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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 25.1928/​1929

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Berichtigungen
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BUCHERSCHAU — BERICHTIGUNGEN — MITTEILUNGEN

383

werden über diese bedeutungsvolle Kirche noch
des näheren zu sprechen haben. Die Beiträge im
Büchlein sind außer von Pfarrer Hohler, vom
Architekten selbst, von Studienrat Dr. Joseph
H e n s 1 e r und von Dr. Ludwig Neun dürfe r.
Einer anderen neuen Kirche widmet Dechant
Dr. Schlich »Blätter der Erinnerung an die Be-
nediktion der Chris tkönigkirche in Saar-
brücken am 7 Juli 1929«. (Saarbrücker Druk-
kerei.) Die Kirche wurde nach einem Wettbewerb
dem Architekten Carl Colombo in Köln zur Er-
bauung übergeben. Im Gegensatz zu Frankfurt
fehlt hier das reine Stilgefühl. Zu sehr drängt sich
das unklare Suchen zwischen romanischen Stil-
reminiszenzen und modernen Detailformen hervor.
Ähnlich ist es mit den Gegenständen der Innen-
ausstattung.
Einen hochinteressanten Einblick in das Pro-
blem des protestantischen Kirchen-
baues gibt die Broschüre »Neuzeitlicher
Kirchen bau. Die Verhandlungen des III.Kon-
gresses für evangelischen Kirchenbau, Magde-
burg, den 2.—4. Mai 1928« (Halle, Saale, Buch-
handlung des Waisenhauses, 1929, 109 S., Gr. 8°,
M. 4.50). Die früheren Kongresse haben 1894 zu
Berlin und 1906 in Dresden stattgefunden. Eine
kleinere Anzahl von protestantischen Theologen
und Architekten haben sich zu einer intensiven,
stark bewegten Aussprache getroffen, bei der
auch ein moderner Kultraum provisorisch einge-
richtet war. Für den Katholiken ist nun das Über-
raschende und fast Unfaßbare, daß man weniger
darüber debattiert, wie man den Kultraum den
modernen Ansichten entsprechend gestalten soll,
sondern über das Problem, ob es überhaupt einen
protestantischen Kultraum gibt. Die Gegensätze
schwanken zwischen Kirche und Gemeindehaus,
Altar oder altarloser Raum, Isolierung des Altar-
raumes vom Gemeinderaum oder schließlich grob
gesagt zwischen Gotteshaus und Predigtraum.
Prof. Ludwig B a r t n i n g muß konstatieren »die
vollständige, die geradezu hoffnungslose Un-
sicherheit der heutigen Versammlung über jede,
auch über die einfachste und grundlegendsteFrage
des Kirchbaues«! Daraus erkennt man erst als
Katholik, auf welch sicherer jahrhundertalter
Tradtiion die katholische Kirche steht, indem
ihr Kultbau in seinem innersten Wesen und Sein
so ganz unveränderlich festliegt und mit welcher
innerenRuhe deshalb die Kirche einer stilistischen
Neuorientierung gegenüberstehen kann, weil ja
das Liturgische nicht geändert werden kann. Aber
von hier bekommt der Ausspruch eines Architek-
ten, Prof. Dr. Ludwig Bartning, ganz neuen Sinn:
»Ein Wort an die Kollegen: Das alles geht nur,
wenn wir selbst zu dem Liturgischen und Kirch-
baulichen ein inneres Verhältnis haben, wenn wir
es von der Kirche aus kennen. Wenn heute jemand
kommt und sagt mir, Sie sollen eine katholische
Kirche bauen, würde ich eine Minute lang mich
fürchterlich freuen und dann sagen: Ich kann es
nicht, ich stehe den Dingen zu fremd gegenüber.
Es kommt auf die innere Einstellung an.« In
der Broschüre sind weitere Ausführungen, die
auch jeden katholischen Bauherrn aufs lebhafteste
interessieren müssen, wie über Baukünstler und
Baugemeinde (Gur litt), Kanzelstellung und
Raumakustik (Biehl e), Entwicklung des prote-
stantischen Kirchenbaues seit 1906 (H o r n), spar-
samer Bau (O s t e r m a i e r). So dürfte sie für
jeden am Kirchenbau Beteiligten wertvoll sein.
Georg Lill

»Die Kunsthochschule«, Einführung in
Lehrgang und Ziele, heißt eine Schrift, die dem-
nächst im Verlage der Staatlichen Kunst-
akademie Düsseldorf im Auftrage ihres Direktors
Dr. Kaesbach und unter Mitwirkung des Lehrer-
kollegiums erscheinen wird. Die äußere und innere
Formgebung übernahm Ernst Aufseeser. Ge-
druckt wird sie unter seiner Leitung in der Druckerei
der Akademie. Hier spricht zum ersten Male eine
Kunsthochschule dieser Gattung aus sich selbst
durch den Bearbeiter Lothar von Kunowski.
Die Düsseldorfer Akademie befindet sich unter
ihrer neuen Leitung in einer inneren Umwandlung.
Da ist es natürlich, daß nun auch den Außen-
stehenden tiefere Einblicke in ihre Innenvorgänge
und in ihre neueren Zielsetzungen gegeben werden.
B erichtigungen
Jahrg. XXIV (1927/28) S. 359 =
Die abgebildete Kasel ist nicht von Liga-Mün-
chen ausgeführt, sondern von Herrn cand.
theol. Kunstmann - Dillingen entworfen
und von der Taubstummenanstalt Dillin-
gen ausgeführt.
Jahrg. XXV (1928/29) S. 92:
Die Marienkirche auf dem Sion in Jerusalem,
entworfen von Heinr. Re n ar d, ist im Auftrage
des Deutschen Vereins vom hl. Lande erbaut,
nicht von Kaiser Wilhelm II. Der Kaiser hat
den Bauplatz gestiftet.
S. 158:
Albert B i rkle ist in Berlin (nicht inWessingen)
geboren. Sein Vater stammt aus Geislingen.
S. 149 und 158:
Das Bild im Chor der Wessinger Kirche stellt
St. Nikolaus nicht St. Wolfgang dar.
S. 336, Text S. 339:
Die Fenster in der Kath. Kirche Berlin-
Süd e n d e sind von Carl Busch, Kunst-
und Glasmaler, Berlin-Südende, Parkstr. 17,
entworfen und ausgeführt. Die auf S. 336 ab-
gebildeten Fenster, entworfen von A. C r o 1 1 -
Berlin, Ausführung P u h 1 & W a g n e r, Hei-
nersdorf, befinden sich in der evang.-luth. Kir-
che zu Be r 1 i n - S t e g 1 i t z. Die Verwechs-
lung geht auf den Autor des Artikels zurück.
S. 278:
Das Heft »Stahl überall«, das über Bart-
nings Stahlkirche berichtete, ist nicht im
Buchhandel zu haben, dagegen ist eine er-
schöpfende Broschüre über die Kirche er-
schienen mit 28 Bildtafeln, Furcheverlag, Ber-
lin NW 7, M. 2,40.
S. 347:
Das Fenster »Der Gute Hirt« von Theodor
Maria Landmann ist nicht von G. Deppen
& Söhne, Osnabrück, ausgeführt, sondern von
der Firma P r e c k e 1 in Köln.
Mitteilungen der »Deutschen Gesell-
schaft für christliche Kunst* E.V.
EINLADUNG ZUR
26. o. MITGLIEDER-VERSAMMLUNG
vom 12. mit 15. Oktober 1929 in Trier
Tagungsverlauf:
Samstag, den 12. Oktober
20 Uhr: Zwangloses Beisammensein im Katholi-
schen Bürgerverein.
 
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