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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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BÜCHERSCHAU

GERMAN BESTELMAYER-MDNCHEN: PROTESTANTISCHE KIRCHE IN PRIEN


Dombaumeisters von St. Stephan zu Wien, des
Freiherrn Friedrich von Schmidt, kam er schon
jung in die strenge Schule gotischer Kunst bei
Wiederherstellung alter Kirchen (Gelnhausen,
Oppenheim). Seit 1883 lehrte er an der Techni-
schen Hochschule in München, wo er maßgeben-
den Einfluß auf die jüngere Generation ausübte.
Von seinen selbständigen Werken ist die bedeu-
tendste künstlerische Leistung die Maximilians-
kirche in München, die in ihrer monumentalen
Größe bei aller Anlehnung an die vergangene Kunst
des Romanischen die persönliche Eigenart einer
neuen Zeit fühlen läßt. Freiherr von Schmidt war
als Charakter wie als religiöser, gläubiger Mensch
ein würdiges Glied in der langen Reihe großer
deutscher Kirchenarchitekten. Die »Deutsche Ge-
sellschaft für christliche Kunst« verliert in ihm
ein treues und hochverdientes Künstlermitglied.
G. L.
Buchersckau
BAYERISCHE KUNSTGESCHICHTE.
üinem der dringensten Bedürfnisse bayerischer
•*-J Heimatforschung kommt die »Bayerische
Kunstgeschichte« I. Teil von Professor Dr.
Hans Karlinger entgegen, die Altbayern und
Bayerisch-Schwaben umfaßt (231 S. u. 92 Abb.,
München 1928, Knorr & Hirth, brosch. M. 6. — ,
geb. M. 7.50, Bayerische Heimatbücher Bd. V).

Ohne Zweifel war es ein Wagnis, die ungemein
reichhaltige, durch mehr als zehn Jahrhunderte
sich erstreckende Kunstgeschichte Altbayerns auf
nicht viel mehr als 200 Seiten einschließlich der
umfangreichen Abbildungen schildern zu wollen. Es
ist dies auch nur dadurch ermöglicht worden, daß
das Vielfältige und nicht absolut Führende in
statistische Namensnennung zurückgedrängt und
die Architektur als die führende Kunst gegenüber
Plastik, Malerei und Kunstgewerbe wesentlich
begünstigt wurde. Um so stärker und prägnanter
treten die eigentlich stilbildenden Elemente in
den zusammenfassenden Kapiteln Münster und
Klöster, die Dorfkirche, die Stadtkirche, der Pro-
fanbau, Schloß und Residenz, die Stadt usw. her-
vor, sie geben dem als ausgesprochenes Volks-
buch für die Heimatarbeit geschriebenen Werk
den sicheren Rückhalt und ermöglichen dem Lieb-
haber, Freund und Vermittler alter Kunst selbst
im kleinsten Dorf das, was um ihn liegt, nach
dem einzuordnen, was heute die vielverzweigte
Forschung errungen. Besonders gut sind die Ab-
schnitte, in denen Karlinger das allgemein Euro-
päische und das bewußt Bayerisch-Bodenständige
auseinanderlegt. Gerade diese Gesinnung, die aus
heimatlicher Liebe wie wissenschaftlicher Objekti-
vität entspringt, macht den eigentlichen Wert
dieses sehr gut ausgestatteten Werkes aus.
Noch mehr der Lehrtätigkeit der Heimatkunde
kommt »Die bayerische Heimat«, Bildtafeln
für Heimatkunde und Heimatkunst von Julius
Kempf entgegen (21 Lieferungen zu acht Tafeln,
 
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