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Die Gartenkunst — 42.1929

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Nr. 5
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Fortschritte in der Gehölzverwendung
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Heicke, C.: Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung Essen 1929
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i. Geschnittene
Platanen. 2. Spitzpappeln, 13. Hainbuchenklötze.
4. Randpssanzung, von der Straße nach innen reihenweise:
Ligustrum vulgare (ungeschnitten), Spiraea opulifolia, Ligustrum vulgare
(heckenartig geschnitten), niedrige Rosen (einfarbig in den verschiedenen Feldern).

regungen für verständige und planmäßige Gehölzauswahl
anfängt, Früchte zu tragen.
Eine ähnliche, allerdings weniger aus Rücksicht auf Far-
beneffekt wie auf straffe Struktur der Pflanzung erfolgte
Auswahl des Pflanzenmaterials wurde im Falle der Au-
gust-Bebel-Allee in Offenbach a. M. getroffen. Hier hat
man sich auf den wirkungsvollen Kontrast von Spitz-

pappeln zu flachkronig geschnittenen Platanen eingestellt,
ergänzt durch die ruhige Wirkung kompakter Hainbuchen-
trupps, verbunden mittels schmaler Pflanzstreifen von?Li-
guster als Hintergrund für farbenweis geordnete Rosen.
Die Zeit liegt noch nicht weit zurück, wo man für die Be-
pflanzungsliste einer solchen Promenadenstrecke den halben
Katalog einer Sortimentsbaumschule abgeschrieben hätte. H.

Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung Rssen 1929.

Mit Spannung harrt die Fachwelt des näherrückenden Er-
öffnungstages der Essener Ausstellung (Ende Juni). Gegen-
über den nach einem Winter wie dem letztvergangenen
mehr denn sonst berechtigten Zweifeln, ob man recht-
zeitig fertig wird, kann getagt werden: Nur keine un-
nötigen Sorgen! Die „Gruga” wird fertig, trotz drei
Monaten Schnee und Eis und verspätetem Frühjahr, trotz
des mit einer gewiss en Tragik verbundenen Wechsels in
der künstlerisch-technischen Leitung. Gewiß sind infolge
der ungewöhnlichen Kälte mancherlei Einbußen an immer-
grünem Pflanzenmaterial zu verzeichnen. Aber das meiste
an Dauerpflanzungen (namentlich die zahllosen Rosen,
Heckengehölze, großen Alleebäume usw.) haben den
schlimmen Winter glücklich überstanden. Auch waren die
umfangreichen Erdarbeiten bereits im vorigen Herbst so
weit gefördert, daß die wochenlange Stillegung mit in
den Kauf genommen werden konnte.
Weniger leicht ist die Frage zu beantworten: Was wird
die Ausstellung bieten? Wird sie neben den vorher-
gegangenen großen Gartenbauausstellungen bestehen kön-
nen? Was sie bieten will, ergibt sich aus den zahlreichen

Programm- und Werbeschriften, die über sie hinaus-
gegangen sind. Aber wer ehrlich ist und den Dingen,
wie sie sind, auf den Grund zu schauen weiß, ist sich
bewußt, daß Verkehrs Werbung den Urantrieb aller der-
artigen Veranstaltungen bildet und es letzten Endes vom
Weitblick einzelner führender Männer abhängt, welche
Berufsgruppe den Wind in ihren Segeln auffängt und für
ihr Sondergebiet nutzbar zu machen versteht. Die Aus-
wirkungsmöglichkeiten sind je nach den örtlichen Ver-
hältnissen durchaus verschieden und demgemäß miissen
es auch die Programmstellungen sein. In Essen will man
jetzt zeigen, daß einmal die Verhältnisse im Industrie-
gebiet gar nicht so ungünstig für Gartenbau und Garten-
gestaltung sind, wie man allgemein anzunehmen geneigt
ist, und daß es im wesentlichen nur darauf ankommt,
einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen
und den Möglichkeiten ihrer Befriedigung herbeizuführen,
um auch im Gartenbau kulturelle (und geschäftliche) Er-
folge zu erzielen, an die man bisher nicht geglaubt hat.
Das klingt auch als Aufgabe der „Gruga” aus Programm-
und Werbeschriften ; heraus, hat auch bereits jahre-

Camillo-
Sitte-Platz,
Essen.


Aufnahme
Ost-West.
 
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