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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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Neue Kunstwerke
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Personalnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.59007#0314

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280

NEUE KUNSTWERKE — PERSONALNACHRICHTEN


OTTO BARTNING-BERLIN: PROTESTANTISCHE STAHLKIRCHE AUF DER PRESSA ZU KÖLN
CHORANSICHT

Patmos, der Stadt mit den zwölf Toren, in welcher,
nach der Apokalypse, die zwölf Stämme Israels,
das heißt alle Völker der Erde, dereinst zum
ewigen Gottesreiche vereint sollen werden. Ent-
sprechend dieser als Vorbild für eine Friedens-
kirche sehr sinngemäßen johanneischen Vision
bringt Böhm einen Rundbau, bei welchem den
inneren Hauptbau ein Kranz von zwölf Kapellen
umgibt, womit, wie gesagt, auch hier der Grundriß
das Strahlenkreuz in sich beschließt. — Einzig-
artig und durchaus neu wieder verleiblicht außer-
dem das Innere der Kriegergedächtniskapelle in
Neu-Ulm, gleichfalls von Böhm erbaut, den Auf-
erstehungsgedanken. Von dem in Form eines
kreisenden Sonnenrades mit Plattenschmuck be-
legten Boden scheint sich der ganze Raum mit
den gegen den Lichteinfall turbinenartig abge-
schrägten Gewölberippen ekstatisch machtvoll
nach oben zu drehen, um sich in eine Spitzen-
kappe, in der alle Streben jubelnd ausmünden,
zu verjüngen und aufzulösen. —
Dieses bei den Genannten, wie in den übrigen
Künsten — soweit ihre Richtung ins Religiös-
Monumentale zielt — immer eindeutiger sich an-
kündende Hervortreten und Sichtbarwerden eines
kommenden österlichen Stils muß jeden er-
greifen, der für solche in tiefer Stille und doch
so mächtig wirksamen, ganze Zeitalter neubilden-
den geistigen Bewegungen ein Organ hat. Im
Zusammenhang unserer Darlegungen fällt uns zu-
dem ein Hoffnungsglanz an, daß unsere schöpfe-
rischen Künstler mit der prophetischen Schau
kommender großer Ostern, nahender Auferstehung,
düstersten Gegebenheiten der Gegenwart zum

Trotz, eine nahe oder fernere Zukunft Deutsch-
lands und Europas im Gleichnis ihrer Werke ge-
sichtet haben. Karl Gabriel Pfeill
EINE GEDENKMÜNZE ZUM PAPST-
JUBILÄUM
A nläßlich der Jubelfeier Papst Pius XI. hat der
Münchner Bildhauer K. Ro t h, der schon durch
vielfache Goldschmiedearbeiten bekannt ist, in
der Staatlichen bayerischen Münze eine prächtige
Gedenkmünze prägen lassen. Auf der Vorderseite
sieht man in stark ansteigendem Relief das Profil-
brustbild seiner Heiligkeit, auf der Rückseite ist
das päpstliche Wappen (Abb. S. 282). Die ausge-
zeichnete Eingliederung und die vorzügliche Stili-
sierung zeigen, daß auf dem Gebiete der Gedenk-
münze wieder erfreulich gute Leistungen geschaf-
fen werden. Feinsilberstücke sind in Fünfmark-
größe zu M. 6.—, Dukatengold-Stücke in der glei-
chen Größe zu M. 120.—, in Größe von 15 mm
Durchmesser (kleine Goldausgabe) zu M. 18.— je
Stück bei der Versandstelle der Papstjubiläums-
Gedenkmünze, München, Herzog-Wilhelm-Straße,
erhältlich. g. L.
Personalnachrichten
TAer Bildhauer Prof. Fritz Claus in München
ist einem Rufe an die Kunst- und Kunstge-
werbeschule in Saarb rücken gefolgt. In letzter
Zeit hat er sich auch mit kirchlichen Kunstwerken
beschäftigt.
 
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