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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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Grimme, Gustav: Aachener Goldschmiedekunst: Einleitung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.59007#0119

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DER JUDASKUSS
RELIEF AUS DER PALA D’ORA AM HOCHALTAR DES AACHENER MÜNSTERS


AACHENER GOLDSCHMIEDEKUNST
Von GUSTAV GRIMME
Einleitung
7ur Feier der tausendjährigen Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reich 1925
hatte neben den andern rheinischen, größeren und kleineren Städten auch die Kaiserstadt
Aachen eine glanzvolle Ausstellung zuwege gebracht, die zwar an Menge der ausgestellten
Kunstwerke den Vergleich mit der umfangreichen Rheinlandschau in Köln nicht aufneh-
men konnte, an Eigenart und Güte des Gebotenen ihr wenig nachstand, in der höchst ge-
schickten Anordnung mit ihr wetteiferte, an stimmungsvoller Raumwirkung sie aber noch
übertraf. Der gewaltige, althistorische Krönungssaal des Aachener Rathauses mit seiner
herrlichen gotischen Architektur und den berühmten Fresken Alfred Rethels gab den einzig-
artigen Rahmen für die Ausstellung ab; dazu kamen noch die schönen Repräsentationssäle
im unteren Stocke des Stadthauses, von denen man in wenigen Schritten die Schatzkammer
des Münsters erreichen konnte, die mit in den Bereich der Ausstellung hineingezogen war.
So unvergleichlich schöne, altehrwürdige Aufstellungsräume, die somit der Aachener Aus-
stellung gegeben waren, konnten im Rheinland ihresgleichen nicht finden, und sie waren
für den gegebenen Zweck um so geeigneter, als es hier galt, nicht die Geschichte, Kultur
und Kunst des gesamten Rheinlandes, sondern einzig und allein der Stadt Aachen zu zei-
gen. Dennoch aber ist es nicht angängig, von einem einseitig ortsgeschichtlichen Charakter
der Aachener Ausstellung zu sprechen; denn die Geschichte der alten Kaiserstadt ist auch
ein gut Teil Rheinlands- und Reichsgeschichte. So hat denn die Aachener Ausstellung-
nicht nur auf die Bürger der Stadt und ihrer Nachbarorte, sondern auch auf weite Teile
Deutschlands eine starke Anziehungskraft ausgeübt und den Blick der Gelehrten und For-
scher auf sich gelenkt, die mit dem Lob und der Anerkennung des hier Gebotenen nicht
zurückhielten.
Der für Auge und Gemüt wirkungsvollste Teil der Aachener Jahrtausendausstellung

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