedürfnisse
drängen zur Differenzierung; der künstlerische
Zeitstil gleicht wiederum aus.
 
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